222 Millionen Euro – da ist Luzern nur Pipifax

Mit einem Neymar könnte sich der FCL 1’110 Zibungs leisten

Im Hintergrund jubelt der FCL nach dem Auftaktssieg gegen Lugano. Vorne Neymar im Barcelona-Dress.

(Bild: Montage les)

Die Fussballwelt spielt verrückt. Für 222 Millionen Euro will Paris St. Germain den brasilianischen Superstar Neymar verpflichten. zentralplus hat die Summe in FCL-Verhältnisse gerückt. Und festgestellt, dass man einen geschassten Verteidiger bis ins Jahr 3037 fürs Zuschauen hätte bezahlen können.

Es ist ein ständiges Hin und Her. Kommt der Wechsel von Neymar nach Paris nun zu Stande oder platzt er in letzter Sekunde? Fakt ist: Der Brasilianer hat sich von seinen Kumpels Messi und Co. verabschiedet. Und die Investoren aus Katar von PSG sind bereit, die Goldschatulle zu öffnen und Neymar zum teuersten Fussballer des Planeten zu machen.

222’000’000 Euro: So hoch ist die aktuell gehandelte Ablösesumme. Umgerechnet 255 Millionen Franken lassen sich die katarischen Investoren den Dribbelkünstler kosten. Dass im internationalen Fussball-Business mit Geld um sich geworfen wird, ist nichts Neues. Im beschaulichen Luzern hingegen backt man deutlich kleinere Brötchen. Eine eiserne Ausgabendisziplin hat FCL-CEO Marcel Kälin erst kürzlich im zentralplus-Interview verlangt.

Da käme ein Geldsegen wie die 222 Millionen für Neymar gelegen. zentralplus hat in der Zahlenkiste gewühlt und die Summe in FCL-Verhältnisse gerückt. Das Resultat ist erstaunlich. Und schockierend.

1 Neymar = 15 ganze FCL-Teams

Laut «transfermarkt.de» hat die gesamte Mannschaft des FC Luzern einen Marktwert von 14,4 Millionen Franken. Klar, mit gutem Verhandlungsgeschick könnte Sportchef Remo Meyer, wenn er denn die ganze Mannschaft verkaufen wollte, mehr Geld eintreiben. Als Vergleichswert lässt sich die Zahl aber durchaus heranziehen. Das Portal führt in der ersten Mannschaft 29 Spieler auf. Geht man von 15 Teams aus, würden sich sage und schreibe 435 FCL-Spieler mit dem Brasilianer finanzieren lassen.

Mit Neymar könnte man die FCL-Mannschaft 15 Mal kaufen.

Mit Neymar könnte man die FCL-Mannschaft 15 Mal kaufen.

(Bild: Montage les)

 

1 Neymar =  148 Hekuran Kryezius

Der wertvollste Spieler des FC Luzerns ist Hekuran Kryeziu. Sein Marktwert wird auf 1,5 Millionen Euro beziffert. Es bräuchte den FCL-Mittelfeldmotor folglich 148 Mal, damit man die Ablösesumme Neymars bezahlen könnte.

1 Neymar = 1’110 Dave Zibungs

Noch krasser wird der Vergleich mit dem dienstältesten FCL-Spieler, Dave Zibung. Sein Marktwert beträgt noch 200’000 Euro. Über 1000 Mal müsste man Dave Zibung zum Marktwert verkaufen, damit man sich Neymar leisten könnte.

222 Millionen Euro für Neymar – im Video sieht man weshalb:

1 Neymar = 3,2 Swissporarenas

Das neue Fussballstadion des FC Luzerns auf der Allmend kostete 79,6 Millionen Franken. Mit der Neymar-Summe hätte man es 3,2 Mal bauen können. Übrigens: Sogar die Salle Modulable wäre günstiger gewesen als der Brasilianer. Dort waren 208 Millionen Franken für den Bau budgetiert. 31 Millionen Franken pro Jahr für den Betrieb und Unterhalt – Neymar wird 30 Millionen Euro pro Jahr verdienen.

