Neue Führung hofft auf deine Unterstützung

Der FC Luzern muss bis Ende 2023 fünf Millionen zurückzahlen

Der neue Präsident Stefan Wolf (links) und Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg sind auf den Goodwill aller, die den FC Luzern im Herzen tragen, angewiesen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Jetzt liefert die neue Führung des FC Luzern erste Anhaltspunkte, wie sie die Zukunft des Vereins bestreiten will. Das vordringliche Thema in der Weltviruskrise? Natürlich das liebe Geld. Bis im Herbst des nächsten Jahres haben die Luzerner Verantwortlichen eine Finanzierungslücke von 11,5 Millionen Franken errechnet.

An diesem Donnerstagabend sind die angespannten Finanzen des Super Ligisten an der öffentlichen Orientierung durch die neue FCL-Spitze das Hauptthema. Finanzchef Richard Furrer legt im Sinne der Transparenz dar, dass dem FC Luzern 11,5 Millionen Franken bis im Herbst 2022 fehlen.

Mehr als die Hälfte davon, nämlich 6,5 Millionen, haben die beiden verbleibenden Aktionäre Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri nach einem Kapitalschnitt, der den Klub von Altlasten befreite, eingeschossen. Dieser ist erfolgt, nachdem Josef Bieri die Aktien der verkaufswilligen «Sieberianer» übernommen und damit den Startschuss in eine neue Zeitrechnung beim FCL gegeben hat (zentralplus berichtete).

Staatliches Darlehen über fünf Millionen

Die restlichen fünf Millionen Franken haben sich die Luzerner über ein zinsloses Darlehen vom Staat vorstrecken lassen. Dieses Vorgehen hatte Philipp Studhalter, der Vorgänger von Stefan Wolf als FCL-Präsident, gegenüber zentralplus angekündigt.

Aber das Geld muss bis Ende 2023 zurückbezahlt sein, sonst werden Einschränkungen in der sportlichen Kompetivität unumgänglich. Darum appelliert Finanzchef Richard Furrer an alle, die den FC Luzern im Herzen tragen: «Wir sind jetzt erst recht auf die Unterstützung aller angewiesen.»

Sein ambitioniertes Ziel ist es, bereits Ende 2022 die fünf Millionen beisammen zu haben, um die finanzielle Verpflichtung ohne drohende Konsequenzen erfüllen zu können.

Neue Abo-Card für aktuelle Inhaber gratis

Einen ersten Anhaltspunkt, wie gross die Solidarität der Zentralschweizer Bevölkerung mit dem finanziell in engen Hosen steckenden FCL ist, wird die Klubleitung in der nächsten Zeit bekommen.

An diesem Freitag erhält jeder aktuelle Abocard-Besitzer Post vom FC Luzern. Er wird darüber orientiert, dass er die Saisonkarte für die nächste Saison kostenlos zugestellt bekommen wird. Dabei steht es ihm frei, einen seiner Ansicht nach angemessenen Beitrag einzuzahlen.

Weil der FCL wegen der andauernden Coronapandemie seinen Teil der vertraglichen Pflicht gegenüber einen zahlenden Fan nicht einhalten konnte, sah er dieses Vorgehen als einzig gangbaren Weg an. Rund 4000 Briefe werden in die Briefkästen der Zentralschweiz flattern.

Wer sich seine neue Abo-Card auf freiwilliger Basis etwas kosten lässt, wird im Garderobengang des FC Luzern mit Namen verewigt.

Neue FCL-Strategie muss noch finalisiert werden

Stefan Wolf, seit dem 11. Februar 2021 als FCL-Präsident in Amt und Würden (zentralplus berichtete) und seine Verwaltungsratskollegen benötigen noch etwas Zeit, um die neue Strategie mit konkreten Inhalten zu befüllen und bekanntzugeben. Sie sind dabei, eine Gesamtstrategie bis 2025 mit einem klaren Plan aufzubauen, heisst es in einer Medienmitteilung der Luzerner.

Das Gremium wird innerhalb der Handlungsfelder Sport (1. Mannschaft, Nachwuchs, Frauenfussball), Finanzen, Gesamtorganisation, Kultur und Kommunikation klare kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Strategien definieren.

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