Wieder für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen

EVZ-Führung in der Pflicht: Sie muss Herzog umerziehen

Die Umerziehung von EVZ-Stürmer Fabrice Herzog wird zur grossen Herausforderung für Meistertrainer Dan Tangnes. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Mit dem Wiederholungstäter Fabrice Herzog kennt der Einzelrichter keine Pardon: Dem Flügelstürmer des EV Zug werden weitere vier Spielsperren aufgebrummt. Der 26-Jährige hat am Samstag den Fribourg-Verteidiger Mauro Dufner von hinten mit einem Crosscheck gegen den Kopf niedergestreckt.

Fabrice Herzog ist beim Meister angetreten, um sich einen sauberen Spielstil anzugewöhnen. Um sein Image als Buhmann der Liga nach dem hässlichen Foul an SCB-Verteidiger Eric Blum abstreifen zu können. Dieses trug dem damaligen Davos-Angreifer in diesem Februar acht Spielsperren ein (zentralplus berichtete).

Doch sein Vorsatz, sich zu bessern, währte nicht lange. In seinem 15. Einsatz für seinen neuen Arbeitgeber hatte Fabrice Herzog sich und seine Emotionen einmal mehr nicht unter Kontrolle. Für sein sinnfreies Foul beim 5:4-Sieg an Verteidiger Mauro Dufner wurde er schon vorsorglich im Heimspiel gegen Lugano gesperrt (zentralplus berichtete). Jetzt muss er, der es bislang auf zwei Tore und drei Assists gebracht hat, noch weitere vier Spielsperren absitzen.

Dieses Video zeigt das jüngste Vergehen von Fabrice Herzog:

Emotionen sind der Treibstoff seines Spiels

Der jüngste Vorfall macht klar: Auf dem Eis ist Fabrice Herzog nach wie vor eine unberechenbare und gefährliche Waffe. Sie kann jederzeit losgehen und die Gesundheit des Gegners arg in Mitleidenschaft ziehen. Sein abermaliges Fehlverhalten bestärkt seine grössten Kritiker darin, dass es sich bei Fabrice Herzog um einen unbelehrbaren Spieler handelt.

Die Herausforderung bei Herzog ist: Emotionen sind der Treibstoff seines Spiels. Der Powerflügel kann nur fräsen, checken und skoren, wenn er unter Strom steht. Allerdings hat er nicht gelernt, den Frust, den seine Arbeit mit sich bringen kann, so zu kanalisieren, dass er weder einem Gegenspieler noch dem eigenen Team Schaden zufügen kann.

Deshalb ist das Problem nicht gelöst, wenn Herzog dazu angeleitet werden sollte, ab sofort ohne Emotionen ans Werk zu gehen. Dann nimmt man dem WM-Teilnehmer seine Qualitäten und seinen Wert fürs Team. Ein Herzog ohne Emotionen wäre wie ein Zirkuslöwe, der niemanden mehr zu beeindrucken vermag.

Die bisher grösste Herausforderung für Tangnes

Vor seinem Wechsel zum EV Zug in diesem Sommer ist der Thurgauer schon sieben Mal gesperrt worden und sass bereits 27 Spielsperren ab. Das ist eine stattliche Anzahl für einen Spieler in seinem Alter.

Im Wissen um diese Vorgeschichte hat die sportliche Leitung der Zuger dennoch gegen eine Million Franken in den bis 2023 vertraglich gebundenen Fabrice Herzog investiert. Umso mehr stehen Sportchef Reto Kläy und sein Trainer Dan Tangnes nun in der Verantwortung, mit der Umerziehung des Powerflügels unverzüglich zu beginnen. Gelingt es den Zuger Verantwortlichen nicht, Herzog eine saubere Spielweise anzugewöhnen, ohne ihn seiner Qualitäten zu berauben, haben sie sich eine Fehlinvestition geleistet.

Das Gelingen dieses Projekts ist eine Knacknuss – und die grösste Herausforderung in der bisherigen Karriere von Zugs Meistermacher Dan Tangnes.

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