Die Geschichten zum Cupsieg

FC Luzern: In einer anderen Liga unterwegs

Stefan Knezevic mit Pokal und seine Teamkollegen schreien sich die Freude aus dem Leib: Bringt der Triumph die Luzerner gar in die Qualifikation zur Europa League? (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Zentralschweiz feiert ihre Luzerner Cupsieger auf der Allmend mit einem emotionalen Feuerwerk. zentralplus erzählt, was für Geschichten der erste Triumph des FC Luzern seit 29 Jahren gebar – und wie es die Luzerner vielleicht sogar in die Europa League schaffen könnten.

Einem Journalisten können Geschichten und Meinungen ganz schnell auf die eigenen Füsse fallen. Erst recht, wenn man den Mund ganz schön voll nimmt. Nachdem die St. Galler ihren Cupfinaleinzug in Genf perfekt machten, gelangte ein Schreiberling vom Ostschweizer Portal « FM1Today.ch in seinem Kommentar zum Schluss: «Der FCSG spielt in einer ganz anderen Liga als Luzern.»

Nicht nur, dass es dem FC St. Gallen im Gegensatz zum FC Luzern erst in der zweitletzten Runde überhaupt gelang, die Zugehörigkeit zur nächsten Super-League-Saison zu sichern. Vielmehr wurde der FCSG im Cupfinal (1:3) vom irrtümlicherweise als unterklassig qualifizierten FCL in allen Belangen dominiert (zentralplus berichtete).

Nachdem die Ostschweizer in der Schlussphase der Saison 2019/20 aus dem Meisterrennen ausgeschieden waren, zog abermals eine Titelfeier an ihnen vorbei. zentralplus erzählt häppchenweise, wie die Luzerner Cupsiegersause abging und wie es für den FC Luzern möglicherweise in einer anderen Liga weiter geht:

  • Party im Teamcar: Die Heimfahrt im FCL-Teamcar von Bern nach Luzern dauert rund fünf Viertelstunden. Und wenn man den ersten Pokal in der Klubgeschichte seit 29 Jahren an Bord hat, geht es hoch zu und her. «Jeder einzelne Spieler wurde im Car nochmals richtig abgefeiert», erzählt FCL-Medienchef Markus Krienbühl über eine unvergessliche Fahrt über die Autobahn.
  • Grandiose Cupsiegerparty: Rund 10'000 begeisterte FCL-Fans haben ihre Lieblinge kurz nach 20 Uhr vor der Swissporarena empfangen (zentralplus berichtete). «Wir sind alles Göppsieger-Jungs», ertönte es in Anlehnung an den Aufsteigerslogan von 2006. Die fast drei Stunden dauernde Feier gedieh zu einem bombastischen Erlebnis, das unter die Haut ging. Nach 23 Uhr zogen sich die Luzerner Cuphelden mit der Klubführung ins Stadion zurück und feierten sich weiter bei einem gemeinsamen Essen in der Business-Lounge. Natürlich bis in die frühen Morgenstunden.
  • Wie ein Sommernachtsfest: Über den Köpfen der überschwänglich feiernden Fans und Spieler erstrahlte fast ununterbrochen Feuerwerk. Und das war so stimmig komponiert, als dass man hätte meinen können, der FCL habe für dieses Spektakel einen Profi beauftragt. Doch FCL-Medienchef Markus Krienbühl winkt ab: «Das haben unsere Fans eigenständig organisiert und orchestriert. Sensationell, was sie uns geboten haben.»
  • Eine andere Art von Dividende: Aktionär Josef Bieri hat in diesem Frühjahr die oberste Führungsetage des FC Luzern mit viel Geld und persönlichem Einsatz befriedet – und schon läuft es unten auf dem Fussballplatz wie geschmiert. «Ich bin sehr berührt, wie riesig die Freude und gewaltig die Emotionen der FCL-Fans nach unserem Cupsieg sind. Für mich ist das eine wunderbare Art einer Dividende», sagt Josef Bieri zu zentralplus.
  • Hilfe, der Pokal stinkt: Ist eine Trophäe mal in den Händen der Gewinner, muss sie ganz viel mitmachen. Sie wird mit nicht alkoholfreien Flüssigkeiten befüllt, zum Trinken herumgereicht, in die Höhe gestemmt, umarmt und abgeküsst. Sie eignet sich auch bestens als Behälter für Bierduschen. Diese Auflistung möglicher Verwendungszwecke eines Pokals erhebt nicht den Anspruch, komplett zu sein. Mittlerweile steht der silberne Kübel im Büro von Markus Krienbühl und verbreitet einen unangenehmen Geruch. «Er stinkt gewaltig», sagt er lachend. Vermutlich würde er sich fortan gerne zur Verfügung stellen, in jedem Jahr einen gewonnenen FCL-Pokal zu reinigen.
Der Bumerang: So feierte das Ostschweizer Portal FM1Today.ch den Cupfinal-Einzug des FC St. Gallen. (Bild: Screenshot)
  • FCL hofft auf ManU: Gewinnt Manchester United am Mittwoch den Final der Europa League gegen Villareal, steigen die Engländer in die nächste Austragung der Champions League auf. Der freiwerdende Platz in der Europa League könnte an die Schweiz und zum Cupsieger FCL gehen. Dieser stiege in der 3. Qualifikationsrunde ein. Klappt es nicht, ist der FCL ohnehin bei der zweiten Quali-Runde der neugeschaffenen Conference League mit einem Startgeld von fast 400'000 Franken mit von der Partie. Bis zum Erreichen der Gruppenphase muss er drei Duelle überstehen.
  • Ferienbeginn für FCL-Spieler: Am heutigen Dienstag sind viele Teammitglieder des FC Luzern in die Ferien aufgebrochen. Gut drei Wochen haben sie nun Zeit, um sich von den Strapazen einer aussergewöhnlichen Coronameisterschaft und einer triumphalen Cupkampagne zu erholen. Am 17. Juni wird beim FCL die Vorbereitung auf nächste Saison mit einem Coronatest beginnen. Am Tag darauf folgt der Trainingsstart.

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