2025 tschutten die besten Fussballerinnen Europas unter anderem in Luzern. Dabei ist einiges geplant, damit auch Rollstuhlfahrer oder Fans mit Behinderung die Spiele schauen können, so der Luzerner Stadtrat.
Inklusion wird an der Frauen-Fussballeuropameisterschaft 2025 grossgeschrieben – dabei ist nicht mal die Bushaltestelle vor dem Stadion barrierefrei, kritisierten Luzerner Politiker (zentralplus berichtete). Jedoch wird einiges dafür getan, dass auch Rollstuhlfahrer, blinde und taube Fans den Spielen folgen können, wie aus der am Montag veröffentlichten Antwort hervorgeht. Wobei jedoch nicht die Stadt Luzern als Gastgeberin zuständig sei, sondern die Uefa, der europäische Fussballverband.
Die Stadt sei lediglich zuständig für die Bushaltestelle vor dem Stadion, die bis zu den Spielen im Sommer 2025 tatsächlich nicht barrierefrei sein wird, wie die Stadt bestätigt. Sie empfiehlt Rollstuhlfahrerinnen daher eine Anreise per Zentralbahn, da die Haltestelle Allmend/Messe über einen Lift verfügt. Zudem seien Mitarbeiter der Zentralbahn während der Fussball-EM an der Haltestelle vor Ort und böten bei Bedarf Hilfe an. Weiter richte die Stadt zusätzliche Behindertenparkplätze in unmittelbarer Nähe zum Stadion ein.
Doch auch für Menschen mit anderen Beeinträchtigungen sei gesorgt. So plant die Uefa einen Service für Audiodeskriptions-Kommentare, der Menschen mit Sehbehinderung das Geschehene beschreiben wird. In Luzern können Blinde also das Spiel auf Schweizerdeutsch mithören. Ein Service mit Gebärdensprache sei derzeit nicht geplant, aber in Abklärung. Auch plane die Uefa in allen Stadien der Frauenfussball-EM – also auch in Luzern – einen barrierefreien Informationsstand. Und Begleitpersonen für Personen mit Behinderung erhalten ein kostenloses Ticket für die Spiele.
Förderung von Frauenfussball
Derweil haben Luzerner Grossstadträte bereits den nächsten Vorstoss rund um die Frauen-Fussballeuropameisterschaft eingereicht. In einem parteiübergreifenden Postulat fordern Grossstadträte, dass die Stadt Luzern den Frauenfussball nachhaltig fördere. Aktuell gebe es nicht genug Fussballplätze. Damit alle Teams und Vereine auf der Allmend trainieren können, seien die Trainingszeiten von 90 auf 75 Minuten gekürzt worden.
Auch würden sich Frauen und Mädchen in Toiletten oder Gängen umziehen, da in den Garderoben die Buben und Herren Vorrang hätten. Die alternativen Umkleiden im Leichtathletikstadion seien hingegen zu weit weg, führen die Postulantinnen aus. Der Stadtrat solle deshalb weitere Standorte für zusätzliche Trainingsflächen prüfen. Auch solle er die Nutzung der bisherigen überprüfen, damit die Mädchen und Frauen im Breitensport gleiche Trainingsbedingungen wie die Buben und Herren haben.
Weiter solle der Stadtrat zusätzliche Umkleiden prüfen, damit auch Frauen und Mädchen sich in unmittelbarer Nähe zum Fussballplatz umziehen könnten. Eine Lösung schlagen sie bereits vor: Garderoben-Container wie beim FC Adligenswil.
- Interpellation zu inklusiver Frauen-EM und Antwort dazu
- Postulat zu nachhaltiger Förderung von Frauenfussball
- Infos zur Frauen-EM der Uefa