Hofmann und Müller sammelten je vier Punkte

EVZ: Herzog neu Top-Torjäger und ein Trio mit Symptomen

Auf dem Weg zum dritten Hattrick in seiner Karriere: EVZ-Stürmer Fabrice Herzog jubelt nach dem Tor zum 2:0. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Lino Martschini operiert, Genius Jan Kovar geschont und drei Spieler mit Corona-Symptomen zu Hause gelassen: Doch selbst der «EV Zug light» war dem HC Davos beim 7:2-Heimsieg in allen Belangen überlegen. Weil Marco Müller und Grégory Hofmann mit je vier Punkten und Fabrice Herzog mit einem Hattrick brillierten.

Er lachte aus tiefstem Herzen und entgegnete auf eine Frage von zentralplus schmunzelnd: «Das wird ein schwieriges Unterfangen.» Die Frage lautete, ob der EVZ-Stürmer Fabrice Herzog sich von Spiel zu Spiel um ein Tor zu steigern gedenke.

Zwei Tore waren es am Mittwoch im Spitzenkampf gegen Fribourg (4:3), deren drei gegen Davos. Hat er nun am Samstagabend in Genf gar vier im Visier?

So strahlend und gelöst zeigte sich der Schweizer Olympionike wohl noch nie zuvor in dieser Saison. Mit dem Meister schaffte er nun das, was ihm zuvor schon mit den ZSC Lions und seinem vormaligen Arbeitgeber Davos geglückt war: einen Hattrick zu erzielen.

Mit seinen Saisontoren 13, 14 und 15 hat sich der hoch aufgeschossene Thurgauer auf Platz 1 der teaminternen Skorerliste gesetzt. Vor Carl Klingberg, Marco Müller und dem rekonvaleszenten Lino Martschini (je 14).

EVZ: Verbessert Herzog seine statistisch beste Quali?

Darüber hinaus besitzt Fabrice Herzog mit aktuell 26 Punkten die Chance, seine bisher beste Qualifikation (31) zumindest einzustellen. Bei seiner aktuellen Form liegt das in den fünf ausbleibenden Spielen durchaus drin.

«Auch die Erleichterung, alles hinter mir lassen zu können, ist gross.»

EVZ-Goalgetter Fabrice Herzog

«Ich freue mich einfach mega, in und mit diesem Team spielen zu dürfen», nannte Fabrice Herzog den Hauptgrund für seine Glückseligkeit. Aber er verhehlte nicht: «Auch die Erleichterung, alles hinter mir lassen zu können, ist gross.»

Damit meinte er den medialen Aufruhr, der nach einem abermaligen Check gegen den Kopf eines Gegenspielers im letzten Herbst über ihn hereinbrach. Und dem Wiederholungstäter Herzog insgesamt fünf Spielsperren eintrugen (zentralplus berichtete).

Der 13. Sieg im 15. Spiel für den EVZ im 2022

Auch beim Zuger Cheftrainer Dan Tangnes hätte die Stimmung kaum besser sein können. Sein Plan ging auf. Obwohl er auf die Verteidiger Samuel Kreis und Livio Stadler sowie Stürmer Sven Leuenberger wegen Corona-Symptomen verzichten musste. Und auf Angreifer Lino Martschini wegen einer Operation (zentralplus berichtete).

Darüber hinaus verordnete der 43-jährige Norweger Captain und Genius Jan Kovar eine Ruhepause im strapaziösen Schlussspurt der Qualifikation. Aber das wirkte sich nicht negativ auf das Leistungsvermögen der Zuger aus. Im Gegenteil: «In den zwei vorangegangenen Spielen gegen Fribourg spielten wir nicht unser bestes Hockey. Nun bin ich sehr zufrieden. Unser Spiel mit dem Puck war gegen Davos besser und wir hatten ein paar Chancen nach unseren schnellen Vorstössen», so Tangnes.

«Wir haben neben einer kurz- auch eine langfristige Strategie. Dabei geht es um den Energie-Haushalt der Spieler.»

EVZ-Trainer Dan Tangnes

Das 7:2 über Davos war der 13. Sieg des Titelverteidigers im 15. Spiel dieses Jahres. Haben die Zuger nun die Wiederholung des Quali-Sieges aus dem Vorjahr ins Visier genommen? Der Chef wiegelte ab: «Natürlich wollen wir gewinnen, wenn wir aufs Eis kommen. Aber wir haben neben einer kurz- auch eine langfristige Strategie. Dabei geht es um den Energie-Haushalt der Spieler.» Über allem steht selbstredend die erfolgreiche Titelverteidigung.

EVZ: Müller und Hofmann sind noch produktiver als Herzog

Mit Marco Müller und Grégory Hofmann hatte Dan Tangnes zwei Spieler auf dem Eis, die noch produktiver waren als Fabrice Herzog. Beide Stürmer machten je einen Treffer und lieferten drei Assists.

Müller als Stellvertreter von Center Jan Kovar im ersten Block wies den Seinen früh den Weg zum Sieg. Er war im ersten Powerplay selber für das 1:0 besorgt. Und er initiierte mit einem schönen Pass Herzogs 2:0 im zweiten Zuger Überzahlspiel.

Dieses war erst möglich geworden, weil die Davoser die Führung der Zuger auf eine Torhüter-Behinderung überprüfen liessen und dafür die Coaches Challenge einsetzten. Doch die Unparteiischen blieben nach der Video-Konsultation bei ihrer Entscheidung und belegten die Fehlspekulation der Bündner regelkonform mit einer weiteren Zwei-Minuten-Strafe. Am Ende waren vier der sieben Zuger Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis gefallen.

Defensiv wie offensiv macht dem EVZ keiner was vor

Schon im Meisterjahr zeichnete sich der EVZ dadurch aus, dass alle vier Sturmreihen entscheidende Tore erzielen konnten. Das scheint eine Stärke geblieben zu sein. Kein Liga-Konkurrent hat bislang offensiv eine höhere Feuerkraft als der EVZ und defensiv eine grössere Stabilität.

Dabei taucht nach wie vor kein Zuger in den Top Ten der nationalen Skorerliste auf. Der beste ist aktuell Jan Kovar mit 43 Punkten auf Platz 14.

Genau darum soll auch die Leistung der nominell vierten Sturmreihe der Zuger nicht unerwähnt bleiben. Im Mitteldrittel hatte Luca De Nisco das siegbringende 3:0 und sein Sturmpartner Dario Allenspach später das zwischenzeitliche 4:0 erzielt.

Auch die EVZ-Talente hatten mit ihrem Routinier Reto Suri als Linienpartner allen Grund zum Strahlen.

Verwendete Quellen

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