Auf dem Weg zur Titelverteidigung

Dieses EVZ-Quartett ist unentbehrlich in den Playoffs

Sein offensives Genie und seine defensive Zuverlässigkeit können im Playoff den Unterschied ausmachen: EVZ-Topskorer Jan Kovar. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Den Sieg in der Qualifikation hat der EV Zug erfolgreich verteidigt. Nun geht es in einem zweiten Schritt darum, das Gleiche mit dem im letzten Jahr errungenen Meistertitel zu schaffen. Um diese Mission zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, sind vier Zuger Leistungsträger mit ihrem Wesen und Wirken entscheidend.

Cheftrainer werden nie müde zu betonen, dass im Playoff alles mit einem Teameffort steht und fällt. Dass jeder einzelne Spieler in der Garderobe wichtig sei.

Aber es gibt solche, die eben noch wichtiger sind. Und darum in der Lohnhierarchie auch weiter oben stehen. Beim EV Zug sind es vier Spieler, die für die in gut einer Woche beginnenden Playoffs von entscheidender Bedeutung sind (zentralplus berichtete).

Bleiben sie unter Normalform oder fällt nur schon einer von ihnen verletzungsbedingt aus, steht die Mission Titelverteidigung schon auf der Kippe. Weil dann der EV Zug das Volumen seines Spiels nicht mehr vollumfänglich aufs Eis bringen kann.

Dieses EVZ-Quartett ist für die Playoffs unentbehrlich:

Jan Kovar, der Genius

Der beste Einzelspieler der Liga 2020/21 und einer der besten Ausländer in der Geschichte des EV Zug. Auch in dieser Saison ist Jan Kovar der beste Punktesammler der Zuger, mit neun Toren und 34 Assists in 46 Spielen.

Zu Beginn der abgelaufenen Qualifikation war es seinem Spiel anzumerken, wie sehr dem Captain das blinde Verständnis mit dem zwischenzeitlich in die NHL abgewanderten Flügelstürmer Grégory Hofmann fehlte. Und später fiel mit Dario Simion auch noch der zweite Sturmpartner verletzungsbedingt über Wochen und Monate aus.

Was der 31-jährige Center mit seinem Genie aufs Eis blitzte, das pflegten Hofmann und Simion in der Meistersaison ins gegnerische Netz zu donnern. Mit der Rückkehr Hofmanns aus Nordamerika zu Beginn dieses Jahres erlebte die Zuger Paradelinie ein Revival. Sie befeuerte im Klubumfeld die Zuversicht, dass es mit der erfolgreichen Titelverteidigung und dem Aufbau einer Dynastie klappen wird.

Jan Kovar personifiziert die Hoffnung der Zuger, dass der EVZ nach den ZSC Lions (2000 und 2001) und dem SC Bern (2016 und 2017) die erst dritte Mannschaft in diesem Jahrtausend werden wird, der eine erfolgreiche Titelverteidigung gelingt. Der Tscheche ist mit seiner offensiven Brillanz und seiner defensiven Zuverlässigkeit wie geschaffen für die Playoffs.

Leonardo Genoni, der Hexer unter den Hexern

Der Goalie wurde im Sommer 2019 mit dem Auftrag nach Zug geholt, den ersten Meistertitel seit 1998 möglich zu machen. Und was tat Leonardo Genoni? Nach dem durch Corona bedingten Saisonabbruch 2019/20 lieferte er bei erster Gelegenheit. So, als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe.

Es war sein sechster Meistertitel mit drei verschiedenen Klubs (zentralplus berichtete). Das Erfolgsgeheimnis des besten Goalies, seit es die National League gibt? Leonardo Genoni läuft dann zur Hochform auf, wenn wie in den Playoffs alles auf dem Spiel steht. Die Ruhe, die er bei aller Hektik in der entscheidenden Meisterschaftsphase ausstrahlt, gibt der Mannschaft Vertrauen und Zuversicht.

In den Playoffs verwandelt sich EVZ-Goalie Leonardo Genoni gerne in eine schier unüberwindbare Mauer. (Bild: Andy Müller/freshfocus) (Bild: Andy Mueller/freshfocus)

Mit einer Abwehrquote von 92,1 Prozent reiht er sich in dieser Qualifikation hinter dem Davoser Sandro Aeschlimann (94,16 %), dem Freiburger Reto Berra (92,78 %) und dem Servettien Gauthier Descloux (92,16 %) an vierter Stelle ein. Das ist ein gutes Omen.

