Ansage hilft dem Profi-Fussball nicht weiter

Ist das Konzept der Liga ein Schritt zum Saisonabbruch?

Ab Mai gilt: Mannschaftstraining ja, aber ohne Körperkontakt: Die FCL-Offensivspieler Francesco Margiotta, Ryder Matos und Shkelqim Demhasaj beim Fussball-Tennis im Trainingslager Anfang Jahr in Spanien. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Können die Super-League-Teams die unterbrochene Meisterschaft zu Ende spielen? Zwar machte der Bundesrat am Mittwoch eine Ansage zur Lockerung des Lockdowns im Schweizer Sport. Aber diese hilft dem FC Luzern nicht weiter.

Ab Anfang Mai dürfe in der Schweiz der Sport wieder aufgenommen werden, verkündete Viola Amherd am Mittwochnachmittag. Und schränkte sogleich ein: «Aber ohne Körperkontakt und unter Berücksichtigung der Hygieneregeln und des Social Distancing.» Für Sportarten wie Tennis oder Golf ist das leicht in die Realität umzusetzen.

Aber eher weniger für Kontaktsportarten wie Fussball oder Eishockey. Da ist Mannschaftstraining ohne Körperkontakt ziemlich sinnfrei. Und wenn man für dieses Regime noch ein spezielles Sicherheitskonzept hochfahren muss, ist das wie bis anhin geltende Individualtraining für die Profis kaum die schlechtere Variante.

Beim FCL heisst es dazu, dass man nach dem heutigen Tag eigentlich gleich weit sei wie vorher. Dabei sehnt sich der professionelle Mannschaftssport in der Schweiz nach Gewissheit (zentralplus berichtete).

Die zwei Varianten im Liga-Konzept

Darum halten sich die Luzerner Vereinsverantwortlichen nun an das Konzept der Swiss Football League, das dem Bundesamt für Sport (Baspo) am Mittwochmorgen eingereicht wurde. Gemäss «Blick» sind laut der Liga zwei Varianten für die Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings denkbar:

  1. Das Training in Kleingruppen (maximal fünf Personen) ohne Körperkontakt wird am nächsten Montag aufgenommen und dauert sieben Tage. Danach startet das Mannschaftstraining mit Körperkontakt für die Dauer von 16 Tagen. In diesem Fall ist die Wiederaufnahme der Meisterschaft auf den 20. Mai geplant.
  2. Das Training in Kleingruppen ohne Körperkontakt (maximal fünf Personen) wird am nächsten Montag aufgenommen und dauert 14 Tage. Danach wird für weitere 19 Tage das Mannschaftstraining mit Körperkontakt abgehalten. In diesem Fall ist die Wiederaufnahme der Meisterschaft auf den 30. Mai geplant.

Erst müssen die zehn Vertreter der Super und der Challenge League das Konzept prüfen und ratifizieren. Danach muss das Baspo für die eine oder andere Variante grünes Licht geben.

Läuft es auf einen Saisonabbruch hinaus?

Der 27. April ist der nächste Montag. Vor dem Hintergrund, dass kleinere Vereine wie der SC Kriens das gleiche Schutzkonzept hochfahren und hochhalten müssen wie der Superligist FCL, scheint das Unterfangen ziemlich ambitioniert. Erst recht, weil für die Umsetzung Personal aufgeboten und bezahlt werden muss.

Ein Schelm, wer behauptet, dass das Konzept der Liga das Ausgangspapier für eine Absage der Meisterschaft in der Super und Challenge League ist?

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