Nachwuchstalent drängt sich an Vaso Vasic vorbei

FCL-Goalie Pascal Loretz greift nach den Sternen

Goalie Pascal Loretz lässt sich nach dem 1:0 Heimsieg gegen GC von den Fans feiern. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Mit dem 19-jährigen Pascal Loretz steht beim FCL ein Nachwuchstalent zwischen den Pfosten, mit dem auch künftig zu rechnen ist. zentralplus wollte vom jungen Goalie wissen, wie sehr er den Rückhalt der Fans geniesst.

Pascal Loretz hat die Herzen der FCL-Fans im Sturm erobert. 19 Jahre alt ist er, der neue Shootingstar im Fussballclub Luzern. Der junge Torhüter spielte während der Hinrunde in der U21 und trug dort zum Erfolg der «goldenen Nachwuchsgeneration» bei (zentralplus berichtete). Diese führt die Promotion League mit 11 Punkten Vorsprung an – und ist den U21-Mannschaften von YB oder Basel weit voraus.

Seit einigen Wochen muss die U21 – immer noch erfolgreich – auf ihren Goalie Pascal Loretz verzichten. Weil sich im Cupspiel gegen Thun nicht nur Marius Müller (die Nummer 1 im Tor des FCL), sondern auch Vaso Vasic (die Nummer 2) verletzt haben, steht seit fünf Super-League-Partien der junge Pascal Loretz zwischen den Pfosten.

Loretz hat Vasic verdrängt

zentralplus will von Pascal Loretz wissen, was es ihm bedeute, für den FCL im Tor zu stehen. Loretz strahlt: «Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht.» Er ist sich bewusst, dass da eine gute Portion Glück mit dabei war. Inzwischen ist klar: Loretz überzeugt mit seinen stilsicheren Auftritten und hebt die Hierarchie im Luzerner Torhüterteam aus den Angeln. Denn: Am letzten Samstag stand Pascal Loretz gegen den FC Basel bereits zum fünften Mal im Tor des FCL – obwohl die Nummer 2, Vaso Vasic, wieder fit gewesen wäre.

Selbstbewusst erklärt Loretz: «Das habe ich mir mit meinen Leistungen verdient, hat der Trainer gesagt.» Um anzufügen, dass er das jedes Spiel aufs Neue versuchen werde. Loretz weiss auch, dass er an Müller – vorerst – nicht vorbeikommen wird. Dieser ist unter Mario Frick als Nummer 1 gesetzt. Und könnte, nachdem er wieder normal trainieren konnte, bereits am Sonntag im Auswärtsspiel gegen Servette wieder in der Startformation stehen.

Fans scheinen Müller nicht zu vermissen

Hört man sich bei den FCL-Fans um, wird klar, wie schnell Pascal Loretz zum heimlichen Publikumsliebling avanciert ist. Einige wünschen sich gar, dass die Verletzung des ebenfalls sehr beliebten Marius Müller noch etwas anhält – damit sie Loretz noch ein paar Spiele lang abfeiern können.

«Jonas Omlin hat den Weg schon gemacht, ich habe ihn noch vor mir.»

Pascal Loretz, FCL-Goalie

Bereits vor seinem Super-League-Debut gegen YB wurde Loretz mit Sprechchören und einem Transparent empfangen, auf dem geschrieben stand: «Pasci, e ganzi Wand stohd hender der!!» Der junge Torhüter kann sich gut an dieses Spiel erinnern: «Das hat sich mega gut angefühlt.» Besonders schön fand er, dass er selbst nach der Niederlage vom letzten Samstag gefeiert wurde. «Unglaublich» findet Loretz das.

Jonas Omlin ist Vorbild

Loretz ist selbst auch Fan. Von Jonas Omlin. Der 29-Jährige Obwaldner hat sich seinerzeit gegen Clublegende David Zibung durchgesetzt, schaffte dann via FC Basel den Sprung ins Ausland und schliesslich in die Nati. «Er hat den Weg schon gemacht, ich habe ihn noch vor mir», sagt Loretz und lässt durchblicken, dass er seine Ziele mit den fünf Super-League-Einsätzen noch längst nicht erreicht hat. Irgendwann möchte er in der Premier League spielen.

«Lustig wäre, wenn ich mal einen Elfer halten würde.»

Pascal Loretz, FCL-Goalie

Wie Omlin ist auch Loretz ein «moderner» Goalie. Heisst: Er kann auch mit den Füssen. Das entspreche auch der Philosophie des Clubs. «Im Nachwuchs wird beim FCL konsequent hintenraus gespielt», erklärt Loretz.

Fünf Elfmeter, fünf Gegentore

Nicht nur sein Passspiel ist Beobachtern aufgefallen. Für Loretz spricht auch der Fakt, in den fünf Super-League-Partien kein einziges Mal aus dem Spiel heraus bezwungen worden zu sein. Für die weisse Weste hat es aber trotzdem nur einmal gereicht. Denn Loretz stand bereits fünfmal einem Elfmeterschützen gegenüber – und zog bei diesen Duellen jeweils den Kürzeren.

«Die Choreo beim Spiel gegen Basel, die war schon krass.»

Pascal Loretz, FCL-Goalie

«Das ist schon speziell. Aber lustig finde ich das nicht. Lustig wäre, wenn ich mal einen Elfer halten würde», meint Loretz schmunzelnd.

100 Prozent Faszination

Wenn es nach Pascal Loretz ginge, würde er auch am Sonntag gegen Servette im Tor stehen. Klar, die Promotion League sei cool. Aber die Super League schon noch etwas spannender, «100 Prozent». Müller und Vasic hätten ihn optimal auf sein Debut vorbereitet. «Es wird alles ein bisschen grösser. Aber mach einfach alles wie in der U21, dann kommt's gut», hätten sie ihm gesagt.

Tatsächlich liess sich Loretz vom lauten Publikum im Stadion beeindrucken. Nicht nur die Super League, auch die Kurve scheint ihn zu faszinieren. «Die Choreo am Samstag beim Spiel gegen Basel, die war schon krass», sagt er. Doch wenn das Spiel beginne, sei alles rund herum wie weg. «Du bist wie in einem Tunnel. Du hörst die Fans, aber im Fokus ist einzig und alleine der Ball», erklärt Loretz.

Besonders gefreut habe ihn, dass auch seine Klassenkameradinnen und die Familie im Stadion waren. Egal, wer künftig im Luzerner Tor die Nummer 1 sein wird – die Unterstützung von Loretz' Umfeld und der Support der Fans sind ihm gewiss.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Treffen mit Pascal Loretz
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