FCL gegen FCS: Die Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen
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Der sportliche Überlebenskampf des FC Luzern geht in die Verlängerung. Gegen den FC Schaffhausen muss Mario Fricks Mannschaft ihren Platz in der Super League behaupten. Wir bieten in einer Aufstellung interessante Informationen.
In einem Wahnsinnsfinale ist der FC Luzern am Sonntag beim FC Zürich am direkten Ligaerhalt vorbeigeschrammt (zentralplus berichtete). Nun muss er am Donnerstag zum Barragehinspiel in Schaffhausen (18 Uhr) antreten. Drei Tage später gibt es das Rückspiel auf der Allmend (16.30 Uhr).
Wer ist Gewinner der Barrage?
Die Mannschaft, die in beiden Spielen mehr Tore geschossen hat. Die Auswärtstorregel spielt keine Rolle mehr. Kommen Luzern als auch Schaffhausen nach der regulären Spielzeit im Rückspiel der Barrage auf die gleiche Anzahl Tore, folgt eine Verlängerung von je zweimal 15 Minuten. Hat sich in dieser Zeit keine Mannschaft durchsetzen können, muss ein Penaltyschiessen den Gesamtsieger hervorbringen.
Kommt der VAR zum Einsatz?
Ja. Im Gegensatz zur Meisterschaft in der Challenge League wird der Video Assistant Referee (VAR) im Hin- als auch im Rückspiel zum Einsatz kommen.
Nehmen die Spieler Verwarnungen aus der Meisterschaft mit?
Nein. Die Konti aller Spieler werden vor der Barrage auf Null gesetzt. Das Gleiche gilt für offene Sperren aus Verwarnungen, schreibt die Swiss Football League.
Was zeichnet den FC Schaffhausen aus?
Seine Offensive. Der FC Schaffhausen hat hinter dem Super-League-Aufsteiger Winterthur (+76) am zweitmeisten Tore (+73) erzielt. 20 davon gehen alleine auf das Konto des 23-jährigen Uruguayers Joaquin Ardaiz. Das macht den Mittelstürmer zum besten Torjäger der Challenge League. Aber auch der im Februar engagierte Altmeister Raul Bobadilla (34) weiss noch immer, wo das gegnerische Tor steht. In zehn Spielen traf er fünfmal. Danilo Del Toro und Francisco Rodriguez sind mit je acht Torvorlagen die erfolgreichsten Passgeber.
«Beide Mannschaften haben eine sehr gute Rückrunde gezeigt und sich in ihren Leistungen weiterentwickelt.»
Schaffhausen-Trainer Martin Andermatt
Welchen Vorteil bringt dem FCS der Kunstrasen?
Zusammen mit Winterthur war der FC Schaffhausen, der in seiner Arena auf Kunstrasen antritt, das heimstärkste Team. Aus 18 Heimspielen resultierten 12 Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Auswärts hingegen lief es den Schaffhausern nicht so gut. Da resultierten sieben Siege und ebenso viele Niederlagen bei vier Remis. Daraus lässt sich folgern, dass sich der FCS auf Kunstrasen wohler fühlt. Für den FCL ist das Bespielen eines Kunstrasens aber längstens kein Neuland mehr. Das letzte Duell der beiden Barrage-Gegner gewannen die Luzerner im letzten Cup-Achtelfinal auf dem Schaffhauser Kunstrasen 2:0. Das war im letzten Oktober, als es dem FCL sportlich überhaupt nicht lief.
Wie sieht die Bilanz in den bisherigen Direktduellen aus?
33-mal sind der FC Luzern und der FC Schaffhausen bis heute aufeinandergetroffen. Dabei gab es 17 Siege für Luzern, 11 Unentschieden und 5 Niederlagen. Die letzte Niederlage setzte es am 6. April 1997 ab (0:3 auf der Allmend). Seither gab es sieben Siege und fünf Remis für die Luzerner. Das erste Duell der beiden Mannschaften fand am 18. November 1945 statt. Luzern siegte damals 1:0.
Welche früheren FCL-Spieler arbeiten bei Schaffhausen?
Hakan Yakin war in der Zeit des Luzerner Stadionneubaus der grosse Regisseur des FC Luzern. Der jüngere Bruder des Schweizer Nationaltrainers Murat Yakin ist inoffiziell Trainer der Schaffhauser. Offiziell kann er es nicht sein, weil ihm dafür die notwendige Uefa-Pro-Lizenz fehlt. Die hat der inzwischen gekündigte Baarer Martin Andermatt hinterlegt und gilt darum als Cheftrainer. Doch weder als Spieler noch als Trainer stand der 60-jährige Zentralschweizer jemals für den FCL im Einsatz. Hingegen spielte Mittelfeldspieler Francisco Rodriguez (26) von 2016 bis 2019 für den FCL.
Aussenverteidiger Bujar Lika (29) gehörte bis im Herbst 2013 der Luzerner U21 an. In der Winterpause hat der FCL Yvan Alounga für ein halbes Jahr an Schaffhausen ausgeliehen. Der 20-jährige Stürmer tauchte in 13 Einsätzen nur einmal in der Startformation auf und kam insgesamt auf 139 Spielminuten. Das Aufgebot für die letzten drei FCS-Spiele verpasste Alounga gar. Als sportlich gelungene Weiterentwicklung lässt sich das wohl kaum verkaufen. Sein Vertrag mit dem FCL läuft noch bis 2024.
Was verbindet die beiden Trainer miteinander?
In der Vorrunde hat Mario Frick als Trainer seines vormaligen Arbeitgebers Vaduz ein 1:1 in Schaffhausen und ein 2:1 gegen den gleichen Gegner vor eigenem Publikum errungen. Nachdem der 47-jährige Liechtensteiner zur Winterpause mit der Mission Ligaerhalt vom FC Luzern betraut worden war, ging Vaduz gegen Schaffhausen zweimal als Verlierer vom Platz. Mario Frick und Martin Andermatt (60) verbindet aber vor allem ihre gemeinsame Zeit in der liechtensteinischen Nationalmannschaft. Dort war Andermatt zwischen März 2004 und Oktober 2006 der Trainer des damaligen Stürmers Frick, dem Rekordtorschützen seines Heimatlands.
«Dann wird man die Differenz zwischen uns und Schaffhausen in den 180 Spielminuten sehen.»
FCL-Sportchef Remo Meyer
Wie denkt FCS-Trainer Martin Andermatt über den FCL?
«Beide Mannschaften haben eine sehr gute Rückrunde gezeigt und sich in ihren Leistungen weiterentwickelt. Mario Frick hat einen sehr guten Draht zu den Spielern. Sie kommen nach Rückständen immer wieder zurück. Das zeigt mir die Mentalität der Luzerner, die sich auch athletisch gesteigert haben.»
Wie schätzt FCL-Sportchef Remo Meyer den FCS ein?
«Wir haben die Challenge-League-Saison intensiv verfolgt. Schaffhausen spielte eine ausgezeichnete Rolle. Es ist eine spielerisch veranlagte Mannschaft mit offensiven Qualitäten. Mit dem Kunstrasen haben sie einen Bonus. Wir müssen demütig sein und uns gut vorbereiten. Dann wird man die Differenz zwischen uns und Schaffhausen in den 180 Spielminuten sehen.»
- Telefonat mit Schaffhausen-Trainer Martin Andermatt.
- Gespräch mit FCL-Sportchef Remo Meyer.
- Infos der Swiss Football League.