15 Verträge laufen 2022 aus

FC Luzern: Auf Sportchef Remo Meyer wartet ein geschäftiger Sommer

Wer wird im FCL-Dress künftig mit wem jubeln? Diese Fragen gilt es für Sporchef Remo Meyer im Sommer zu klären. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Noch ganze elf Super-League-Partien darf der FC Luzern in dieser Saison bestreiten, um sich seinen Platz in der obersten Schweizer Liga zu sichern. FCL-Sportchef Remo Meyer plant im Hintergrund derweil bereits für die nächste Saison. Dem Ex-Profi stehen einige wichtige Entscheidungen bevor.

Die gute Nachricht vorneweg: Der FCL hat auch für die Saison 21/22 bereits ein schlagkräftiges 23-Mann-Kader unter Vertrag. Die schlechte: Fünfzehn FCL-Verträge enden im Jahr 2022, darunter viele Schlüsselspieler.

Da klingeln bei jedem Sportchef sofort die Alarmglocken, man will schliesslich seine besten Spieler auf keinen Fall ablösefrei verlieren. Gerade für einen Ausbildungsverein wie der FC Luzern wäre das ein schlechtes Zeichen. Um dieses Szenario zu verhindern, muss Remo Meyer einige wichtige Entscheidungen fällen.

zentralplus zeigt, welche FCL-Spieler mit Vertragsende 2022 den Sportchef in nächster Zeit am meisten beschäftigen werden.

Marvin Schulz

Der Deutsche war bis zu seiner Verletzung in der Form seines Lebens (zentralplus berichtete). Sieben Tore und zwei Vorlagen gelangen dem ehemaligen U20-Nationalspieler in dieser Saison. Eine Quote, die sicherlich auch grösseren Klubs nicht verborgen geblieben ist.

Für Schulz-Berater Raffaele Zarra ist aber klar, dass sein Schützling erst einmal gesund werden muss: «Marvin soll sich in Ruhe von seiner Verletzung erholen, bevor wir schauen, wie es für ihn weitergeht. Das Ausland könnte irgendwann eine Option werden. Er weiss aber auch, wie gut es ihm beim FC Luzern geht. Er mag den Trainer, den Sportchef und das ganze Umfeld des FC Luzern.»

«Der FC Luzern hat Marvin viel ermöglicht und das werden wir nicht vergessen.»

Raffaele Zarra, Berater von Marvin Schulz

Über einen ablösefreien Abgang müssen sich die Luzerner Fans derweil keine Sorgen machen, meint Zarra gegenüber zentralplus: «Der FC Luzern hat Marvin viel ermöglicht und das werden wir nicht vergessen. Falls er sich für den nächsten Schritt in seiner Karriere entscheidet, wird der FCL dabei nicht leer ausgehen.»

Stefan Knezevic

Er ist der Dauerbrenner der Luzerner. Nur ein Spiel hat der Innenverteidiger bisher in dieser Saison wegen einer Gelbsperre verpasst. Sein Vertrag endet ebenfalls im Sommer 2022 und es ist davon auszugehen, dass der FCL gerne mit ihm verlängern würde.

Das klappt aber nur, wenn auch «Kneze» weiterhin in der Zentralschweiz Fussball spielen will. Vor seinem fatalen Kreuzbandriss in der Saison 18/19 wurde dem heute 24-Jährigen das Interesse aus der Premier League und der Bundesliga nachgesagt. Eine weitere FCL-Saison mit etwas konstanteren Leistungen würde der Entwicklung und dem Marktwert des Luzerners aber sicher guttun.

Filip Ugrinic

Die Karriere des Mittelfeldspielers verlief nicht immer wie gewünscht. Den Durchbruch scheint Filip Ugrinic nun aber definitiv geschafft zu haben. Unter Fabio Celestini entwickelt sich der 22-Jährige zu einem Spieler, den es wohl früher oder später in eine bessere Liga zieht.

Aktuell stehen die Zeichen aber noch nicht auf Abschied. Ugrinic deutete gegenüber zentralplus an, noch mindestens eine weitere Saison beim FCL bleiben zu wollen (zentralplus berichtete). Um für ihn nach einem Jahr noch eine Ablösesumme herauszuschlagen, muss auch Ugrinic einen neuen FCL-Vertrag unterschreiben.

Marius Müller

Der Schlussmann ist aus dem Aufgebot der Luzerner gar nicht mehr wegzudenken. Müller gilt als einer der besten Torhüter der Liga und ist wohl auch einer der besten Transfers von Sportchef Remo Meyer.

