Nach Kälin-Rauswurf bleibt vieles im Dunkeln

FCL-Verwaltungsratspräsident: «Die Situation hat sich zugespitzt»

Sie sollen den FCL zum Erfolg führen: der neue CEO Marcel Kälin (links) sowie Vereinspräsident Philipp Studhalter (Bild: lwo).

Der FCL braucht einen neuen Boss: CEO Marcel Kälin muss gehen. Der Verein informierte am Mittwochnachmittag über den überraschenden Abgang. Über die Gründe schweigt sich der Verwaltungsratspräsident Philipp Studhalter allerdings mehrheitlich aus.

Sportlich läuft’s beim FCL wie geschmiert: Unter Trainer Geoardo Seoane hat das Team noch nie verloren und ist dem Abstiegsstrudel erstaunlich flott entflohen. Doch nun kommt es hinter den Kulissen zum Eklat. Der FCL und CEO Marcel Kälin gehen ab sofort getrennte Wege – nur anderthalb Jahre nach seinem Start muss der 52-Jährige das FCL-Schiff bereits wieder verlassen.

Der FCL bestätigte am Vormittag eine Meldung und spricht von einer Lösung «im gegenseitigen Einvernehmen» (zentralplus berichtete). Ad interim übernimmt Philipp Studhalter, Verwaltungsratspräsident der FC Luzern Holding AG, die Geschäftsführung. Die Suche nach einem neuen CEO sei bereits im Gange.

Der Zeitpunkt kommt für viele überraschend. Noch letzten Herbst sagte Verwaltungsratspräsident Philipp Studhalter: «Wir sind mit der Performance von Marcel Kälin sehr zufrieden.» Er lobte Kälin im Besonderen dafür, Ruhe in den Verein zu bringen. So zumindest drückte es Studhalter aus. Denn zahlreiche Abgänge auf der Geschäftsstelle sorgten für Kritik an Kälins Führungsstil (zentralplus berichtete).

Präsident Philipp Studhalter gibt den Medien Auskunft, schweigt sich aber über die Hintergründe des Abgangs mehrheitlich aus.

Präsident Philipp Studhalter gibt den Medien Auskunft, schweigt sich aber über die Hintergründe des Abgangs mehrheitlich aus.

(Bild: jal)

Nun ist es – erneut, muss man sagen – vorbei mit der Ruhe beim FCL. Verwaltungsratspräsident Philipp Studhalter hat am Mittwochnachmittag über die Hintergründe der Trennung informiert. Doch Klarheit schaffen konnte – und wollte – er nicht. Denn über die Details gibt Studhalter vehement keine Auskunft.

Innert zwei Monaten alles anders

«Es gab keinen gravierenden Zwischenfall, sondern der Entscheid basiert auf einer längeren Entwicklung», sagte der Präsident. Demnach habe sich die Situation seit einigen Wochen «zugespitzt». Ob er damit die finanzielle Lage meint oder die angebliche Unruhe auf der Geschäftsstelle, wollte Studhalter nicht weiter kommentieren. Er machte klar, dass diese Details nicht an die Öffentlichkeit gehören.

Die Aussage erstaunt aber insofern, als Kälin noch Anfang Jahr vom Verwaltungsrat Rückendeckung erhielt. Als Markus Babbel im Januar den Hut nehmen musste, hielt Studhalter noch deutlich zu Kälin (zentralplus berichtete). «Ich stehe zu den Aussagen, die wir im Januar gemacht haben», sagt Studhalter heute. Nun sei man aber gemeinsam mit Marcel Kälin zum Schluss gekommen, dass der gemeinsame Weg nicht weitergehen könne. «Wir müssen uns immer wieder weiterentwickeln, weil sich die Anforderungen ändern.» Deshalb sei der Rücktritt unausweichlich geworden.

Vielen Fans dürften diese Erklärungen nicht reichen. Haben sie kein Anrecht auf Transparenz? «Nicht in diesem spezifischen Fall, es wäre nicht zulässig, wenn ich hier über Details Auskunft geben würde», sagt Studhalter. Eine Aussage, die nicht viel sagt – und doch so einiges.

zentralplus hat am Mittwochnachmittag live von der Medienkonferenz berichtet:

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