FCL räumt intern auf und entlässt Führungskräfte
Umbruch im FCL: Nach erneutem Verlust in Millionenhöhe stellt der Fussballclub seinen Finanzchef Richard Furrer per sofort frei und trennt sich von einem weiteren Mitglied der Geschäftsleitung. Zudem präsentiert er den künftigen Geschäftsführer – und stellt einen Kandidaten fürs Präsidium vor.
«Wir haben nicht so performt, wie wir uns vorgenommen hatten», sagt Josef Bieri, Vizepräsident des FC Luzern. Trotz Erlös von kolportierten 6 Millionen Franken aus dem Transfer des Mittelfeldspielers Ardon Jashari zum FC Brügge weist die Jahresrechnung 2023/24 ein Minus von rund 2,5 Millionen Franken aus. Dies teilt der FCL mit. Darum habe der Verwaltungsrat Massnahmen beschlossen und teilweise bereits umgesetzt, so Bieri weiter.
Zu den Massnahmen gehören auch Verschlankungen der Organisationsstrukturen, schreibt der Verein. Bereits bei der Ankündigung des Rücktritts von Stefan Wolf im August wurde dessen Doppelmandat als Präsident und Geschäftsführer aufgelöst. Ad interim übernahm Simon Meier die Geschäftsführung, während Wolf bis Ende Jahr Präsident bleibt (zentralplus berichtete).
Doch treibt der Fussballclub die Umstrukturierung weiter voran. So wird die Geschäftsleitung künftig nur noch aus zwei statt sechs Personen bestehen. Zum einen aus dem Sportchef – aktuell ist das Remo Meyer – und zum anderen aus dem Geschäftsführer. Dieser soll dereinst alle Bereiche ausserhalb des Sports verantworten.
Josef Bieri will Interimspräsident werden
Für zwei Mitglieder der Geschäftsleitung kommt es infolgedessen zur Trennung vom FCL. So wird Interimsgeschäftsführer Simon Meier nach der Einführung seines Nachfolgers den Fussballclub verlassen. Zudem hat der FCL Finanzchef Richard Furrer gekündigt. Furrer hatte das Amt seit 2017 inne und ist per sofort freigestellt.
Während die Suche nach einem neuen Präsidenten noch nicht abgeschlossen ist und Josef Bieri sich an der GV vom 21. November zur Wahl als Interimspräsident stellt, ist der neue Geschäftsführer bereits bestimmt. Simon Laager nimmt seine Arbeit beim FC Luzern per Dezember auf.
FCL holt sich Geschäftsführer der SCL Tigers
Der 42-Jährige war während der letzten vier Saisons Geschäftsführer der SCL Tigers und vertrat den Emmentaler Eishockeyclub in der National League. 2015 hatte der Betriebsökonom die Sportmarketingagentur Fair Match gegründet.
«Simon Laager hat unsere Aufmerksamkeit vor allem dadurch geweckt, dass er in Langnau einen konsequenten Vermarktungsansatz verfolgte, die regionale Identität des Clubs stark gewichtete und wesentlich zu positiven finanziellen Jahresabschlüssen beitrug», begründet FCL-Verwaltungsrat Laurent Prince den Entscheid.
Simon Laager kommt, Simon Meier geht
«Was die SCL Tigers im Emmental sind, ist der FC Luzern in der Innerschweiz: Ein ambitionierter Traditions- und Ausbildungsverein mit starker regionaler Verankerung», sagt Simon Laager.
Trotz des Engagements im Eishockey sei Laager stets mit dem Fussball verbunden gewesen, schreibt der FCL. 2022 etwa hospitierte er bei Athletic Bilbao, zudem war er mit seiner Agentur von 2015 bis 2019 Co-Veranstalter des Uhrencups in Biel und Grenchen. An diesem internationalen Fussballturnier nahm 2019 auch der FC Luzern teil, wobei Spiele gegen Eintracht Frankfurt und Crystal Palace auf dem Programm standen.
Simon Meier, seit drei Monaten interimistisch als Geschäftsführer des FC Luzern tätig, wird gemäss dem FCL wie vereinbart seinen Nachfolger einarbeiten und diesem per Dezember die operative Gesamtleitung des FC Luzern übertragen. Danach wird Meier den Fussballclub verlassen, wie zentralplus auf Anfrage in Erfahrung bringen konnte.
- Telefonat mit Markus Krienbühl, Pressesprecher des FC Luzern
- Medienmitteilung des FC Luzern
- Jahresbericht 2023/24 des FC Luzern