In einer Woche beginnt er mit dem Aufbautraining

Ist die Saison mit dem EV Zug fertig, zieht Grégory Hofmann in die NHL

Spätestens im Playoff wird er seine letzten Tore für den EV Zug schiessen: Topskorer Grégory Hofmann. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Es ist nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann Grégory Hofmann zu den Columbus Blue Jackets ziehen wird. Der 28-jährige Topskorer der Zuger wird sich der NHL-Organisation anschliessen, sobald die laufende Saison für den EV Zug beendet ist. «Ja, das könnte zum Thema werden», bestätigt EVZ-Sportchef Reto Kläy.

In gut einer Woche, so der Plan, ist der Gips am Arm weg. Dann beginnt der letzte Schritt auf dem Weg zum EVZ-Comeback von Grégory Hofmann. Im besten Fall wird der Goalgetter den Leader der National League, der zum dritten Mal wegen zweier neu durch eine Mutation positiv getesteter Coronafälle in Quarantäne steckt (zentralplus berichtete), im Endspurt der Qualifikation unterstützen können.

Seit rund einem Monat steht der Name von Grégory Hofmann auf der Verletztenliste der Zuger. Das damalige Spiel in Langnau bedeutete das vorläufige Ende seiner bisherigen Punktejagd.

Der linke Flügel hält bei 17 Toren und 21 Assists in 33 Spielen. Nur der Schwede Linus Omark (1,26/Genéve-Servette) weist aktuell einen höheren Punkteschnitt in der National League als Hofmann (1,15) aus.

EVZ-Königstransfer geht nach zwei von vier Vertragsjahren

Mit Sicherheit wird das am 13. April beginnende Playoff zum vorerst letzten Tango von Grégory Hofmann mit dem EV Zug werden. Der seit Jahren produktivste Punktesammler mit Schweizer Pass wird sich unmittelbar danach seinen Traum von der National Hockey League (NHL) erfüllen.

Seit sich die Columbus Blue Jackets in diesem Jahr die Rechte am WM-Silbermedaillengewinner von 2018 gesichert haben, mussten die Zuger Klubverantwortlichen damit rechnen, dass sie ihren Königstransfer nach zwei von vier Vertragsjahren verlieren werden (zentralplus berichtete).

Mittlerweile sieht es ganz danach aus, als ob alles noch viel schneller über die Bühne gehen könnte. Zumindest rechnen alle Beteiligten mit diesem Szenario.

Nash ist Hofmanns Fürsprecher

Warum aber wird eine NHL-Organisation ausgerechnet jetzt auf Grégory Hofmann aufmerksam? Neben dessen herausragenden Fähigkeiten als Goalgetter und Persönlichkeit liegt das nicht zuletzt an einer persönlichen Fürsprache.

NHL-Star Rick Nash war 2012/13 zum zweiten Mal in diesem Jahrtausend Gast des HC Davos – während eines abermaligen Lockouts in der besten Liga der Welt. Und zu dieser Zeit kämpfte ein 20-jähriges Talent namens Grégory Hofmann um eine Karriere als Eishockeyprofi.

Nash konnte sich damals ein Bild von Hofmanns vielversprechenden Veranlagungen machen und bis zu seinem eigenen Karrierenende mitverfolgen, wie aus der Hochbegabung ein Meisterspieler (Davos 2015) und einer der dominantesten Spieler der National League wurde.

Nach seinem Karrierenende 2018 ist Nash ein einflussreicher Teil des sportlichen Managements der NHL-Organisation aus dem US-Bundesstaat Ohio geworden.

Ausleihe vor dem definitiven EVZ-Abschied

Nach aktuellem Stand ist Grégory Hofmann vertraglich bis 2023 an den EV Zug gebunden. Aber weil bei den Schweizer Klubs alle davon ausgehen, dass unser Eishockey weiterhin Teil des NHL-Transferabkommens bleiben wird, sieht die Geschichte für den EV Zug aktuell so aus: Sobald der aktuelle Ligadominator seine Saison beendet hat, wird Grégory Hofmann beruflich frei sein – und in die laufende Saison der NHL-Organisation eingebunden werden.

«Ja, das könnte zum Thema werden», sagt EVZ-Sportchef Reto Kläy wohl deshalb so vorsichtig, weil ein Abgang Hofmanns keinen potenten Geldgeber im Vereinsumfeld der Zuger zu begeistern vermag. In der anhaltenden Coronakrise erst recht nicht.

Für den Rest dieser erst mit Verspätung gestarteten NHL-Saison kann nur eine Ausleihe von Grégory Hofmann an Columbus in Betracht gezogen werden. Aus Sicht des EV Zug muss das etwas Geld bringen.

Die nächste Transferherausforderung für Reto Kläy

Und für die nächste Saison bleibt den Zugern nichts anderes übrig, als sich der Spielerübernahme Hofmanns durch den NHL-Klub aus Ohio zu unterzuordnen. Aber was bedeutet das für den EV Zug?

Ein Topshot, wie Grégory Hofmann einer ist, kann im aktuellen Stadium der Eishockeysaison in der Schweiz nicht ersetzt werden. Deshalb gehen die EVZ-Verantwortlichen davon aus, dass sie den Topskorer mit einem fünften Ausländer ersetzen können.

In der nächsten Saison sind den Konkurrenten in der National League aber nach wie vor nur vier einsatzberechtigte Ausländer gestattet, sofern sie keinen unter Vertrag stehenden Schweizer an die NHL verloren haben. Der EV Zug ist aktuell eine Ausnahme.

Mit dem Abgang von Grégory Hofmann in die beste Liga der Welt wird eines der höchsten Saläre auf der Gehaltsliste der Zuger frei. Damit sollte sich ein Scharfschütze ausländischer Provenienz finden lassen.

Einen adäquaten Ersatz ausländischer Provenienz für das eigene Team zu finden, ist die nächste Herausforderung von EVZ-Sportchef Reto Kläy.

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