2:2 in Schaffhausen

Lethargischer FCL gibt zwei Führungen preis

Der FC Luzern (rechts Filip Ugrinic) muss sich im Heimspiel gegen Schaffhausen (links Valon Hamdiu) durchsetzen, um den Ligaerhalt zu schaffen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Der FC Luzern muss am Sonntag das Barrage-Rückspiel gewinnen, um die Mission Ligaerhalt erfüllen zu können. Beim unterhaltsamen 2:2-Remis in Schaffhausen hinterliess er aber bisweilen einen fragilen Eindruck.

Der Start der Luzerner in die zweite Spielhälfte? Er wirkte wie eine Kopie des Spielanfangs. Wieder war er optimal. Eine zu kurz geratene Kopfballabwehr nach einem Corner der Luzerner nahm Ardon Jashari von der Strafraumgrenze direkt ab. Und der Ball schlug in der 54. Minute im Schaffhauser Netz ein.

Ein Prachtstreffer der 19-jährigen FCL-Hochbegabung. Und das zu einem wichtigen Zeitpunkt. Weil es den FC Schaffhausen wieder unter Zugzwang setzte.

Schon davor machte Marvin Schulz einmal mehr auf sich aufmerksam. Er liess bei einem Dribbling drei Gegenspieler aussteigen, bevor er an FCS-Goalie Francesco Ruberto scheiterte.

Haarsträubender Fehlpass von Tasar

Aber zum zweiten Mal an diesem Abend war der FCL nicht in der Lage, mit der wichtigen Führung sorgsam umzugehen. Klar, der Gastgeber musste reagieren. Aber die Luzerner gaben gleich die Spielkontrolle aus der Hand

In der 67. Minute konnte FCL-Goalie Marius Müller einen Schlenzer von Danilo Del Toro noch um den Pfosten drehen. Ein paar Minuten später blieb er ohne Abwehrchance. Was den eingewechselten Varol Tasar dazu brachte, einen solch verhängnisvollen Fehlpass im Mittelfeld zu schlagen, wird vielleicht immer sein Geheimnis bleiben.

Jedenfalls konterte Schaffhausen wie der Wind. Ardaiz wurde über links lanciert und brachte den Ball zur Mitte. Dort hatte Del Toro keine Mühe, Müller zum 2:2 zu überwinden.

Optimaler Start hilft FCL nicht

Einen besseren Start hätte sich der FCL nicht wünschen können. Er, der zuletzt gegen YB und den FCZ zunächst jeweils früh 0:2 zurück lag (zentralplus berichtete), ging in der vierten Minuten in Front. Dejan Sorgic hatte Marvin Schulz in die Tiefe geschickt. Ruberto kam gegen Schulz zu spät und holte den Deutschen im Strafraum von den Beinen.

Schiedsrichter Fedayi San konnte gar nicht anders, als auf Penalty zu entscheiden. Der gefoulte FCL-Spieler nahm selbst Anlauf und versenkte den Ball souverän in der linken Ecke. Auftrieb für den Super Ligisten im Stadion des Herausforderers?

Nein, und das mag die Fragilität des FC Luzern verdeutlichen. Es fühlte sich von aussen nicht an, als seien Mario Fricks Mannen durch das frühe 1:0 aufgeputscht. Ganz im Gegenteil: Der FCL wirkte vor gut 2000 mitgereisten und lautstarken Anhängern lethargisch, fast schon emotionslos.

Auch Müller mit Torhüter-Fehler

Schaffhausen hingegen trug seine Vorstösse schnell und zielstrebig vor. Schon vor Luzerns erfolgreichem Penalty-Versuch hatte Joaquin Ardaiz eine gute Chance, seine Farben in Führung zu schiessen. Über rechts lanciert, setzte der Topskorer der Challenge League seinen Schlenzer aber am entfernten Pfosten vorbei.

Drei Minuten nach dem 0:1 wieder Ardaiz: Seinen Kopfball auf einen Freistoss von Agustin Gonzalez musste FCL-Goalie Marius Müller mit einem Reflex in Corner lenken. Schaffhausen blieb trotz Nackenschlag am Drücker.

Nicht eine annähernd so gute Figur machte Müller in der 15. Minute. Er rechnete mit einer Flanke, als Uran Bislimi über links auf ihn zulief. Doch sein abgelenkter Ball kam aus spitzem Winkel aufs Tor. Das überraschte Müller so sehr, dass er die Situation nicht mehr retten konnte. Raul Bobadilla brauchte das Leder nur noch über die Linie zu drücken.

FCL blieb bis zur Pause vieles schuldig

Der FC Luzern blieb in der ersten Halbzeit den Nachweis schuldig, die bessere, weil oberklassige Mannschaft zu sein. Zwar sah der leger wirkende Samuele Campo seinen Distanzschuss in der 41. vom Pfosten ins Aus prallen. Und Ruberto konnte einen Distanzschuss von Marvin Schulz, dem offensiv gefährlichsten Luzerner, über die Latte lenken.

Aber sonst war aus Luzerner Sicht das Zwischenresultat das Beste zur Pause.

Verwendete Quellen
  • Matchbesuch in Schaffhausen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Oli
    Oli, 26.05.2022, 23:31 Uhr

    Auch wir sind enttäuscht, dass Luzern den Sack nicht zumachen konnte. Aber selber im Schaffhauser Stadion anwesend sahen wir die Luzerner Leistung nicht halb so schlimm wie Zentralplus und freuen uns auf das Rückspiel am So in Luzern! 💪
    Lg üche Stammtischtrainer Podcast!

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