Dank einem 4:1

Der EVZ macht zweiten ZSC-Meisterpuck zunichte

Vollstrecker Dario Simion (links) und sein Vorbereiter Jan Kovar bejubeln das 3:1. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Der grosse Mann des ersten Zuger Heimsiegs in dieser Finalserie heisst Dario Simion. Der Stürmer schiesst alle drei Tore zum 3:1. Damit verkürzt der EVZ auf 2:3 nach Siegen. Aber auch der Pechvogel dieses Dramas war ein Zuger.

Die heissen Szenen im Schlussdrittel spielten sich zunächst vor dem Tor von Leonardo Genoni ab. Einmal wurde es dabei richtig heiss. In der 45. Minute liess der EVZ-Goalie einen Puck nach vorne abprallen. Und dieser wurde zur Idealvorlage für Justin Sigrist. Doch statt ins leere Tor zu schiessen, prallte sein Schuss vom Pfosten zurück.

Danach überstanden die Zuger ein erstes Überzahlspiel der Zürcher schadlos, nahmen aber durch Yannick Zehnder kurze Zeit später eine sinnfreie Strafe in der Offensivzone. Doch dafür wurde der Titelverteidiger nicht bestraft.

Im Gegenteil: Kurz vor Ablauf der Zweiminuten-Strafe in der 52. Minute eroberte Zugs Captain Jan Kovar eine Scheibe in der Zone der Zürcher. Er fuhr hinter dem gegnerischen Tor durch und setzte im Fallen den aufgerückten Dario Simion ein.

Und der traf in Unterzahl mit seinem zweiten Tor an diesem Abend zum vielbejubelten 2:1. Von diesem Schock erholten sich die Zürcher nicht mehr. Dario Simion machte noch seinen Hattrick perfekt, als ZSC-Trainer Rikard Grönborg nach seinem Timeout den Goalie durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatte. Am Freitag geht die Serie im Hallenstadion weiter.

Aus Zugs Unvermögen Mut geschöpft

Der EVZ brachte es im Mitteldrittel trotz Chancen für Jan Kovar, Niklas Hansson und Grégory Hofmann fertig, aus den zwei Minuten mit zwei Mann mehr und den drei Minuten mit einem Mann mehr kein Kapital zu schlagen. Und das nährte die Zuversicht bei den ZSC Lions, dass der letzte und entscheidende Schritt zum Meistertitel an diesem Mittwochabend gelingen könnte.

Die Zürcher, die schier ausnahmslos mit der Sturmreihe Andrighetto, Malgin und Hollenstein offensiv in Erscheinung trat, sah eine erste gute Chance für Denis Hollenstein abgewehrt. EVZ-Goalie Leonardo Genoni hatte den alleine auf ihn ziehenden Angreifer gestoppt.

Kurze Zeit später sah er hingegen schlecht aus. Denis Malgin profitierte von einem gegnerischen Scheibenverlust, stürmte auf Genoni los und erwischte ihn in der nahen Ecke. Zumindest eine Teilschuld geht auf die Kappe des EVZ-Goalies.

Aber eben: Wer in dieser Finalserie das 1:0 schiesst, ging noch nie als Sieger vom Eis. Das musste der EVZ schon dreimal schmerzlich erfahren. Aber er wusste zum zweiten Mal eine Antwort auf diesen Rückstand. Eine schöne Vorlage von EVZ-Topskorer Jan Kovar nutzte Dario Simion in der 38. Minute zum 1:1. Jakub Kovar im Tor der Zürcher kam zu spät beim Verschieben.

Aus Zuger Sicht war der Tscheche in seiner schier unüberwindlichen Gestalt geschrumpft. Das brachte das Momentum wieder auf die Seite des Titelverteidigers.

Der grosse EVZ-Aufreger um Suri

In der letzten Minute des ersten Drittels schnellten die Emotionen in der mit 7'200 Zuschauern ausverkauften Bossard Arena in die Höhe. Der Scheiben führende EVZ-Stürmer Reto Suri war mit Marco Pedretti an der blauen Linie zusammengestossen und blieb liegen.

Suri blieb kurze Zeit liegen und konnte danach nicht mehr aufstehen. Mutmasslich wegen einer Knieverletzung. Aber war es überhaupt ein Foul? Die TV-Bilder lassen nicht auf eine böse Absicht von Pedretti schliessen.

Die Unparteiischen hingegen entschieden sich für eine Fünf-Minuten-plus Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen den ZSC-Stürmer – sehr zum Missfallen der ZSC-Spielerbank. Und weil kurz darauf noch Yannick Weber wegen eines Stockschlages raus musste, durften die Zuger mit zwei Mann mehr ran.

EVZ startet dominant ins Spiel

Wenige Sekunden vor der ersten Drittelspause vergab Grégory Hofmann die letzte hochkarätige Chance für die Zuger. Der Torjäger brachte den Puck zwar über den Schoner von ZSC-Goalie Jakub Kovar, aber nicht an dessen gleich darüber postierten Fanghand vorbei.

Der Titelverteidiger trat bis dahin noch dominanter auf als bei seinem ersten Finalsieg am Sechseläuten-Montag im Zürcher Hallenstadion (4:1). Aber trotz offensivem Sausen und Brausen und einem Schussverhältnis von 17:8 schaute kein offensiver Ertrag heraus.

Denn auch Fabrice Herzog, Niklas Hansson oder einem Dario Simion war nicht mehr Abschlussglück beschieden als zuletzt Hofmann. Darum stand es nach 20 Spielminuten weiterhin 0:0.

Lesen Sie am Donnerstagmorgen die EVZ-Geschichte zum fünften Finalspiel.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Klugscheisserchen
    Klugscheisserchen, 27.04.2022, 23:09 Uhr

    Der Puck zum 2:1 kam nicht von Kovar sondern von einem Zürcher…

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    • Profilfoto von Besserwisser
      Besserwisser, 27.04.2022, 23:56 Uhr

      Falsch.

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