Inkludiert Frauen-EM auch Blinde und Rollstuhlfahrer?
2025 tschutten die besten Fussballerinnen Europas unter anderem in Luzern. An der EM soll Inklusion grossgeschrieben werden. Dabei hapert's bereits an der Bushaltestelle, bemängelt die SP.
Im Juli 2025 finden drei Spiele der Frauenfussball-Europameisterschaft in der Stadt Luzern statt (zentralplus berichtete). Gemäss einer Medienmitteilung des europäischen Fussballverbands Uefa seien im Rahmen dessen «Initiativen zur sozialen Verantwortung» geplant, in den Bereichen «Menschenrechte, Inklusion und Gleichstellung». Die SP Stadt Luzern will die Veranstalter beim Wort nehmen – und verweist in einem kürzlich eingereichten Vorstoss darauf, dass unter anderem Fussballfans im Rollstuhl heute zum Teil auf der Strecke bleiben.
Ein Problem sei unter anderem die Bushaltestelle Allmend. Diese ist aktuell nicht hindernisfrei – und wird dies gemäss Plänen der Stadt noch mindestens bis in die Jahre 2027 bis 2029 bleiben. Die SP-Interpellantinnen fragen deshalb, wie die Stadt Luzern trotzdem gewährleiste, dass die Spiele barrierefrei zugänglich seien.
Audiokommentare für Blinde?
Auch hoffen die SP-Grossstadträte auf Massnahmen, dass auch Fans mit Hör- oder Sehbehinderung die Spiele verfolgen können. An der Europameisterschaft der Männer 2024 gab es für Blinde beispielsweise einen Audiokommentar-Dienst. Die Sozialdemokraten fragen deshalb, ob der Luzerner Stadtrat für die Frauen-EM einen ähnlichen Dienst plane. Und ob beispielsweise für Menschen mit Hörschwierigkeiten Ansprachen, Kommentare und Informationen während den Spielen in Gebärdensprache übersetzt werden oder schriftlich untertitelt werden.
Ebenfalls wollen die Politikerinnen wissen, ob barrierefreie Informationsstände im Stadion geplant seien. Oder ob für Fussballfans mit Begleithunden ausgewiesene Sitzplätze angedacht seien. Letztlich sei Zugang zu den Spielen auch eine Geldfrage. Sie fragen darum, ob die Stadt Luzern gedenke, Menschen mit geringen finanziellen Mitteln vergünstigte oder Gratistickets zur Verfügung zu stellen. Gleiches fragen sie auch für Assistenzpersonen von Menschen mit Behinderung.
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