Meisterstürmer am Dienstag operiert

EVZ-Suri im Spitalbett: «Pedretti hat sich entschuldigt»

Der Moment der Entschuldigung: Der verletzte EVZ-Stürmer Reto Suri (links) und ZSC-Stürmer Marco Pedretti besprechen sich beim Shakehands nach dem siebenten Finalspiel. (Bild: Patrick Straub/freshfocus)

Es ist eines der Bilder dieser Zuger Meisterfeier, das haften bleibt: Trotz Bruch des Schienbeinkopfs im linken Knie feiert Reto Suri an vorderster Front mit. Am Mittwoch danach plagen ihn nach der Operation aber starke Schmerzen. Doch im Herzen könnte der EVZ-Vorkämpfer nicht glücklicher sein.

14 Jahre ist alles gut gegangen. Nie zuvor in seiner Profi-Karriere zog sich Reto Suri (33) eine solch gravierende Verletzung zu, wie im fünften Finalspiel gegen die ZSC Lions. Der Routinier der Zuger stiess am letzten Mittwoch kurz vor Ablauf des ersten Drittels heftig mit Gegenspieler Marco Pedretti zusammen.

Reto Suri konnte danach nicht mehr aufstehen und musste vom Eis geführt werden (zentralplus berichtete). Ein schmerzhafter Anblick.

«Die Diagnose war ein Bruch des Schienbeinkopfes im linken Bein. Und der Aussenmeniskus war gerissen», sagt Suri an diesem Mittwoch zu zentralplus. Aber er zögerte die notwendige Operation hinaus, um die Mannschaft auf dem weiteren Weg zum Meistertitel unterstützen zu können.

Darum konnte es überhaupt zu dieser bemerkenswerten Szene in der Bossard-Arena vor der Übergabe des Meisterpokals an die Zuger kommen. Reto Suri, der in die Hockeyhosen schlüpfte und mit Gehhilfen auf dem Eis unterwegs war, lief beim Shakehands Marco Pedretti über den Weg.

EVZ: Suri hat die Entschuldigung akzeptiert

Es entstand ein Bild der Versöhnung. «Marco Pedretti hat sich entschuldigt und sagte, dass er das nicht gewollt habe. Und ich habe die Entschuldigung akzeptiert. Das ist Teil des Sports», kommentiert Reto Suri die Szene.

Wie er die Kollision bewertet, kann er nicht sagen. «Die Bilder habe ich mir noch nicht angeschaut. Das ist die Art und Weise, wie ich die Geschichte verarbeite. Die Reaktionen, die ich bekommen habe, waren jedenfalls nicht positiv», sagt Reto Suri.

«Der Meister-Hattrick ist ein attraktives Ziel.»

Zu welchem Ergebnis er dereinst auch kommen wird: Es ändert nichts am Lauf der Dinge. Reto Suri stehen mühselige Tage bevor. Aber der Stürmer, der in total 59 Spielen 12 Tore und 16 Assists produzierte, hat mit Sicherheit das Beste aus seiner betrüblichen Situation gemacht. Er liess sich die unvergessliche Meisterfeier am Sonntag nicht entgehen.

Die Krönung von Suris Karriere

«Es ist völlig surreal, was da abgegangen ist. Die absolute Krönung meiner Karriere. Vom Gewinn eines Meistertitels träumst du als kleiner Bub, wenn du mit Eishockey anfängst. Nach 28 Jahren habe ich dieses Ziel erreicht», sagt Reto Suri und ergänzt: «Glücklicher könnte ich kaum sein. Nur das Spitalbett hätte nicht sein müssen.»

Ein Schnappschuss vom havarierten Reto Suri an der Zuger Meisterfeier draussen vor dem Stadion und den Tausenden glückseligen EVZ-Fans. (Bild: Claudio Thoma/freshfocus)

Es seien die Emotionen und Erinnerungen, die ihm ein Leben lang bleiben. «Wenn du da rausgehst vors Stadion und vor Tausenden begeisterter Fans begreifst, wie viel Freude der EVZ den Menschen in der Stadt und im Kanton Zug gemacht hat, ist das überwältigend. Es war der helle Wahnsinn.»

Ein solch grossartiges Erlebnis weckt Lust auf mehr. Reto Suri sagt: «Wir haben mit der Wende in diesem Final weltweite Sportgeschichte geschrieben. Und wir, die wissen, wozu wir fähig sind, bleiben in der nächsten Saison weitgehend zusammen. Der Meister-Hattrick ist ein attraktives Ziel.»

Suri plagen schlimme Schmerzen

Selbstredend weiss kaum einer besser als er, dass für dieses noch weit entfernte Ziel abermals viel Arbeit verrichtet werden muss. Nach der Operation am Dienstagmorgen liegt Reto Suri derzeit im Spitalbett und sagt offen: «Momentan sind die Schmerzen schlimm.» Er wird noch den einen oder anderen Tag dort verbringen müssen, bevor er zu seiner Familie zurückkehren kann.

«Auf mich wartet eine neue Herausforderung, weil ich noch nie mit einer solchen Verletzung konfrontiert war. Ich werde alles tun, um das Beste aus der Reha herausholen», gibt sich Reto Suri kämpferisch. Sein Biss und sein guter Riecher werden ihn auch dabei begleiten.

Drei Monate, so hat es die medizinische Abteilung des EVZ veranschlagt (zentralplus berichtete), wird sein Comeback in Anspruch nehmen. «Ich werde mich topfit zurückmelden», verspricht der bis 2024 verpflichtete Suri.

Verwendete Quellen

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