Barrage gegen Schaffhausen ist Tatsache

Der Wahnsinn fährt mit dem FCL Achterbahn

Erst unten, dann oben und am Ende wieder unten: FCL-Captain Marco Burch (links) im Zweikampf mit Assan Ceesay. (Bild: Claudio Thoma/freshfocus)

Erst der Horror-Start mit zwei Gegentreffern. Dann das Comeback des FC Luzern mit drei Toren beim Meister FC Zürich. Auch Servette führt gegen Sion mit zwei Toren Vorsprung. Der FCL steht kurz vor dem Ligaerhalt. Aber dann trifft ihn der Hammerschlag.

Das kann es einfach nicht sein. Da braucht der FC Luzern einen Sieg beim Meister FC Zürich, um seinen Teil im Kampf um den direkten Ligaerhalt gegen Sion beitragen zu können. Und was macht der Gast? Nach 88 Sekunden liegt er bereits 0:1 im «Teigg».

Eine schläfrige FCL-Abwehr ist die Voraussetzung für den zweiten Horrorstart in Folge nach jenem im letzten Heimspel gegen YB (zentralplus berichtete). FCZ-Torjäger Assan Ceesay legt einen weiten Ball auf Aiyegun Tosin zurück, und der schlenzt ihn aus rund 20 Metern in die rechte Ecke.

Das zwingt den FCL früh dazu, sein Heil in der Offensive zu suchen. Schliesslich müssen schon zwei Tore her, um das Wunder möglich zu machen. Das Problem? Schnelle Gegenstösse waren ein Erfolgsrezept der Zürcher auf dem Weg zum Meistertitel, den die Gastgeber an diesem Sonntagabend mit der Pokalübergabe ausgiebig feiern werden.

Das Wunder rückt erst in weite Ferne

Ihre Spezialität demonstrieren die FCZ-Spieler in der 27. Minute. Mit Ceesay in der Hauptrolle. Er startet in der eigenen Platzhälfte, um sich nach einem abgefangenen Fehlpass von Samuele Campo einen weiten Ball zu erlaufen und der FCL-Abwehr zu enteilen. Ceesay umdribbelt Luzerns Goalie Marius Müller und setzt den Ball zum 2:0 in die Maschen.

Gleichzeitig kommt aus dem Wallis die Meldung, dass der FC Sion gegen Servette 1:0 in Führung ging. Dabei ist der FCL auf Schützenhilfe und einen Sieg der Genfer angewiesen. Das «FCL-Wunder» scheint zu diesem Zeitpunkt in den Sonnenuntergang geritten zu sein.

Aber mit der Teilnahme an der Barrage will sich der FCL so früh nicht anfreunden. Es kommt zum grossen Auftritt von Asumah Abubakar als Vorbereiter. In der 38. Minute legt er den Ball auf Ardon Jashari zurück, der ihn mit etwas Glück auf den FCL-Torschützen Ibrahima Ndiaye weiterleitet.

Und kurz vor der Pause spitzelt Abubakar den Ball in die Spitze auf Samuele Campo, der zum 2:2 trifft. Das Feuer der Hoffnung flackert wieder.

Ugrinic dreht die Partie für den FCL

Nach dem Seitenwechsel bricht der Wahnsinn Bann. In der 50. Minute erreicht die Luzerner in dem mit über 22'400 Zuschauern gefüllten Letzigrund die frohe Kunde, dass Servette innerhalb von zwei Minuten aus einem 0:1 ein 2:1 gemacht hat.

FCL-Trainer Mario Frick schreit den erfreulichen Zwischenstand auf dem Platz und klatscht energisch in die Hände. Schliesslich fehlt dem FCL nach dem Horrorstart nur noch ein Treffer, um auf Platz 8 klettern zu können.

Luzerns Sehnsucht erfüllt wenig später Filip Ugrinic. Der gefährlichste Offensivspieler nimmt nach einem Einwurf aus 16 Metern Mass und hämmert den Ball zum 3:2 in die nahe Torecke. Vorerst ist das Wunder perfekt.

FCL lässt zwei erstklassige Chancen aus

Denn die Zeit ist noch nicht um. Weder im Letzigrund noch im Wallis. Dort gehen die Gäste gar mit 3:1 in Führung.

Kann der FCL aber seine Führung über die Zeit retten? Der FCZ will nicht mit einer Niederlage den Meisterpokal in die Höhe stemmen. Lindrit Kamberi setzt in der 72. Minute seinen Kopfball nach einem Corner über die Torlatte.

Doch der FCL besitzt die besseren Chancen auf den Ausbau der Führung. Nach einem katastrophalen Rückpass von Nikola Boranijasevic erläuft sich Asumah Abubakar den Ball, scheitert aber alleine vor FCZ-Goalie Yannick Brecher.

Fast noch besser die Chance zehn Minuten später. Marko Kvasina und Marvin Schulz laufen aufs Tor der Zürcher zu, doch der Querpass des Österreichers ist so ungenau, dass Schulz den leeren Kasten verfehlt.

Die Luzerner bringen das 3:2 über die Zeit und erfüllen ihren Teil zur direkten Rettung. Aber der Wahnsinn hat nicht genug und trifft die Luzerner mit einem Hammerschlag: Die Sittener haben noch zwei Tore erzielt und zum 3:3 ausgeglichen. Damit haben sie den FCL in die Barrage gegen den FC Schaffhausen (Hinspiel am 26. und Rückspiel am 29. Mai) gestossen.

Lesen Sie am Sonntagabend gegen 22 Uhr die Analyse zur FCL-Saison.

Verwendete Quellen
  • Matchbesuch im Zürcher Letzigrund.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Goeggeler
    Goeggeler, 23.05.2022, 15:11 Uhr

    Hat wirklich jemand geglaubt die Walliser CC und Geiger würden das nicht regeln wie das Spiel ausgehen muss. Ich hätte einfach nicht dreimal den Torhüter daneben greifen lassen. Aber vielleicht war er der Einzige der sich auf das Spiel eingelassen hat.

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  • Profilfoto von Dolfino
    Dolfino, 22.05.2022, 19:23 Uhr

    Das Verhalten betreff Aufstellung lässt Fragen offen.erst Recht mit diesem Fliegenfänger im Tor von Genf. Fairplay wäre anders.

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    • Profilfoto von Mac Tanner (the one and only)
      Mac Tanner (the one and only), 22.05.2022, 20:09 Uhr

      35 Ligaspiele unterirdisch und nicht „Super League“-Tauglich, aber am 36 Spieltag über die Aufstellung eines Klubs jammern, bei welchem es um nichts mehr geht und er deshalb seiner 2. Reihe, welche im übrigen die ganze Saison ebenfalls Teil der 1. Mannschaft war, jammern…… Bisschen gar einfach!!!!

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      • Profilfoto von Mac Tanner (das Original)
        Mac Tanner (das Original), 22.05.2022, 20:54 Uhr

        35 Spiele unterirdisch? Nicht nur ein bisschen einfach…ich hoffe wir sehen Sie nie mehr in unserem Stadion!

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    • Profilfoto von Libero
      Libero, 23.05.2022, 14:35 Uhr

      Ja, sehen Sie sich das nochmals an ………..
      Servetts-Ersatz-Goli
      musste sich echt anstrengen für seine Gegentore.

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