Doch welche Ambitionen hegt der 27-jährige Familienvater für seine sportliche Zukunft? Sicherlich könnte der FCL mit einem Transfer im Sommer viel Geld verdienen, er würde aber neben dem sportlichen Verlust indes auch viel Führungsqualität abgeben.

Simon Enzler

Eng verknüpft mit dem sportlichen Schicksal von Marius Müller ist dabei die Zukunft von Simon Enzler. Der 23-Jährige überzeugt zurzeit auf Leihbasis beim FC Aarau in der Challenge League, sein Vertrag beim FCL endet aber im kommenden Sommer.

«Marco hat mir gegenüber ausdrücklich den Wunsch geäussert, seinen Vertrag beim FC Luzern verlängern zu wollen.»

Philippe Strittmatter, Berater von Marco Burch

Enzlers Berater Zarra bestätigt, dass die guten Leistungen des Torhüters beim FCL nicht unbemerkt geblieben sind: «Es stimmt, er ist beim FCL weiterhin auf dem Radar. Uns ist aber sehr wichtig, dass Simon auch regelmässig spielen kann.»

Marco Burch

Er ist die Überraschung der Luzerner Rückrunde. Nach einem Kreuzbandriss und einem halben Jahr Pause überzeugt Burch mit viel Ruhe und Spielintelligenz im Abwehrzentrum der Zentralschweizer. Der FCL will deshalb mit seinem Abwehrtalent spätestens in diesem Sommer verlängern.

Burch-Berater Philippe Strittmatter bestätigt gegenüber zentralplus, dass dieses Interesse auf Gegenseitigkeit beruht: «Marco hat mir gegenüber ausdrücklich den Wunsch geäussert, seinen Vertrag beim FC Luzern verlängern zu wollen.»

Lucas Alves

Der robuste Innenverteidiger hat sich nach seiner Riss-Quetsch-Wunde zu Beginn des Jahres wieder ins Team von Fabio Celestini zurückgekämpft. Doch wird der Brasilianer auch über diese Saison hinaus für den FCL spielen?

Alves spielerische Defizite könnten den Ausschlag für einen Sommertransfer geben. Seine unbestrittenen Leaderqualitäten wären aber nicht einfach zu ersetzen (zentralplus berichtete).

Tsiy Ndenge

Etwas anders gestaltet sich die Ausgangslage für Ndenge. Der Deutsche konnte seine fussballerischen Qualitäten zwar schon öfter beweisen, wurde aber immer wieder von langwierigen Verletzungen ausgebremst. Bevor es zu einer Vertragsverlängerung kommen kann, muss der ehemalige Gladbacher aber beweisen, dass sein Körper eine komplette Super-League-Saison durchhält.

Martin Frydek

Der linke Aussenverteidiger ist unter Celestini gesetzt. Frydek überzeugt beim FCL mit Vorwärtsdrang, guter Technik und Ruhe am Ball. Eine Vertragsverlängerung mit dem 28-Jährigen um mindestens ein weiteres Jahr erscheint sinnvoll.

Silvan Sidler

Auch der Kontrakt des Eigengewächses und U21-Nationalspielers wird wohl verlängert. Um einen Stammplatz zu erobern, braucht es aber deutlich konstantere Leistungen des 22-Jährigen.

Pascal Schürpf

Die Identifikationsfigur ist unter Celestini ein wichtiger Teil der Mannschaft. Der 31-Jährige wird wohl auch in absehbarer Zukunft für den FCL spielen. 

Alex Carbonell

Er gab sein Comeback gegen Basel, seine Zukunft bei FCL ist aber noch ungewiss.

Leihspieler Jordy Wehrmann und Louis Schaub überzeugen

Remo Meyer muss zudem noch die Zukunft seiner beiden Leihspieler klären. Wehrmann stiess erst im Februar von Feyenoord Rotterdam zum FC Luzern und wusste von Beginn an zu überzeugen. Der variable Mittelfeldspieler ist unter Fabio Celestini gesetzt und überzeugt durch seine Schnelligkeit, Cleverness und Technik.

Seine FCL-Zukunft ist aber wohl an das Schicksal von Marvin Schulz geknüpft. Verlässt der Deutsche den FCL im Sommer, könnte Sportchef Remo Meyer die Schulz-Transfereinnahmen in Wehrmanns Kaufoption investieren (zentralplus berichtete).

Louis Schaub ist zurzeit in Topform und glänzte in dieser Saison mit sieben Toren und acht Torvorlagen. Gut möglich also, dass Sportchef Remo Meyer den Leihspieler per Kaufoption im Sommer vom FC Köln fest verpflichten möchte. Das ist zuletzt aber auch eine Frage des Geldes (zentralplus berichtete).

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