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Der FC Luzern informierte am Montag darüber, dass Bernhard Alpstaeg damit gedroht habe, den Mietvertrag des FCL für die Swissporarena aufzulösen. Alpstaegs Sprecher Wigdorovits tat dies als «frei erfunden» ab. Doch zentralplus liegt ein Schreiben vor, das Wigdorovits' Aussagen infrage stellt.
Im FCL wird erbittert um die Macht im Verein gestritten. Bis kurz vor Weihnachten war Bernhard Alpstaeg mit 52 Prozent Mehrheitsaktionär und wollte den FC Luzern so richtig umstrukturieren: Der ihm unliebsame Sportchef Remo Meyer war Alpstaeg genauso ein Dorn im Auge wie Präsident Stefan Wolf.
Doch Letzterem gelang an der ordentlichen GV ein Coup zum Jahresende: Weil Alpstaeg auf möglicherweise strafrechtlich relevante, unrechtmässige Weise zu seiner Aktienmehrheit gekommen ist, blockierte der FCL-Verwaltungsrat 25 Prozent der Aktien Alpstaegs – und verhinderte in letzter Minute, dass dieser zum grossen Rundumschlag ansetzen konnte (zentralplus berichtete). Alpstaeg hatte geplant, sich selbst zum Verwaltungsratspräsidenten zu machen und die FCL-Führung inklusive Sportchef Remo Meyer zu ersetzen (zentralplus berichtete).
Schiedsverfahren oder ordentliches Gerichtsverfahren
Diverse juristische Verfahren sollen derweil Klarheit schaffen. Ist Bernhard Alpstaeg zu Recht nicht mehr Mehrheitsaktionär oder muss der FCL ihm die 25 Prozent Aktien, die Alpstaeg seinerzeit von Walter Stierli erwarb, zurückgeben (zentralplus berichtete)? Dies die Frage, die wohl dereinst ein Gericht beantworten wird. Doch während Bernhard Alpstaeg ein Schiedsverfahren bevorzugt, setzt der FC Luzern auf ein ordentliches Gerichtsverfahren (zentralplus berichtete).
Wie der FCL am Montagmorgen mitteilte, habe Alpstaeg in einem Schreiben an die Lizenzkomission der Swiss Football League (SFL) damit gedroht, den FCL aus der Swissporarena zu schmeissen, sollte sich dieser nicht auf das von ihm präferierte Schiedsverfahren einlassen (zentralplus berichtete). Dieser Aussage widersprach Sacha Wigdorovits gegenüber zentralplus am Montag. Der Mediensprecher Bernhard Alpstaegs sagte, die Vorwürfe des FCL seien «frei erfunden».
zentralplus liegt mittlerweile das vom FCL zitierte Schreiben von Alpstaegs Anwalt an die SFL vom 7. März 2023 vor. Ein Auszug davon:
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Das Schreiben und insbesondere die hier abgebildete Passage lassen an der Glaubwürdigkeit der Aussagen Wigdorovits' zweifeln. Lügt der Mediensprecher Bernhard Alpstaegs im Namen seines Auftraggebers?
Wigdorovits verteidigt seine Kommunikation
zentralplus möchte von Sacha Wigdorovits wissen, ob er die Medien bewusst belogen hat. Dieser verneint. Und erklärt: «Diese Passage stammt aus einem Schreiben an die Lizenzkommission der Swiss Football League, nicht aus einem Brief an den Verwaltungsrat des FC Luzern und ist schon allein aus diesem Grund keine Drohung.» Weiter sagt Wigdorovits: «Eine Drohung wäre es allerhöchstens gewesen, wenn Herr Alpstaeg versucht hätte, den Verwaltungsrat mit der Vertragskündigung unter Druck zu setzen. Das ist aber nicht geschehen.»
- Schreiben Bernhard Alpstaegs an die Swiss Football League vom 7. März 2023
- Medienmitteilung des FCL-Verwaltungsrats
- Schriftlicher Austausch mit Sacha Wigdorovits
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