Bekannte Stadien wechseln Namen

FCL-Stadion Swissporarena könnte bald ganz anders heissen

Sie sind zu haben: die Namensrechte des Fussballstadions auf der Allmend. (Bild: Archivbild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Bossard-Arena des EVZ wird umbenannt, und auch der St. Galler Kybunpark bekommt nächstes Jahr einen neuen Namensgeber. Derweil laufen im Hintergrund Verhandlungen zu den Namensrechten der Swissporarena.

Über 100 Jahre lang kickte der FCL im Stadion Allmend. Seit 2011 ist ein goldgelber Neubau die Heimstätte des Fussballclubs. Namensgeber ist die Firma Swisspor, die Bernhard Alpstaeg gehört. Alpstaeg wiederum ist eng mit dem FC Luzern verbandelt.

Doch die Namensrechte gehören ihm nur auf Zeit. Dass die Swissporarena auch künftig Swissporarena heisst, ist alles andere als klar. Denn für die Vergabe der Namensrechte ist die Stiftung Fussballsport Luzern zuständig, welche die Stadt Luzern einst ins Leben rief.

zentralplus hat mit Urs Purtschert, dem Präsidenten der Stiftung, gesprochen. Er gilt als rechte Hand des Stadtpräsidenten Beat Züsli (SP).

Namensrechte der Swissporarena laufen bald aus

Noch mindestens bis Ende Juni 2026 halte die Swisspor die Namensrechte des Stadions, geht aus den Erklärungen Purtscherts hervor. Nach der Vergabe der Namensrechte bei der Eröffnung des Stadions 2011 hat die Stiftung den Vertrag mit der Swisspor nach zehn Jahren Laufzeit ein erstes Mal verlängert (zentralplus berichtete). Nun stellt sich die Frage, ob sie dies erneut tun wird. Denn bei der ersten Verlängerung zog Bernhard Alpstaegs Swisspor eine vertraglich zugesicherte Option.

Bei der nun anstehenden Vergabe der Namensrechte darf die Stiftung Fussballsport Luzern hingegen frei entscheiden, wessen Firmenlogo künftig am Stadion hängt. Und bei jedem FCL-Heimspiel in sämtlichen Sportteilen der nationalen Presse stehen wird.

Wie stehts zwischen der Stadt Luzern und Bernhard Alpstaeg?

Die Namensrechte werden für die nächsten fünf Jahre vergeben. Entscheidend sein dürfte bei der Vergabe nebst dem Regionalbezug und dem Image der sich bewerbenden Firmen, wer am meisten zahlt. Doch sollte die Swisspor das beste Angebot machen, könnte eine weitere Komponente hinzukommen. Es würde sich dann wohl auch die Frage stellen, wie gut das Verhältnis zwischen der Stadt Luzern und Bernhard Alpstaeg ist.

Denn unter Stapi Beat Züsli eröffnete die Stadt Luzern das Heimfallverfahren, was beinahe zur Folge hatte, dass Bernhard Alpstaeg sein Stadion verlor. Nach Verhandlungen zwischen der Stadt und Alpstaeg liess Züsli die Übung jedoch abbrechen (zentralplus berichtete).

Beat Züsli ist FCL-Fan – und spielte beim Heimfallverfahren eine tragende Rolle. (Bild: Screenshot)

Die Stadionaktien gehören darum bis heute mehrheitlich Bernhard Alpstaeg. Die Namensrechte hingegen gehören der städtischen Stiftung. Ob nach dem Rechtsstreit alle Wogen geglättet werden konnten, ist unklar. Ob Züslis Vertrauen in Alpstaeg noch intakt ist, ebenso. Und schliesslich stellt sich die Frage, ob Alpstaeg Lust hat, das Stadion weiterhin nach seiner Firma benannt zu wissen. Klar ist hingegen, dass es Interessenten geben dürfte, die sich vorstellen könnten, die Namensrechte zu erwerben.

Stiftung entscheidet – doch es gibt ein Aber

Klar ist auch, dass die Stiftung – zumindest offiziell – unabhängig von der Stadt entscheidet, wer die Namensrechte zugesprochen bekommt. Doch Urs Purtschert relativiert: «Der Stadt Luzern steht in Bezug auf die Namensgebung des Stadions gemäss Baurechtsvertrag ein Vetorecht zu.»

Mehr sagt Purtschert nicht. Schliesslich laufen im Hintergrund Verhandlungen.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Urs Purtschert, Stiftungsratspräsident der Stiftung Fussballsport Luzern
  • Medienarchiv zentralplus
  • Medienmitteilung FC St. Gallen
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