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Mit dem Trinkflaschenwurf von HCD-Coach Christian Wohlwend kommt Zunder in die Halbfinalserie gegen den EV Zug. Meistermacher Dan Tangnes sagt, warum die Strafe gegen Davos kurz vor Schluss gerechtfertigt ist.
Er zürnte schon gegen die Unparteiischen, als die Strafe gegen HCD-Verteidiger Jesse Zgraggen in der zweitletzten Minute gepfiffen worden war. Und verlor danach völlig die Fassung. Marco Müllers EVZ-Siegtreffer in Überzahl 15 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit zum 2:1 liessen bei ihm alle Sicherungen durchbrennen (zentralplus berichtete).
Also griff HCD-Coach Christian Wohlwend fuchsteufelswild nach der ersten Trinkflasche auf seiner Spielerbank. Und schmiss sie in Richtung der weit entfernt auf dem Eis stehenden Schiedsrichter. Dann eine zweite und später noch eine dritte.
Für diesen Wutausbruch wurde Christian Wohlwend mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe sanktioniert. Und vorzeitig in die Katakomben geschickt. Es war der unrühmliche Abgang eines Hauptakteurs in einem spannenden Spiel. Denn Davos hatte sich im Vergleich zu Spiel 1 deutlich gesteigert.
Für EVZ-Tangnes ist HCD-Strafe eine logische Konsequenz
In den Augen vieler Davoser haben die Spielleiter Daniel Stricker und Michael Tscherrig den Spielausgang mit ihrer kleinlichen Strafe gegen den letztjährigen Zuger Meisterspieler Jesse Zgraggen herbeigeführt. Aber entspricht das auch den Tatsachen?
EVZ-Trainer Dan Tangnes sagt am Tag danach: «Beurteilt man nur das Nachsetzen von Zgraggen mit dem Stock auf eine Scheibe, die von Leonardo Genonis Fanghand zwar schon seit zwei Sekunden abgedeckt war, kann man von einer harten Strafe kurz vor Ende eines Playoffspiels reden.»
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Allerdings betont der 43-jährige Norweger: «In der aktuellen Diskussion wird ausgeblendet, dass die Davoser zuvor schon dreimal von den Spielleitern für ähnliche Aktionen verwarnt worden sind. Eine davon ging zum Beispiel ein paar Minuten davor an die Adresse von Raphael Prassl.»
Für ihn entsprach darum die Strafe gegen Zgraggen und den HC Davos einer logischen Konsequenz: «Die Schiedsrichter haben letztlich umgesetzt, was sie angekündigt haben.»
Für Wohlwends Wutausbruch fehlt Tangnes das Verständnis
Für die hochkochenden Emotionen in Christian Wohlwend hat Dan Tangnes durchaus Verständnis. Eishockey sei ein hochemotionales Spiel. «Es bringt bisweilen entweder die gute oder schlechte Seite eines Protagonisten ans Licht.»
Dan Tangnes erinnert sich noch gut daran, wie er sich in einer Drittelspause während dieser Saison im Zürcher Hallenstadion lautstark mit ZSC-Cheftrainer Rikard Grönborg zoffte. «Da hatte ich mich auch nicht im Griff.» Allerdings war das eine «Wohlfühlunterhaltung» im Vergleich zum Wutausbruch von Wohlwend.
«Wir haben in Davos verdient gewonnen.»
EVZ-Trainer Dan Tangnes
«Wie sich Christian Wohlwend aufführte, war nicht gut. Dafür fehlt mir das Verständnis», so Tangnes.
Denn für ihn war klar: Bis auf die Startphase mit dem frühen Gegentor sei seine Mannschaft die bessere gewesen über die gesamte Spielzeit. «Wir haben verdient gewonnen.»
Für den zweiten Sieg im zweiten Halbfinalspiel waren aus Zuger Sicht nicht die Unparteiischen verantwortlich. Ob der Wutausbruch für HCD-Coach Christian Wohlwend von der Disziplinarkommission der Liga mit mindestens einer Sperre sanktioniert wird, war bis dato nicht in Erfahrung zu bringen.
- Persönliches Gespräch mit EVZ-Trainer Dan Tangnes
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