Angstgegner Rapperswil in die Schranken gewiesen

Doppeltorschütze Lindberg bekennt sich zum EVZ

EVZ-Center Oscar Lindberg (rechts) stellte die Rapperswiler Abwehr (links Leandro Profico) vor grosse Probleme. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Der EV Zug ist dem Qualifikationssieg einen grossen Schritt näher gekommen – mit einem 4:1-Sieg über den Tabellenletzten Rapperswil-Jona Lakers. Doch der Erfolg war nicht bloss Pflichterfüllung – und während der kommenden Nati-Pause steht der EVZ-Sportchef in der Pflicht.

Er hatte Angst. Angst davor, dass sein Team in die «mentale Falle» liefe, erzählte Zug-Trainer Dan Tangnes am späten Freitagabend. «Wir hatten am Donnerstag ein grosses Spiel gegen einen unserer Verfolger in Davos, wir gewannen es und redeten später darüber, dass wir das letzte Spiel vor der Nationalmannschaftspause nicht schleifen lassen wollen.»

Seine Spieler enttäuschten den 40-jährigen Norweger nicht. Nach dem 4:1-Sieg über die Rapperswil-Jona Lakers befand er: «Mir gefiel die Energie in unserem Spiel und der Fokus, das Spiel gewinnen zu wollen. Wir verfügten über vier solide Linien.»

«Weil wir am Donnerstag spielten, hat Andreas Martinsen noch kein Training mit uns bestreiten können.»

EVZ-Trainer Dan Tangnes

Damit haben die Zuger die Zwischenbilanz gegen den Tabellenletzten punktemässig noch ins Positive gebogen: Die Ostschweizer hatten dem EVZ zwei Niederlagen im laufenden Championat zugefügt und darüber hinaus den Titelverteidiger aus dem Cup-Wettbewerb geworfen – doch am Ende hatten sie in vier Qualifikationsduellen mit 5:7 Punkten das Nachsehen.

Warum sich Martinsen gedulden muss

Andreas Martinsen (29), der Anfang Woche fürs Playoff neuverpflichtete EVZ-Ausländer, hat den Ausbau der Tabellenführung seiner Teamkollegen von der Medientribüne in der Bossard-Arena mitverfolgt. Tangnes hatte gute Gründe, seinen norwegischen Landsmann noch nicht einzusetzen. Er sagte: «Andreas traf am späten Mittwochabend ein, mit seiner Frau, den beiden Kindern und den Hunden musste er in ein neues Appartement einziehen. Weil wir am Donnerstag spielten, hat er noch kein Training mit uns bestreiten können.»

Der physisch starke Flügelstürmer wird seine Chance in den Spielen nach der Nationalmannschaftspause bekommen, frühestens am 11. Februar im Heimspiel gegen Lausanne. Bis zum Abschluss der Qualifikation warten auf den EVZ noch neun Spiele in drei Wochen.

Hinzu kommt, dass derzeit keiner der Zuger Ausländer lahmt. Oscar Lindberg (2) und Carl Klingberg haben gegen Rapperswil 3 der 4 Tore erzielt, am Vorabend war Erik Thorell mit einem Tor und zwei Assists die treibende Kraft gegen Davos. Dazu schoss Lindberg den siegbringenden Treffer. Und Jan Kovar ist mit 12 Toren und 26 Assists auf Rang 9 der Skorerliste und einer der grossen Spieler der Liga.

Die Absicht von Lindberg

Die Nationalmannschaftspause in der nächsten Woche bietet Zugs Sportchef Reto Kläy die Gelegenheit, in den zwei verbleibenden Ausländerfragen für nächste Saison vorwärtszumachen. Weil Carl Klingberg und Erik Thorell einen bis zum Ende der nächsten Saison gültigen Vertrag besitzen, geht es um Oscar Lindberg (28) und Jan Kovar (29).

«Ich möchte in Zug bleiben und die Option auf ein weiteres Vertragsjahr einlösen.»

EVZ-Center Oscar Lindberg

Um Lindberg entstand in dieser Woche das Gerücht, dass sein Stammklub Skelleftea ihn nach Schweden zurücklotsen wolle. Doch der zweifache Weltmeister sagt nach seinen zwei Toren gegen Rapperswil: «Ich kenne den Manager seit Jahren. Wir haben Kontakt, aber noch nie über eine Rückkehr gesprochen. Ich möchte in Zug bleiben und die Option auf ein weiteres Vertragsjahr einlösen.» Auch wenn er, wie er festhält, auch mit den Zuger Verantwortlichen noch keine konkreten Gespräche über seine berufliche Zukunft geführt habe.

Nutzt Kovar KHL-Angebot zum Pokerspiel?

Bei Kovar müsste die Vertragsverlängerung eigentlich stündlich kommuniziert werden, so sehr hat sich Reto Kläy aus dem Fenster gelehnt (zentralplus berichtete). Aber bislang ist die Erfolgsmeldung für die eigenen Fans noch nicht erfolgt. Was ist das Problem?

Der 29-jährige Tscheche soll dem Vernehmen nach auch ein Angebot eines potenten KHL-Vertreters vorliegen haben. Ist es noch nicht zu einer weiterführenden Zusammenarbeit gekommen, weil Kovar damit seinen Lohn beim EVZ so weit wie möglich aufgebessert haben will?

Aber auch in seinem Fall scheint Kläy nach wie vor gute Karten in Händen zu halten. Dem begnadeten Spieler und Spassvogel, der vor wenigen Wochen zum zweiten Mal Vater geworden ist, und seiner Familie gefällt das Leben in Zug, so heisst es aus gut informierten Quellen.

Kann der EVZ nicht nur auf dem Spielfeld, sondern bald auch in Vertragsverhandlungen positive Signale aussenden?

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