FCL: Das sagt Mario Frick zur Kritik an seiner Spielidee
Weite Bälle nach vorne dreschen – und dann hilft vielleicht der liebe Gott. Bärbeissig formuliert war das die Spielidee des neuverpflichteten FCL-Trainers Mario Frick zum Rückrunden-Start. Sie mündete in ein 0:3 gegen den FC Basel. Wird das Spiel des Tabellenletzten künftig inspirierter und dadurch unberechenbarer?
Im Fussball nennt man es die «Brechstange». Wenn die Mannschaft, die hinten liegt, in der Schlussphase alles nach vorne wirft und mit weiten Bällen versucht, dem Spiel mit einem (weiteren) Treffer einen anderen Ausgang zu geben. Chancen entstehen dabei oft nach dem Prinzip Zufall. Entweder ist einem das Glück in den wenigen Minuten vor dem Schlusspfiff hold oder nicht.
Nach einem ähnlichen Schema hat der FC Luzern sein offensives Glück am Sonntag gegen den FC Basel gesucht. Allerdings nicht erst zu einem fortgeschrittenem Zeitpunkt des Spiels und erst recht nicht mit allen Kräften, dafür von Beginn an.
Der Zweck, der erst recht im Kampf gegen den Abstieg die Mittel heiligt, hat Schiffbruch erlitten. Der FCL hat zum sechsten Mal in den letzten acht Meisterschaftsspielen seit dem ersten und bislang letzten Sieg gegen St. Gallen Ende Oktober 2021 einen «Nuller» eingezogen.
Der Rückstand der Luzerner auf Platz 8 und das rettende Ufer ist von fünf auf acht Punkte angewachsen. Und angesichts des simpel gestrickten und gleichsam einfallslosen Frick-Kicks kam der Chronist nicht darum, Kritik zu üben (zentralplus berichtete).
FCL: Trotz Risiko-Minimierung blieb das Resultat das gleiche
Darauf entgegnete Luzerns Cheftrainer Mario Frick an diesem Freitag: «Man muss die Situation verstehen, in der wir uns befinden. Der FCL hatte vor meinem Jobantritt viele Bälle im Spielaufbau verloren und wurde dafür oft hart bestraft.» Das habe er als TV-Konsument oft selbst miterlebt. «Deshalb habe ich das Risiko in unserem Spiel nach vorne minimieren wollen.»
«Das Prinzip meines Offensiv-Fussballs ist es, hinter die gegnerische Verteidigung zu kommen.»
FCL-Cheftrainer Mario Frick
Seines Erachtens habe sich deshalb diese Taktik gegen den FC Basel erst recht angeboten. «Wir hatten mit Nikola Cumic zwei gute Chancen liegen gelassen. Dazu kam auch jene, als sich Marvin Schulz und Asumah Abubakar selber im Wege standen», hielt Mario Frick fest.
An einem ungnädig gestimmten Fussball-Gott lag es also bei dieser Spielweise nicht. Doch das Resultat blieb das gleiche wie unter seinen Vorgängern: Der FCL stapfte wie so oft als Verlierer vom Platz.
FCL-Frick: Wenn sich der Knopf der Stürmer löst
Der neuverpflichtete Asumah Abubakar und Nicola Cumic, die das neue FCL-Sturmduo bilden, sind mit einem Raketenantrieb unterwegs. Das ist für Fricks Spielweise mit langen Bällen wie gemacht. Aber beide scheinen nicht zu wissen, wo das gegnerische Gehäuse steht. Mario Frick bat um Nachsicht: «Am Sonntag war das erste Spiel unter mir. Nikola Cumic hat ein unglaubliches Talent. Und wir wissen alle, was passiert, wenn sich der Knopf löst.»
«Entscheidend sind ein gutes und schnelles Flügelspiel und Präsenz im gegnerischen Strafraum.»
Im Grundsatz blieb Luzerns aktueller Fussball-Lehrer dabei: «Das Prinzip meines Offensiv-Fussballs ist es, hinter die gegnerische Verteidigung zu kommen.» Wie das gelingen soll, hänge jeweils von der Spielweise des Gegners ab.
Der FC Lugano, am Sonntag im Tessin der zweite Meisterschaftsgegner unter seiner Ägide, ist eine Mannschaft, die für eine sattelfeste und tief stehende Defensive steht. «Da sind lange Bälle nicht zwingend das geeignete Mittel», gestand Mario Frick freimütig ein.
Debüt von Simani, Pause für Schürpf
Was nun also? Entscheidend seien für ihn ein gutes und schnelles Flügelspiel und Präsenz im gegnerischen Strafraum. «Mit unserer Raute können wir im Mittelfeld stets eine Überzahl schaffen», skizzierte Mario Frick den Luzerner Spielplan. In dieser Woche konnte er mit Mohamed Dräger einen schnellen Aussenläufer als Neuverpflichtung begrüssen.
Mario Frick wird auf der rechten Position in seiner Raute den gesperrten Marvin Schulz ersetzen müssen. Er wollte sich nicht in die Karten blicken lassen, wie er das zu tun gedenke.
Dazu wird der neuverpflichtete und gegen Basel gesperrte Innenverteidiger Denis Simani aller Voraussicht nach seinen Einstand im FCL-Dress geben. Vorkämpfer Pascal Schürpf hingegen büsst seinen Teileinsatz gegen die Basler mit abermaligen Knieschmerzen und fällt aus (zentralplus berichtete).
In der aktuellen Luzerner Situation heiligt der Zweck die Mittel. Selbstredend auch in Lugano. Nur Punktgewinne erhalten den Glauben an den Ligaerhalt der Luzerner am Leben.
- Gespräch mit FCL-Cheftrainer Mario Frick
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Stefan Knezevic, 06.02.2022, 00:04 Uhr Die Transfers vom Winter genügen einfach nicht im Vergleich zur Konkurrenz. Alleine der morgige
Gegner FC Lugano hat Spieler im Wert von 8 Mio neu ins Kader gebracht. Mit dem Argentiniern Aliseda (3.5 Mio gemäss Transfermarkt) vom neuen Shaqiri Club Chicago Fire und Kevin Rüegg und einem Argentinischen Linksverteidiger plus 2-3 Talente sind das andere Kaliber als 2 Challenge League Verteidiger und dem neuen Tunesischen Aussenverteidiger der in seinen zwei vorangingen Clubs in England und Griechenland fast nie eingesetzt wurde. Auch St. Gallen hat Massiv aufgerüstet und selbst Sion kann sich den Loris Benito leisten. Luzern kann nur hoffen das die Liga bald auf 12 Mannschaften aufgestockt wird was absolut Sinn machen würde.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runterGoeggeler, 05.02.2022, 18:02 Uhr Die Spieler die Remo Meyer geholt hat sind alles zweitklassige Spieler die in solchen Situationen noch sehr unerfahren sind, auch wenn Simani in der letzten Saison mit dem FC Vaduz abgestiegen ist. Bis das Zusammenspiel der drei neuen Verteidiger mit Marco Burch eingespielt und sattelfest ist, wird es noch einige Zeit brauchen. Es spricht wohl nicht viel für Remo Meyer, wenn drei Spieler die im Sommer 2021 geholt wurden, im Februar 2022 den FCL schon wieder verlassen haben.
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