CEO Simon Laager bezieht Stellung

Bei diesen FCL-Heimspielen zahlst du künftig mehr fürs Billett

CEO Simon Laager erklärt die Preiserhöhungen bei den FCL-Heimspielen. (Bild: fcl.fan-fotos.ch/jdi)

Letzten Sommer sorgte die Erhöhung der Billettpreise beim FCL für Empörung. Nun schlägt der FCL erneut auf. CEO Simon Laager erklärt, warum.

Punktuell kosten die Billette für FCL-Heimspiele in der kommenden Saison mehr als bisher. Der Grund ist simpel: «Wir müssen unsere Wirtschaftlichkeit weiter verbessern», sagt FCL-CEO Simon Laager auf Anfrage. In Kürze ist auch eine Kampagne geplant, um den Verkauf anzukurbeln. Denn man will nicht erneut beim Sport und Nachwuchs sparen müssen (zentralplus berichtete).

«Fans mit Saisonkarte profitieren – je nach Sektor – von über 40 Prozent Rabatt.»

FCL-CEO Simon Laager

Konkret betrifft der Aufschlag drei Positionen. Einerseits steigen die Gebühren beim Billettkauf an der Tageskasse. Anderseits entfällt die Vergünstigung für viele junge Erwachsene. Und schliesslich kosten die Heimspiele gegen besonders attraktive Gegner künftig mehr.

Bei diesen FCL-Topspielen wird das Billett künftig teurer

Wenn der FC Basel, die Young Boys, der FC St. Gallen oder der FC Zürich auf der Allmend zu Gast sind, schlägt der FCL bei den Billettpreisen künftig 10 Franken drauf. Dasselbe soll gelten, wenn der FCL in der Schlussphase der Saison in den Top 6 um den Einzug in den Europapokal spielt. Ausgenommen vom Zuschlag auf Topspiele sind die Stehplätze und der Familycorner.

Für die Fans der Kurve gibts keinen Zuschlag für Topspiele. (Bild: Leserreporter)

«So weit wie gewisse Fussballclubs in Deutschland gehen wir nicht», betont Simon Laager. Diese setzen teilweise bereits auf Dynamic Pricing, wie bei Flugtickets. Steigt die Nachfrage, steigt der Preis. «Doch wir erhöhen die Preise lediglich für bestimmte Heimspiele, die besonders gut besucht werden», sagt Laager.

Für Fans mit Saisonkarte habe dieser Aufschlag bei Topspielen gar Vorteile, fährt er fort. «Sie profitieren – je nach Sektor – von über 40 Prozent Rabatt, wenn sie alle Heimspiele besuchen.» Die Saisonkarte beinhaltet zudem auch neue Vorkaufsrechte. Zum Beispiel für Merchandise – und ab nächstem Sommer für «spezielle Heimspiele» im Zuge des 125-Jahre-Jubiläums.

Wieso viele junge Erwachsene ihre Vergünstigung verlieren

Der Rabatt für junge Erwachsene unter 26 Jahren entfällt hingegen. Nur wer studiert oder eine Lehre macht, profitiert weiterhin von einer Vergünstigung – der Rest zahlt so viel wie alle anderen Erwachsenen auch.

Dies entspreche auch in anderen Lebensbereichen der Norm, begründet Simon Laager. «Die jungen Erwachsenen sind sich dieses System gewöhnt», sagt er. Dass seit ein paar Jahren immer mehr junge Erwachsene ins Stadion kommen, die Nachfrage also gross ist, habe aber mit dem Wegfall der Vergünstigung nichts zu tun.

Wer an der Tageskasse sein Matchbillett kauft, zahlt ebenfalls mehr

Die letzte Neuerung betrifft die Tageskasse. Der Zuschlag für Billettkäufe in den Kassenhäuschen vor dem Stadion wird neu 5 statt 3 Franken betragen. Dabei gehe es um die Harmonisierung der Gebühren über alle Kanäle hinweg inklusive Ticketcorner, erklärt Laager.

«Fakt ist: Nur rund 1 Prozent der Billette werden an der Tageskasse verkauft», sagt er. Der Service bleibe bestehen, er werde aber leicht teurer. Gleichzeitig prüfe der FCL Möglichkeiten, Matchbillette in der Innenstadt Luzerns zu verkaufen.

Diese Faktoren sollen die Zuschauerzahlen am stärksten beeinflussen

Nach der Coronapandemie besuchten immer mehr Fans die Heimspiele. In der vergangenen Saison sank der Schnitt aber wieder. Ob diese Entwicklung auf die bereits im letzten Sommer erhöhten Billettpreise zurückzuführen ist? Simon Laager bezweifelt dies. «Wir stellen fest, dass es vor allem auf den Gegner und die Anspielzeit ankommt», sagt er. Auch der Tabellenplatz des FCL soll kaum Einfluss auf die Zuschauerzahlen haben.

Der Zuschlag für Topspiele – wie hier gegen den FCZ – dürfte sich auszahlen. Auch, weil mehr Gästefans anreisen. (Bild: fcl.fan-fotos.ch)

Laager hofft, dass die sportlichen Leistungen dennoch dazu beitragen, dass diese Saison wieder mehr Fans ins Stadion pilgern. Oft stammt die Hälfte der Mannschaft auf dem Rasen aus dem eigenen Nachwuchs, sagt er. Zudem habe der FCL – von der Schlussphase mal abgesehen – eine super Saison gespielt.

Für die Fans, die nun mehr zahlen müssen, gibts übrigens einen Hoffnungsschimmer: Dank der Abschaffung der städtischen Billettsteuer per 2027 könnte der Matchbesuch künftig wieder günstiger werden (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit FCL-CEO Simon Laager
  • Preisliste für Matchbillette des FCL in der Saison 2025/2026
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