Von einer Transferoffensive und Titelträumen

Darauf dürfen sich die EVZ-Fans 2019 freuen

Der EV Zug entwickelt sich immer mehr zum Topteam.

(Bild: EVZ/ Felix Klaus)

Selten war die Bilanz des EV Zug zum Jahresende so gut: Leader in der Tabelle und qualifiziert für das Cupfinale. Wir beleuchten die bisherige Saison und den Ausblick auf die verbleibende EVZ-Spielzeit anhand von sechs Episoden.

Was hat den EV Zug dieses Jahr geprägt? Und was werden die Highlights 2019? Im Rück- respektive Ausblick werden je drei Episoden beleuchtet.

Rückblick I: Der unvollendete Abschied Josh Holdens

Im vergangenen Frühjahr ist eine grosse Zuger Spielerkarriere zu Ende gegangen. Fernab von fetten Schlagzeilen. Das leise, schrittweise Zurücktreten ins zweite Glied hat gar nicht mit den famosen Auftritten zu Josh Holdens besten Zeiten als Zuger Aggressivleader korrespondiert. Allerdings hat die schlichte Verabschiedung des Spielers Holden beim Saisoneröffnungsfest (zentralplus berichtete) ihren Zweck insofern erfüllt, indem sie seinen nahtlosen Übergang vom Spieler in den Coaching Staff nachgezogen hat.

Der Abschied ist jedoch nicht nur unvollendet, weil der 40-Jährige in der Organisation bleibt, sondern auch, weil er sich seinen Traum eines Titels nicht erfüllen konnte. Als Assistenztrainer erhält der Kanadier nun seine besten Chancen, den sich bisher ausser Reichweite befindenden Titel zu gewinnen.

Die Nummer 27, Josh Holden, trat Ende der letzten Saison zurück:

 

Rückblick II: Einen Schritt zurück, zwei vorwärts

Nachdem Harold Kreis die Vermutung, mittelfristig nicht der richtige Mann für die Zuger Strategie zu sein, nicht widerlegen konnte und zum dritten Mal in vier Saisons in den Playoffs bereits an der ersten Hürde kläglich scheiterte, genügte der Mann ohne Zukunft in Zug auch nicht mehr für die Gegenwart.

Sein Nachfolger hinter der Spielerbank, Dan Tangnes, hat nun in den letzten fünf Monaten damit begonnen, seiner Mannschaft das modernste Spielsystem in der Schweiz einzuimpfen. Der Rückschritt des frühzeitigen Scheiterns im vergangenen Frühling hat also dazu geführt, dass der EVZ den Aufbruch in die Zukunft bereits ein Jahr früher in Angriff nehmen konnte.

Dan Tangnes steht seit dieser Saison beim EVZ an der Bande:

 

Rückblick III: Ausrufezeichen für die erste Mannschaft

Der Wechsel von Kreis zu Tangnes wurde vom EVZ vorwiegend mit klubstrategischen Argumenten begründet. Er kann überdies als Zeichen interpretiert werden, dass die Verantwortlichen die Früchte der jahrelangen Aufbauarbeit in Richtung nationaler Spitze lieber früher als später ernten wollen. Dafür sprechen auch die Verpflichtungen der beiden Top-Shots Leonardo Genoni und Grégory Hofmann im Hinblick auf die kommende Spielzeit. Gewinnen die Kolinstädter in naher Zukunft den zweiten Meistertitel, muss der Weichenstellungen im Jahr 2018 als mitunter entscheidende Wegmarken gedacht werden …

Ausblick I: Fortsetzung des Wachstumsprozesses

2014 hat der EVZ die Hockey Academy eröffnet. 2016 hat die EVZ Academy den Spielbetrieb in der Swiss League aufgenommen. 2020 wird in Cham das Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung OYM eröffnet, das dem Verein und seinem Nachwuchs einzigartige Möglichkeiten zur individuellen Weiterentwicklung der Spieler bieten wird (zentralplus berichtete). Alle diese Projekte haben zum Ziel, dem EVZ die bestmögliche Infrastruktur zu bieten, um sich langfristig an der Spitze zu etablieren.

2019 wird kein ähnliches Projekt gestartet, doch ist es deswegen nicht weniger wichtig für die Weiterentwicklung des Klubs. Statt grosser, einschneidender, klar sichtbarer Schritte soll 2019 ein Jahr der stetigen kleinen Schritte an die Spitze werden, indem sich die Spieler sämtlicher Altersstufen individuell und kollektiv kontinuierlich zu den besten ihrer (Alters-)Kategorie entwickeln. Wer kann sich in der ersten Mannschaft durchsetzen? Wer entwickelt sich zum nächsten Hoffnungsträger im Nachwuchs? Solche Fragen werden den Anhang des EVZ im kommenden Jahr beschäftigen.

Ausblick II: Erster (kleiner) Titel, um Siegeserfahrung zu sammeln?

Das sich stetige Weiterentwickeln ist im Sport nicht Selbstzweck, sondern stellt ein Mittel auf dem Weg zum ultimativen Erfolg dar. Die Playoffs im kommenden Jahr dienen als Zwischenzeugnis für die Arbeit von Dan Tangnes. Wird sich die Mannschaft bis dahin so weit entwickelt haben, dass der 39-Jährige erstmals als Cheftrainer eine Playoff-Serie in der obersten Spielklasse für sich entscheiden kann? Einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg stellen nicht nur die verbleibenden Runden der Qualifikation dar, sondern insbesondere der Final im Schweizer Cup gegen Rapperswil-Jona.

Der Partie vom 3. Februar kommt gerade aus mentalen und symbolischen Gründen eine grosse Bedeutung zu. Für die meisten Akteure würde es sich um den ersten Titel ihrer Profikarriere handeln – und für das Fanionteam des EVZ um den ersten seit dem Meistertitel 1998. Die potenziellen Auswirkungen eines Sieges in diesem Spiel gegen den Tabellenletzten sind folglich nicht zu unterschätzen.

Kurz vor Weihnachten feierte der EVZ den Einzug in den Cupfinal: 

 

Ausblick III: Ankunft von zwei Schweizer Ausnahmespielern

Die Verpflichtungen von Leonardo Genoni und Grégory Hofmann werfen ihre Schatten voraus. Unabhängig davon, wie die laufende Spielzeit endet, dürfen sich die Zuger Fans bereits jetzt auf die kommende Spielzeit freuen. Wenn zwei Akteure dieses Kalibers zu einer neuen Mannschaft stossen, wirkt sich dies üblicherweise auf das ganze Teamgefüge aus – zumal mit Tobias Stephan, Reto Suri und Dominic Lammer gleichzeitig drei langjährige Leistungsträger den Klub verlassen werden. Es wird interessant zu beobachten sein, wie sich die beiden Neuen (und der vielversprechende Jérôme Bachofner) auf und neben dem Eis in das Zuger Kollektiv einfügen und ihre Teamkollegen besser machen.

Zusätzliche Aufregung könnte entstehen, wenn sich Sportchef Reto Kläy – beispielsweise nach verpatzten Playoffs – dazu entscheidet, die drei noch offenen Ausländerpositionen neu zu besetzen (momentan verfügt nur David McIntyre über einen weiterlaufenden Kontrakt). Obwohl eine Verlängerung sowohl bei Garrett Roe als auch Carl Klingberg und Dennis Everberg denkbar scheint, könnte es sein, dass der EVZ im kommenden Sommer weitere neue Hoffnungsträger in seinem Team begrüssen wird.

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