Vor dem letzten Meisterplayoff war er mit einer Abwehrquote von 92,52 Prozent ebenfalls Vierter in der Liga. Bevor sich der heute 34-Jährige in den Playoffs auf 93,56 % steigerte.

Keiner weiss so gut wie Leonardo Genoni, was es braucht, um Meister werden zu können. Fällt er aus, haben die Zuger mit Luca Hollenstein zwar einen talentierten Ersatz in der Hinterhand. Aber es wäre wohl eine zu hohe Erwartung, dass er Genonis Rolle und Bedeutung sogleich ausfüllen könnte.

Niklas Hansson, der Verteidigungsminister

Der im letzten Sommer neu verpflichtete Verteidiger hat seine Rolle in Zug sofort gefunden und Verantwortung übernommen. Mit seinem strammen Schuss und guten Auge für die Mitspieler belebt er die Zuger Offensive, ohne seine Abwehrarbeit zu vernachlässigen.

Der 27-jährige Schwede ist Zugs neuer Verteidigungsminister. Er macht seine Sache so gut, dass der Abgang von Meistercaptain Raphael Diaz zu Fribourg bis dato kein Thema wurde.

Sofort in eine wichtige Rolle geschlüpft: Zugs schwedischer Abwehrchef Niklas Hansson. (Bild: Marusca Rezzonico/freshfocus)

Mit elf Toren und 42 Punkten in 48 Spielen ist Niklas Hansson der zweitproduktivste Verteidiger der Liga hinter dem Servettien Henrik Tömmernes (58) und teamintern der zweitbeste nach Jan Kovar (43).

Mit fast 22 Minuten Eiszeit pro Match war er der am längsten eingesetzte Zuger in der abgelaufenen Qualifikation. Vor Christian Djoos (20:56) und Jan Kovar (19:33). Niklas Hansson ist bereit, hohe Belastungen zu verkraften.

Grégory Hofmann, der Scharfschütze

Der Flügelstürmer mit dem explosiven Antritt hat das Offensivspiel der Zuger dynamisiert (zentralplus berichtete). Mit seiner Schnelligkeit und seinem präzisen Schuss ist Grégory Hofmann ein Scharfschütze, der den entscheidenden Unterschied ausmachen kann. So wie im letzten Playoff, als er im dritten Finalspiel gegen den Genève-Servette HC zum Meisterschützen avancierte.

Seit seiner Rückkehr zum EV Zug hat Grégory Hofmann in 17 Spielen 11 Tore und 20 Punkte gesammelt. Mit 1,18 Punkten pro Spiel hat er teamintern den besten Durchschnittswert. Mit Jan Kovar und der Flügelzange Grégory Hofmann und Dario Simion hat der EVZ eine Paradeformation, die abermals zur gefährlichsten und unwiderstehlichsten Sturmreihe der Playoffs werden kann.

In einer ersten Version stand hier fälschlicherweise, dass EVZ-Cheftrainer Dan Tangnes fünf Ausländer einsetzen darf, falls sich Grégory Hofmann verletzen sollte. Darum haben wir die Passage gelöscht.

Verwendete Quellen
  • Unzählige EVZ-Matchbesuche in dieser Saison und den vorangegangenen Spielzeiten
  • Statistik der National League

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Zurfluh Dani
    Zurfluh Dani, 16.03.2022, 10:59 Uhr

    Bitte informieren sie sich besser. Es muss erwartet werden dürfen, dass sie sich fachtechnisch und reglementarisch korrekt informieren. Seit der Rückkehr von Gregory ist das Recht erloschen 5 Ausländer pro Spiel einzusetzen. Auch wenn Gregory nicht spielt

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    • Profilfoto von Andreas Ineichen
      Andreas Ineichen, 16.03.2022, 11:59 Uhr

      Danke für die beiden Rückmeldungen. Selbstverständlich haben Sie beide Recht und ich streue Asche auf mein Haupt für meinen Denkfehler. Die Passage wurde angepasst beziehungsweise gelöscht.

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  • Profilfoto von D. Brunner
    D. Brunner, 16.03.2022, 10:51 Uhr

    Der EVZ kann bei einem Ausfall Hofmanns nicht einfach 5 Ausländer einsetzen. Dieses Recht ist mit der Ankunft von G. Hofmann verwirkt.

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