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Fussballluzern schaut dem Europapokal-Rückspiel des FC Luzern gegen Djurgårdens IF gebannt entgegen. FCL-Grosi Ursula Hug erklärt, wie die Innerschweizer am Donnerstagabend eine Runde weiterkommen können.
«Möched's guet», habe sie den Spielern des FC Luzern zugerufen, als diese sich letzte Woche auf den Weg Richtung Stockholm gemacht haben, erzählt das FCL-Grosi Ursula Hug am Telefon. Und gut haben sie es gemacht. Der überraschende 2:1-Sieg – die perfekte Ausgangslage für das Rückspiel vom Donnerstagabend auf der Luzerner Allmend.
Auch am Morgen des Showdowns war FCL-Grosi Ursula Hug auf der Allmend. «Das packed ehr», lauteten ihre mutmachenden Worte. Woher die Zuversicht komme? «Ich kenne kein negatives Denken.»
Wie beim Cupfinal
Denn negatives Denken führe zu nichts. «Unsere Spieler müssen positiv bleiben – wie beim Cupsieg gegen den FC St. Gallen», lautet das Motto der 75-jährigen Fussballbegeisterten, die nicht nur Juniorentrainerin, sondern auch eine der ersten Schiedsrichterinnen der Schweiz war (zentralplus berichtete).
Bei Mario Frick habe sie sich dafür bedankt, dass dieser seinen Vertrag vorzeitig verlängert hat (zentralplus berichtete). Denn sie sei der Meinung, dass Frick mit dem FCL etwas aufbauen könne, was von Dauer ist. Und wenn er mit seiner Mannschaft dank langfristiger Arbeit etwas erreiche werde, sei dies die beste Werbung für ihn.
Frick habe ihr zugestimmt, sagt das FCL-Grosi. Und sich über die Glückwünsche zur Vertragsverlängerung gefreut.
Gratwanderung zwischen Super League und Europapokal
Während das FCL-Grosi die Extrazugfahrt nach Winterthur eindeutig besser in Erinnerung hat als das biedere Auftaktspiel in die neue Super-League-Saison, ist sie grundsätzlich zufrieden mit den Leistungen ihres Lieblingsteams.
«Winti war eine Katastrophe», so ihr Fazit, auch weil es dem FCL auf der Schützenwiese nicht leicht gemacht worden sei. Doch das zweite Saisonspiel gegen Stade Lausanne Ouchy sei überzeugender gewesen. Hug betont: «Es ist extrem schwierig, die internationalen Spiele und die Meisterschaft gleichermassen erfolgreich zu bestreiten. Das sind zwei total verschiedene paar Schuhe.»
Fahnen werden herausgehängt – trotz der Schweden
Bekannt wurde Ursula Hug aber nicht etwa wegen ihrer Schuhe, sondern der vielen blau-weissen Fahnen, die sie vor jedem Heimspiel des FCL auf den Balkon an der Moosmattstrasse hängt. «Ich fühle mich wie die Queen», meinte sie gegenüber zentralplus. Und tatsächlich: Auf dem Weg zum Stadion winken ihr Dutzende, wenn nicht Hunderte Fans zu – und sie winkt zurück.
Kurz habe sie mit dem Gedanken gespielt, die Fahnen vor dem Spiel gegen Djurgårdens für einmal drinnen zu lassen. Denn den Schweden eilt ein schlechter Ruf voraus. «Doch der Balkon wird auch heute blau-weiss geschmückt», verspricht das FCL-Grosi. So lange man gegnerische Fans nicht unnötig provoziere, widerfahre einem auch nichts. Trotzdem rät sie allen Luzernern: «Passed of üch uf.»
FCL-Grosi: «Wir müssen lauter sein»
Sie selbst werde das Spiel im Family-Corner mitverfolgen. Nahe bei den Gästen aus Stockholm. «Doch Angst habe ich keine.» Auch nicht vor den Fans, die sich ausserhalb des längst ausverkauften Gästesektors hinter dem Tor aufhalten werden (zentralplus berichtete). «Wir haben den FCZ überlebt. Dann überleben wir auch die Schweden», meint Ursula Hug lachend.
Sie weiss, dass es nicht einfach sein wird, im Stadion gegen die lauten Gästefans anzukommen. «Wir müssen halt einfach lauter sein», gibt sich das FCL-Grosi kämpferisch. Wichtig sei vor allem eines: die Einstellung. «Heute wird die Stimmung nicht nur aus der Kurve, sondern auch von den Sitzplätzen kommen müssen», ist sie überzeugt.
Mit Ardon Jashari in die Zukunft
So glorreich er auch ausfallen möge – ein Sieg auf den Rängen dürfte für das Weiterkommen nicht ausreichen. «Der FCL muss dieselbe gute Leistung abrufen wie letzte Woche – und möglichst noch eine Schippe drauflegen», meint das FCL-Grosi. Sie freut sich, dass auch Ardon Jashari mit an Board sein wird.
«Er wird uns sicher irgendwann verlassen», weiss Hug. Das sei gut so. «Kinder sollen irgendwann flügge werden, müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln.» Doch sei sie derselben Meinung wie der FCL, wenn es um den geplatzten Transfer zum FC Basel geht (zentralplus berichtete). «Ein Transfer muss für alle Beteiligten Mehrwerte bringen. Doch für Ardon wäre ein Wechsel zum FCB ein sportlicher Rückschritt gewesen», findet sie. Darum begrüsse sie, dass der FCL seine Linie durchgezogen hat.
«Wir sollten mit Ardon in Richtung Zukunft marschieren. Ohne Hast. Schritt für Schritt.» Und wenn alles gelinge, werde er mit dem FCL weiterhin auch Europa aufmischen.
- Telefonat mit FCL-Grosi Ursula Hug
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