Sie wissen, wie der ESAF-Hase läuft

Das sind die grössten Schwingfans in Zug

Sind absolute ESAF-Veteranen: Hansruedi und Margrit Heutschi aus Langenbruck BL. (Bild: sib)

Am Eidgenössischen finden sich vor allem Partymäuse, Sponsoren und Eventfreudige ein, die mit dem Schwingsport nicht viel zu tun haben? Mitnichten. Manche Fans sind seit Jahrzehnten Stammgäste in der Arena. Und wissen, wer das Zeug hat zum Königstitel.

Sie gönnen sich zur Mittagspause ein wenig Ruhe, haben sich etwas abseits auf die Wiese gesetzt: Hansruedi und Margrit Heutschi aus dem baselbietischen Langenbruck. Sie wissen genau, wie der ESAF-Hase läuft. Hansruedi ist zum zwölften Mal am Eidgenössischen mit dabei. «Früher noch als Aktiver – sowohl als Schwinger als auch dreimal als Steinstösser», erzählt er. Später war er als Schwing-Juniorentrainer aktiv.

Margrit Heutschi lobt die Organisation, und dass der öffentliche Verkehr im Ticket inbegriffen ist. Davon haben die beiden am frühen Samstagmorgen Gebrauch gemacht, als sie mit dem Bus von Horgen nach Zug reisten. In der Zürcher Gemeinde nahe der Zuger Kantonsgrenze haben sie ein Zimmer gemietet. «Die Verbindungen sind allerdings nicht ideal. Deswegen sind wir für die Nationalhymne beinahe zu spät gekommen», sagt Margrit Heutschi lachend. «Das ist für Hansruedi fast das Wichtigste.»

«Ich finde es bedenklich, dass so viele Tickets an Sponsoren gehen.»

Peter Wieland, Joel-Wicki-Fan

Als ehemaliger Schwinger stehe für ihn der Sport im Vordergrund, so Hansruedi Heutschi. Deswegen besucht er pro Saison fünf bis sechs Schwingfeste. Er spricht von einem vorzeitigen Favoritensterben. «Doch Joel Wicki könnte es schaffen. Er hat bislang gut geschwungen und die Kämpfe schnell beenden können.»

Die Joel-Wicki-Fans

Peter und Bertha Wieland hoffen, dass Hansruedi Heutschi mit seiner Prognose recht behält. Denn die beiden wohnen seit rund zehn Jahren in Sörenberg – dem Wohnort von Joel Wicki. «Natürlich kennen wir ihn persönlich, hier kennt jeder jeden», sagt Peter Wieland.

Über Wicki sind die Wielands zum Schwingsport gekommen. Seither besuchen sie jährlich eine Handvoll Schwingfeste. Weiss auf Grün prangt der Name ihres Favoriten auf den Shirts. Nach Estavayer 2016 sind sie zum zweiten Mal am Eidgenössischen dabei. «Doch damals gab es einen grossen Wermutstropfen, da Wicki sich kurz davor verletzt hatte und nicht teilnehmen konnte», erinnert sich Peter Wieland.

Es ist unschwer zu erkennen, zu welchem Schwinger Peter und Bertha Wieland halten. (Bild: sib)

Sie übernachten auf einem Bauernhof in Immensee. «Mit dem Auto sind wir dann am Morgen früh nach Rotkreuz gefahren und anschliessend mit dem Zug weiter nach Zug», sagt Wieland. Kurz vor acht Uhr waren sie in der Arena.

Doch für Peter Wieland ist nicht alles Gold, was am ESAF glänzt. «Ich finde es bedenklich, dass so viele Tickets an Sponsoren gehen, die teilweise nichts mit Schwingen zu tun haben.» Entsprechend missfällt ihm, wie wenige Billetts in den offenen Verkauf kamen. «Da ist die Chance auf ein Ticket etwa so gross wie ein Sechser im Lotto», sagt er.

Dank Nick Alpiger zu Tickets gekommen

Einen Lotto-Sechser hatten Ernst und Elke aus Neuheim nicht nötig. Sie waren fast 20 Jahre lang Nachbarn von ESAF-Schwinger Nick Alpiger, der im ersten Gang überraschend Sämi Giger bezwingen konnte. Über Alpiger kamen sie nicht nur an die Tickets, sondern auch zurück zum Schwingen, wie Ernst erzählt. «Ich war früher selbst Schwinger, habe dann den Kontakt jedoch etwas verloren. Nick hat uns mit dem Schwingfieber wieder angesteckt.»

«In der Vergangenheit haben wir auch schon im Auto übernachtet.»

Manuel aus dem Fricktal

Wo immer möglich, unterstützen sie ihren ehemaligen Nachbarn, dieses Jahr bereits vier- oder fünfmal. Am ESAF sind sie zum dritten Mal dabei, ihre Premiere erlebten sie 2007 in Aarau.

Aus dem Fricktal angereist

Einen etwas weiteren Anreiseweg hatte Manuel. Er stammt aus dem Fricktal. Für ihn entsprechend selbstverständlich, dass er die Nordwestschweizer Schwinger anfeuert. Seit Freitag ist er mit seinen zwei Kollegen hier.

Dank Nick Alpiger sind Ernst und Elke aus Neuheim an Tickets gekommen. (Bild: sib)

Sie haben sich für die Campingvariante entschieden. «In der Vergangenheit haben wir auch schon im Auto übernachtet», erzählt Manuel. Die drei sind ein eingefleischtes ESAF-Trio und bereits zum fünften Mal zusammen am Eidgenössischen.

Manuel weiter: «Obwohl wir auch an andere Schwingfeste gehen, ist das ESAF einfach etwas Spezielles – nur schon, weil es mehr als einen Tag dauert.» Sagt's und erntet Kopfnicken von den anderen beiden.

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