Fünf Siege in Serie machen Zug zum Team der Stunde

EV Zug: Ein Ausfall, ein Rätsel und ein Shutout

Eine der heiklen Szenen, die Luca Hollenstein im Spiel gegen erfolgreich bewältigte: Der EVZ-Goalie hindert Dominic Zwerger am Torerfolg. (Bild: Patrick Straub/freshfocus)

Im ersten Spiel nach seiner Vertragsverlängerung zeigt EVZ-Goalie Luca Hollenstein eine starke Leistung. Der 21-Jährige hielt seinen Laden dicht, obwohl er wegen der Sturm- und Drangperiode seiner Vorderleute minutenlang nichts zu tun hatte. Trotzdem blieb Hollenstein auf dem Weg zum 2:0-Sieg über Ambri stets aufmerksam.

Dieser Brauch hat das Potenzial, zu einer schönen Tradition in der dieses Mal mit über 6900 Zuschauern besetzten Bossard Arena zu werden: Nachdem Jérôme Bachofner beim letzten Heimsieg über den SC Bern für seinen Hattrick gefeiert wurde (zentralplus berichtete), war dieses Mal die Reihe an Luca Hollenstein. Dreimal wurde er von den Zuger Fans dazu aufgefordert, die Welle mit ihnen zu zelebrieren. Weil er keinen Treffer zuliess.

Ein schönes Gefühl sei das gewesen, sagte Luca Hollenstein hinterher. Etwas Besseres hätte ihm kaum passieren können. In seinem ersten Auftritt nach der am Montag offizialisierten Vertragsverlängerung mit dem EV Zug um zwei weitere Jahre glückte ihm das perfekte Spiel.

Im 17. Spiel der Saison liess ein Zuger Goalie erstmals keinen Gegentreffer zu. «Das macht Freude», bekannte der 21-Jährige. Erst recht im Hochgefühl, dass der Meister mittlerweile zum fünften Mal in Serie als Sieger vom Eis stapfte. Kein anderes Team in der Liga ist derzeit so in Fahrt wie der EVZ. Er wird am Samstag mit breiter Brust zum Spitzenkampf in Freiburg antreten.

Alles gut, so lange es funktioniert

Luca Hollenstein bekam eine schwierige Aufgabe gestellt. Weil seine Vorderleute schon ab Spielbeginn und erst recht nach der ersten Drittelspause im Vorwärtsgang unterwegs waren, bekam er minutenlang nichts zu tun. Dennoch setzte der HC Ambri-Piotta gelegentlich Nadelstiche. Kam zu Chancen, die das ganze Können der Hochbegabung beanspruchten, um sie zu vereiteln.

«Es war nicht einfach, sich unter diesen Umständen auf die 60 Spielminuten zu fokussieren.»

EVZ-Goalie Luca Hollenstein

Ein mühsames Spiel sei es für ihn gewesen, bestätigte Luca Hollenstein. «Weil es eben nicht einfach war, sich unter diesen Umständen auf die 60 Spielminuten zu fokussieren.»

Auf die Nachfrage, wie ihm denn das gelungen sei, sagte er offen: «Darauf habe ich keine Antwort, weil ich es selber nicht weiss. Ich habe einfach mein Bestes versucht.» So lange es funktioniert, braucht er sich wegen dieses Rätsels auch keinen Kopf zu machen.

Auch Ambris Ciaccio mit guter Leistung

Über die Spielmitte hinaus arbeitete der EV Zug an einer Kuriosität. In den Spielen, in denen er wegen Corona-Infektionen und Verletzungen schier mit seinem letzten Aufgebot antreten musste, klappte es mit dem Toreschiessen und dem Siegen.

Aber just an diesem Freitag, als die Titanen Jan Kovar, Anton Lander, Fabrice Herzog und Reto Suri ins Team zurückkehrten, schien auch Ambris Damiano Ciaccio sein Gehäuse zugenagelt zu haben. Erst in der 32. Minute, als Jérôme Bachofner mit dem Schlittschuh den vor dem Tor freistehenden Anton Lander mit dem Puck bedienen konnte, liess sich der gordische Knoten lösen.

«Wenn es eine Hirnerschütterung wäre, würde ich es Ihnen bestimmt nicht sagen.»

EVZ-Trainer Dan Tangnes

Für Hollenstein war diese Geduldprobe nicht dem Zufall geschuldet. Er hielt fest: «Die Rückkehrer haben eine Wettkampfpause hinter sich gebracht. Deshalb war es nicht einfach für sie, ins Spiel zu finden.»

Muss nun Leuenberger pausieren?

Treu geblieben ist den Zugern das Verletzungspech. In der 19. Minute beförderte der frühere EVZ-Verteidiger Tobias Fohrler Zugs Angreifer Sven Leuenberger wuchtig in die Bande. Das mit zwei Strafminuten geahndete Foul bedeutete den vorzeitigen Feierabend für Leuenberger. Im Nachgang wurde Fohrler von der Ligajustiz eine Spielsperre aufgebrummt.

Auf die Frage, ob der Grund für den Ausfall seines Stürmers eine Hirnerschütterung gewesen sei, antwortete Zugs Cheftrainer Dan Tangnes ausweichend: «Wenn dem so wäre, würde ich es Ihnen bestimmt nicht sagen.»

Auf den Vorschlag von zentralplus, eine Oberkörperverletzung ins Feld zu führen, ging der 42-jährige Norweger lachend ein. Die Unsitte, die Art der Verletzung eines Spielers schon vor den entscheidenden Playoffs nicht näher definieren zu wollen, hat sich in der National League breitgemacht.

«Es ist nicht sicher, ob Sven Leuenberger gegen Fribourg spielen kann», wandte Dan Tangnes seinen Blick der anstehenden Herausforderung zu. Wohl im unerschütterlichen Bewusstsein darum, dass seine Spieler dazu in der Lage sind, alle Widerstände zu überwinden.

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