Streit um FCL Lizenz

Alpstaeg ändert Unterschriften-Regelung zu seinen Gunsten

Der ehemalige FCL-Präsident Walter Stierli baute die Swissporarena, Bernhard Alpstaeg (rechts) ist Verwaltungsratspräsident der Eigentümerin. (Bild: Daniel Good/freshfocus)

Für das anstehende Lizenzgesuch des FCL braucht es eine Unterschrift des Stadioneigentümers. Auch wenn Bernhard Alpstaeg Verwaltungsratspräsident der Eigentümerin ist, brauchte es bisher nicht zwingend seine Unterschrift. Betonung: bisher.

Weniger als vier Wochen hat der FCL noch, um sein Lizenzgesuch bei der Swiss Football League (SFL) für die Saison 2023/2024 einzureichen. Bisher brauchte es dafür unter anderem einen gültigen Mietvertrag für die Swissporarena und die Unterschrift der Stadioneigentümerin Stadion Luzern AG (zentralplus berichtete).

Jetzt hat die Stadion Luzern AG mittels Verwaltungsratsbeschluss die Unterschriftenberechtigung geändert. Neu gilt nicht mehr nur die «Kollektivunterschrift zu zweien», sondern eine zwingende Unterschrift des Verwaltungsratspräsidenten. Sein Name? Bernhard Alpstaeg.

Da Alpstaeg mit 60 Prozent der Aktien Mehrheitseigner der AG ist, konnte er die Änderung durchsetzen. Für das anstehende Lizenzgesuch führt nun also kein Weg an ihm vorbei. Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» teilt er mit, noch keinen Entscheid diesbezüglich getroffen zu haben.

Die Stadt könnte ihm das Stadion nehmen

Die Stadt allerdings fürchtet bereits seit letzter Woche, dass Alpstaeg das Stadion als Druckmittel einsetzen könnte. Denn verweigert er seine Unterschrift, kann der FCL seine Lizenz nicht verlängern (zentralplus berichtete).

Die Stadt hat daher darauf hingewiesen, als Eigentümer des Bodens, auf dem das Stadion steht, einen laufenden Baurechtsvertrag mit der Stadion Luzern AG zu haben. Dessen alleiniger Zweck sei, einen professionellen Super-League-Betrieb für den FC Luzern oder eine allfällige Nachfolgeorganisation sicherzustellen.

Verweigert die Stadion Luzern AG die Unterschrift, sei das eine Vertragsverletzung. Dies wiederum heisse, dass im Extremfall der sogenannte Heimfall droht. Anders gesagt: Das Stadion würde zum Eigentum der Stadt Luzern.

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9 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Märki
    Peter Märki, 15.02.2023, 07:07 Uhr

    nehmt ihm das Stadion weg, es gibt genug potente Sponsoren. Er ist leider nicht anders zur Vernunft zu bringen. schade

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  • Profilfoto von M. Moser
    M. Moser, 14.02.2023, 13:19 Uhr

    Diese Änderung der Unterschriftsklausel dürfte Herr Alpstäg das Stadion kosten. Es gilt für Herr Alpstäg der abgeschlossene Baurechtsvertrag samt der Heimfallklausel. Sollte er seine Unterschrift verweigern wäre die Stadt Luzern gut beraten sofort entsprechende Schritte gegen Herrn Alpstäg das heisst ein Enteignungsverfahren infolge eines einseitigen Vertragsbruchs einzuleiten.

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    • Profilfoto von Christian Scherrer
      Christian Scherrer, 14.02.2023, 13:49 Uhr

      Lustige Idee mit dem Enteignungsverfahren! Wird wohl kaum durchsetzbar sein und schon gar nicht, wenn danach der Steuerzahler für die Unterhaltskosten dieses Stadion aufkommen muss. Der FC Luzern ist derart verschuldet, dass dieser Verein sich dieses Stadion gar nicht leisten kann. Ergo, käme da etwas auf die Stadt zu, was nicht mehr zu bremsen ist.

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      • Profilfoto von M. Moser
        M. Moser, 14.02.2023, 16:37 Uhr

        Herr Alpstäg muss endlich lernen das er nicht über dem Gesetz steht. Im übrigen ist eine Heimfallsklausel bei einem solchen Baurechtsvertrag kein Rechtsbruch und durchaus vernünftig. Denn bei einem Baurechtsvertrag bleibt der Grund im Eigentum der Stadt Luzern. Herr Alpstäg hat also auf Grund gebaut der im Eigentum der Stadt Luzern ist. Da hätte er sich wohl vorher überlegen sollen ob er denn zu diesen Konditionen das Stadion bauen möchte. Jetzt im Nachhinein den grossen Zampano spielen zu wollen zeigt ein narzisstisches Verhalten. Und ja, sollte Herr Alpstäg weiterhin die Parteien gegeneinander ausspielen und nötigend auf die Geschäftsführung Einfluss nehmen (Verweigerung der Unterschrift) muss er halt mit Konsequenzen rechnen.

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    • Profilfoto von A. Zemp
      A. Zemp, 15.02.2023, 12:37 Uhr

      Es geht hier nicht um Enteignung, sondern um den ‹Heimfall› bei Ende des Baurechtsvertrages. Kann mir nicht vorstellen das im Baurechtsvertrag für den Heimfall nicht übliche 70-80% des Stadionwerts vorgesehen sind. Kann die Stadt Luzern sich das wirklich leisten? Zudem soll ja der FCL oder eine Nachfolgeorganisation spielberechtigt sein, wenn der FCL keine Lizenz mehr hätte würde ja letzterer Fall eintreffen. Schon lustig: sobald es um Fussball geht wird Recht kreativ interpretiert….

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  • Profilfoto von Christian Scherrer
    Christian Scherrer, 14.02.2023, 11:06 Uhr

    Äusserst besorgniserregende Zustände. Dabei ist die Pharmaindustrie heute sehr weit fortgeschritten. Tatsächlich sind heute die unterschiedlichsten Präparate verfügbar, welche einen stressfreien und entspannten Tag garantieren. Teilweise werden diese Medikamente, welche über den Tag helfen, sogar von den Krankenkassen übernommen. Verweigern die Ärzte die Verschreibung?

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    • Profilfoto von Karl Ottiger
      Karl Ottiger, 15.02.2023, 09:58 Uhr

      Die Pharmaindustrie hat noch keine Droge gegen Machtgehabe erfunden das einzige was man gegen Alpsteag einsetzen könnte wer ihn in eine klappergasse laufen lassen so haben wir früher die Probleme in der Basel und Bernstrasse gelöst und war meistens sofort Ruhe.

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    Peter Brägger, 14.02.2023, 09:16 Uhr

    Ich hoffe, dass es nun auch dem letzten FCL-Fan dämmert, dass er Bernhard Alpstäg und seiner Entourage nicht um das Wohle des FC Luzerns geht sondern einzig und alleine der narzisstische Machtanspruch im Vordergrund steht….
    BA preist sich gerne als Heilsbringer und profiliert sich als grosszügiger Mäzen. Dabei ist er ein eiskalter Geschäftsmann, welcher sich über Umwege bereichert und mit seinem unsäglichen Gepolter dem FCL schadet.

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  • Profilfoto von Paul
    Paul, 14.02.2023, 08:52 Uhr

    Armer FCL. Wie teuer wird die Stadionmiete 23/24?
    Die Chefetage des FCL hat Herrn Alpstäg krass unterschätzt……

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