Der Meister EV Zug ist auf kürzestem Weg in die Runde der letzten vier Titelanwärter vorgeprescht. Im vierten Viertelfinal-Spiel hat er den HC Lugano vor dessen Anhang mit 5:3 besiegt.
Auf dem Weg zum vierten Zuger Sieg in Folge erwies sich einmal mehr das Überzahlspiel als wegweisend. Und in dieser Disziplin hatten die Gäste vor gut 5'700 Zuschauern klare Vorteile. So bedeutete die erste Strafe von Lugano-Verteidiger Romain Loeffel das 1:0 für den EVZ. Jan Kovar hatte aus ziemlich spitzem Winkel reüssiert.
Wie gross der Klasse-Unterschied im Powerplay ist, führte der HC Lugano in der 14. Minute vor Augen. Da musste Claudio Cadonau raus, und weil mit Anton Lander schon ein Zuger auf der Strafbank sass, durften die Tessiner während 78 Sekunden mit zwei Mann mehr agieren.
Doch sie schafften es nicht, Zugs Goalie-Titan Leonardo Genoni zu bezwingen. Die Strafe für dieses Unvermögen folgte auf dem Fuss. In der 16. Minute sassen zwei Luganesi in der Kühlbox. Und der EVZ machte bei doppelter Überzahl das 2:0 durch Niklas Hansson und bei einfacher das 3:0 durch Marco Müller. Das nennt man Anschauungsunterricht.
EVZ erhöht auf 5:0 im Mitteldrittel
Die Partie schien bereits nach dem ersten Drittel ihren Sieger zu kennen. Luganos Coach Chris McSorley versuchte zumindest, seinem Team mit einem Goaliewechsel (Thibaut Fatton für Niklas Schlegel) neues Leben einzuhauchen.
Sein Plan blieb vorerst ohne die beabsichtige Wirkung: Der EVZ hatte Spiel und Gegner weiterhin nach Belieben unter Kontrolle. Und erhöhte bei gleichem Spielerbestand durch die Sturmpartner Sven Senteler und Topskorer Fabrice Herzog auf 5:0. Es war bereits der vierte Treffer Herzogs in diesen Playoffs (zentralplus berichtete).
EVZ-Trainer Tangnes benötigte Timeout
Vor allem dank Goalie Leonardo Genoni hat der Titelverteidiger in der entscheidenden Meisterschaftsphase das Gefühl einer Niederlage noch nicht kennenlernen müssen (zentralplus berichtete). Trotz Leistungseinbruch im letzten Drittel mit drei Gegentoren in gut vier Spielminuten qualifizierte sich der EVZ als erstes Team für die Halbfinals. Weil er sich nach dem Timeout wieder fing.
Der Qualifikationssieger wird frühestens am Mittwoch gegen das nach der regular season am schlechtesten klassierte Team zum ersten Halbfinal-Heimspiel antreten. Bis dahin hat EVZ-Trainer Dan Tangnes Gelegenheit, seinem Mannen Erholung zu gönnen. Und im Training das ein oder andere Detail im Spiel der Seinen zu justieren.