Public Viewing in Luzern

Dank zentralplus: Schüür zeigt Fussballspiele der Frauen-EM

Die Schüür wird die Spiele der Schweizer Frauenfussball-Nati nicht im Schüürgarten, dafür im grossen Saal zeigen. (Bild: Facebook Schüür)

Erst wollten sie nicht – nun die Kehrtwende: Als Reaktion auf die Berichterstattung von zentralplus wird das Konzerthaus Schüür diesen Sommer alle Fussballspiele der Schweizer Frauenfussball-Nati zeigen. Auch wenn viele Gründe dagegen gesprochen haben.

Wenn es Männer sind, die einem Fussball hinterherjagen, so steht die halbe Welt Kopf. Schweizerfähnli wehen von beinahe jedem Balkon, die Schweizerflagge wird auf Bierdosen und Cervelatpackungen gepappt – und die Spiele von Europa- und Weltmeisterschaften werden in beinahe jeder Bar dieser Stadt gezeigt.

Etwas anders ist es, wenn Frauen Fussball spielen. Bald startet die Frauenfussball-EM in England – und mit dabei ist auch die Schweizer Frauenfussball-Nati. Am 9. Juli steht das erste Spiel an: In Wigan treffen die Schweizerinnen auf Portugal.

Kaum Public Viewing der Frauenfussballspiele in der Stadt Luzern

Eine Umfrage von zentralplus hat gezeigt, dass längst nicht alle Bars und Kulturhäuser, welche in den vergangenen Jahren die Männerfussballspiele gezeigt haben, auch die Spiele der Frauenfussball-EM übertragen werden (zentralplus berichtete).

«Wir haben gemerkt, dass alles Ausreden sind.»

Marco Liembd, Schüür

Und auch Marco Liembd, der Chef der Schüür, hielt Ende Mai noch fest: Bei ihnen im Schüürgarten gibsts keinen Frauenfussball zu sehen. Man wolle diesen Sommer den Konzerten den Vorrang geben. Und auch finanzielle Gründe sprachen dagegen.

Jetzt sieht es plötzlich anders aus: Die Schüür zeigt die Spiele zwar nicht im Garten. Aber sie wird alle Spiele der Schweizer Frauen-Nati live im Saal übertragen. Der Eintritt ist frei. Das hat die Schüür vor Kurzem über Facebook angekündigt:

Im Saal der Schüür steht schon alles bereit

Woher der Richtungswechsel? «Es haben zuerst eigentlich viele Gründe dagegen gesprochen, die Spiele zu zeigen», sagt Marco Liembd auf Anfrage. Zum einen ist da die Baustelle im eigenen Haus: Die Schüür wird aktuell aus- und umgebaut (zentralplus berichtete). Wegen des dichten Konzertprogramms kann die Schüür keine LED-Wand aufstellen. Und weil der Grillmeister in einer Buvette arbeitet, wird es auch keine Wurst vom Grill geben.

«Es ist keine Einladung nur an die Damen: Es wäre schön, die Herren stürmen genauso die Schüür wie letztes Jahr.»

Doch der Medienbericht hat im Team der Schüür Diskussionen ausgelöst. «Wir haben gemerkt, dass alles Ausreden sind», so Liembd. «Und schliesslich zeigte ein Blick auf die Daten: Der Saal ist während allen Schweizer Spielen frei.» Auch sei ein Public Viewing im Saal nicht sehr aufwendig. Denn es stehe alles bereit – von Beamer, Leinwand, Stühlen bis zum Zapfhahn. Und Fussballspiele gucken geht ja auch ohne Bratwurst vom Grill.

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Im Team einstimmig entschieden

«Schliesslich haben wir im Team einstimmig entschieden, die Spiele so zu zeigen, wie wir früher die Männerspiele gezeigt haben: mit Beamer im Saal, ohne LED-Wand im Garten, ohne Grill und viel Drumherum.»

Der Chef der Schüür ist gespannt, was nun passiert und wie viele kommen werden. «Es ist keine Einladung nur an die Damen: Es wäre schön, die Herren stürmen genauso die Schüür wie letztes Jahr. Vielleicht sogar ohne rotes, dafür mit lila Trikot.»

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch und Telefonat mit Marco Liembd
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