Fanhandschuh als Erinnerungsstück

Das ist die einzige Fan-Aktion zugunsten des FC Luzern

Zur finanziellen Unterstützung des FCL von Raffael Gründeler produziert: der Fan-Handschuh. (Bild: zvg)

Zu behaupten, bei den FCL-Fans herrsche wegen der Erfolgsserie von Fabio Celestinis Mannen eitel Sonnenschein, ist übertrieben. Die einen rufen dazu auf, kein Saisonabo zu kaufen, solange unklar ist, wie es im Aktionariat weitergeht. Doch es gibt auch ein anderes Beispiel von FCL-Supportern.

Die Idee, einen FCL-Fanhandschuh produzieren zu lassen, sei ihm schon länger durch den Kopf gegeistert, erzählt Raffael Gründeler. Als dann das Coronavirus den Fussball in der Schweiz lahmlegte, schritt er zur Tat. Zum Zeichen der Solidarität mit dem FC Luzern wurde ein blauer Fanhandschuh Realität.

«Zu diesem Zeitpunkt war ja völlig unklar, wann wieder Fans in der Swissporarena zugelassen würden», sagt der 36-Jährige und ergänzt: «Zudem tauchte in unserer Facebook-Gruppe immer wieder die Frage auf, wie man dem FCL in dieser schwierigen Zeit helfen könne.»

Erinnerung an Corona – und den FCL-Lauf

Seit gut zehn Tagen kann man das Fan-Utensil ergattern und damit etwas Gutes für den FCL tun. «Man kann mit dem Handschuh zu Hause vor dem Fernseher ‹fanen› und später wieder im Stadion. Und darüber hinaus ist es eine Erinnerung an die Coronazeit», sagt Gründeler.

«Wir wollen und werden nichts am Verkauf des FCL-Fanhandschuhs verdienen.»

Raffael Gründeler von Tackling

Bleibt anzumerken, dass man vielleicht gar nicht an die Coronkrise erinnert werden will – gleichzeitig spielt der FCL allerdings auf einem Niveau, das jedem Fan das Herz in der Brust hüpfen lässt. Mit 23 Punkten in zehn Spielen unter Fabio Celestini ist der FCL das beste Team der Rückrunde und richtet den Blick aufs europäische Geschäft (zentralplus berichtete).

25 Franken pro Stück kostet der Fandhandschuh, der Gewinn fliesst aufs Konto des FCL. «Es ist eine Fan-Aktion, die selbst in ein kleines Budget passt. Und wir wollen und werden nichts daran verdienen, sondern stellen bloss sicher, dass unsere Produktionskosten gedeckt sind», hält Gründeler fest.

Angelaufen sei die Sache gut «und sollte die Nachfrage gross sein, können wir nachbestellen», sagt der Initiant.

Mit dem Zustupf ist keine Auflage verbunden

Auf dem Handrücken prangt das FCL-Logo, auf der Innenseite der Schriftzug «Tackling» mit der Unterzeile «zäme Farb zeige». Der Schriftzug bezieht sich auf die gleichnamige Facebook-Seite, auf der Raffael mit seinem acht Jahre älteren Bruder Michael Gründeler jeweils eine satirische Sendung über den FCL zum Besten gibt. Auf dieser Seite kann man den Fanhandschuh auch gleich bestellen.

Beim FC Luzern heisst es, dass dies bis anhin die einzige Fan-Aktion zugunsten des Vereins sei. Der Zustupf für die Luzerner Vereinsverantwortlichen ist an keine Auflage geknüpft. «Er soll dort eingesetzt werden, wo er am meisten benötigt wird», bemerkt Gründeler.

Kontroverses Thema – selbst bei den Brüdern

Er will seine Solidaritätsaktion nicht als Gegenpol zu den United Supporters Luzern (USL) verstanden wissen. Diese hatte kürzlich dazu aufgerufen, kein Saisonabo zu kaufen, solange die Zukunft des FCL-Aktionariats nicht klar sei (zentralplus berichtete). Ein paar Tage später distanzierten sich die Vereinigten FCL-Fanclubs von dieser Empfehlung.

Gründeler sagt, dass er die Haltung der USL grundsätzlich nachvollziehen könne. «Denn warum sollte man eine Abocard lösen, wenn man nicht weiss, wie es an der Spitze weitergeht?» Bevor er lachend ergänzt: «Aber das Thema ist kontrovers. Mein Bruder sieht das ganz anders.»

Zumindest in einem Punkt sind sich die Gründelers aber einig: dass es sich in jedem Fall lohnt, ihren Fanhandschuh zu kaufen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von FCL Fan
    FCL Fan, 10.07.2020, 11:39 Uhr

    Das ist mir jetzt bereits bei mehreren Zentralplus Artikeln aufgefallen. Die USL wird als «Unabhängige Szene Luzern» betitelt. Dabei heisst USL «United Supporters Luzern». Das dürfte einer Zentralschweizer Zeitung eigentlich nicht passieren.

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    • Profilfoto von Andreas Ineichen
      Andreas Ineichen, 14.07.2020, 08:10 Uhr

      Eine Rückfrage beim FC Luzern hat ergeben, dass USL früher tatsächlich als Kürzel für «United Supporters Luzern» stand. Auf der USL-Homepage findet sich dieser Bezug aber nirgends mehr, weil sich die Fan-Gruppierung eine neue Ausrichtung gab. Deshalb steht das Kürzel USL, das seit einiger Zeit offensichtlich als Begriff für sich alleine stehen soll, laut eigenem Bekunden für «Unabhängige Szene Luzern». Das ist einer von drei Tätigkeitsbereichen, mit der sich die USL definiert. Weil in unserer Berichterstattung Kürzel zumindest einmal vollständig genannt werden, haben wir uns für «Unabhängige Szene Luzern» entschieden.

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