1 Neymar = 127 FCL-Jahresdefizite

Das strukturelle Defizit des FC Luzerns wird auf 2 Millionen Schweizer Franken beziffert. Gedeckt wird dieses durch die Sponsoren um Bernhard Alpstaeg – doch dieser hat es langsam satt, ständig in die Bresche springen zu müssen. Mit der Kohle für Neymar hätte der FCL diese Sorgen für über ein Jahrhundert los. Die Frage bleibt, ob so viel Geld dem Club überhaupt gut tun würde.

1 Neymar = 261 FCL-Rekordzugänge

Der teuerste Spieler, den sich Luzern je geleistet hat, war Dario Lezcano. Der Paraguayer wechselte im Sommer 2011 für geschätzte 850’000 Euro vom FC Thun in die Innerschweiz. Damit war er 261 Mal günstiger als Neymar.

1 Neymar = 89 FCL-Rekordabgänge

Der teuerste Spieler, den Luzern je verkaufen konnte, war auch Dario Lezcano. Nachdem der Mittelstürmer in 117 Spielen für den FC Luzern 41 Tore erzielt hatte, konnte man ihn im Winter 2016 für 2,5 Millionen Euro in die Bundesliga zum FC Ingolstadt verkaufen. Das ist etwas über einem Prozent der Ablöse von Neymar.

Dario Lezcano gab das schöne FCL-Dress für jenes des Audi-Clubs auf:


 

1 Neymar = Affolter bis ins Jahr 3037

Der FC Luzern hat die Zusammenarbeit mit François Affolter diesen Sommer beendet. Mittlerweile hat er zu den San José Earthquakes gewechselt, doch die Gefahr bestand, dass er seinen Vertrag einfach ausgesessen hätte. Der FCL hätte weiter das volle Gehalt bezahlt, wie in der abgelaufenen Saison für Tomi Puljic, Sally Sarr oder Kaja Rogulj. Der «Blick» schätzte das Salär von Affolter auf 250’000 Franken pro Jahr.  Mit der Ablösesumme von Neymar wäre es kein Problem gewesen, dem Affolter den Lohn noch ein Jahr zu bezahlen. Von wegen: Bis ins Jahr 3037 hätte man den Verteidiger mit der Neymar-Summe unter Vertrag halten können (In Worten: Dreitausendundsiebenunddreissig).

1 Neymar auf Instagram  = 8000 FCLs auf Instagram

Viele Stimmen bezeichnen die Summen im Fussball als ausser Kontrolle geratenen Wahnsinn. Kann man so sehen. Fakt ist aber auch: Mit Neymar holt sich Paris eine Weltmarke ins Haus. Die Reichweite, die der Brasilianer in den sozialen Medien erreicht, ist mit fast 80 Millionen-Instagram-Followern gigantisch. Der FCL hat als Club weniger als 10’000. Auch auf Facebook ist die Reichweite von Neymar tausend Mal grösser als jene des «kleinen» FCL.

Die beiden teuersten Fussballer der Welt. Paul Pogba und Neymar:

 

With my bro @paulpogba #PogDance 🎶🎵🤙🏽 DAB

Ein Beitrag geteilt von Nj 🇧🇷 👻 neymarjr (@neymarjr) am26. Jul 2017 um 19:57 Uhr


 

 

 

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Daniel Huber
    Daniel Huber, 04.08.2017, 10:55 Uhr

    Das ist einfach nur noch krank. Wenn ich denke, wie lange normale Leute für einen solchen Betrag arbeiten müssten…

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  • Profilfoto von Roman Haeberli
    Roman Haeberli, 04.08.2017, 10:13 Uhr

    Oh mann. Mit einem Neymar könnte sich der FCL die ganze CH-Nati leisten.

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