50 Fragen an … EVZ-Profi Fabian Schnyder

«Als Meister aufzuhören wäre natürlich das Märchen»

Seit 15 Saisons der unermüdliche Kämpfer: EVZ-Flügel Fabian Schnyder.

(Bild: lob)

Er ist beim EVZ nicht mehr wegzudenken: Der Chrampfer-Flügel Fabian Schnyder. «Schnitz» ist auf dem Weg zur Klublegende – Zeit, sich unseren 50 Fragen zu stellen und seine Zeichenkünste zu beweisen. Daneben wollten wir wissen, ob er die Traumlinie mit Holden und Brunner vermisst und wie stark ihn der Tod von Duri Camichel beschäftigt hat.

Wenn jemand aus dem EVZ-Karriere-Nähkästchen plaudern kann, dann Fabian Schnyder. Seit seinem zwölften Lebensjahr – Nachwuchsstationen mitgezählt – ist der 32-Jährige ein Zuger. Eigentlich fehlt ihm nur noch der Meistertitel – und spätestens nach dem grandiosen Overtime-Tor im vergangenen Playoff-Finale hätte man es der «Arbeitsbiene» des EVZ von Herzen gegönnt. Mindestens bis 2020, so lange läuft sein Vertrag, ist aber zum Glück noch Zeit, das grosse Ziel zu erreichen. Auch wenn er die Frage danach, wann es mit dem Titel endlich klappt, nicht mehr hören mag.

1. Herr Schnyder, haben Sie noch den Überblick darüber, welche Saison beim EVZ das für Sie ist?

Ja … Wenn ich scharf darüber nachdenke. Die Jahre vergehen natürlich schnell, aber wenn ich mir lange Gedanken mache, weiss ich es. Es sind fünfzehn, richtig?

2. Korrekt. Ihr Vertrag läuft noch bis 2020, Sie sind auf dem Weg zur EVZ-Legende. Kommt ein anderer Verein überhaupt noch infrage?

Nun ja, ich bin 2020 34 Jahre alt. Wenn ich dann noch ein oder zwei Jahre länger spiele, wenn ich gesund bin, möchte ich das sicher hier tun. Ich glaube auch nicht, dass mit 34–35 Jahren noch ein grosser Wechsel stattfinden wird. Oder ob ich dann nicht eher sage, dass ich «alt» bin und die Leistung eventuell nicht mehr stimmt. Ergibt sich die Chance, meine Karriere gleich beim EVZ zu beenden, möchte ich sie aber nutzen.

3. Was macht für Sie den EVZ aus?

Der Verein ist traditionell, familiär und in diesen 15 Jahren, in denen ich dabei bin, auch riesig geworden. Von einem kleinen Verein zu einem richtigen KMU, einem wirtschaftlich stabilen Unternehmen.

4. Sehen Sie diese Entwicklungen positiv?

Zu 95 Prozent, sagen wir mal, ist es positiv, wie sich der Verein entwickelt hat. Klar, es gibt immer kleine Dinge, die aus Fan- oder Spielersicht anders laufen könnten. Aber schlussendlich treffe ich keine Entscheidungen. Aus meiner Sicht ist die Entwicklung jedenfalls gut verlaufen, und ich glaube auch, sie wird stabil und gut weitergehen.

5. Weshalb – abgesehen von den Verletzungen – ist es dem EVZ in den ersten ca. 20 Spielen diese Saison nicht wie gewünscht gelaufen? Spürt ihr den Vizemeisterblues?

Nein, von einem Blues zu sprechen, finde ich falsch, Nachwehen spüren wir nicht. Wir haben die letzte Saison abgehakt, aber von der Leistung her dort anzuknüpfen, muss das Ziel sein. Das Argument Verletzungen ist mir persönlich egal: Wir haben ein gutes Kader und es können auch andere aus der Mannschaft in diese Rollen schlüpfen, oder junge Spieler. Momentan gelingt es uns im Vergleich zum letzten Jahr schlichtweg nicht, konstant zu sein. Wir sind sozusagen nicht in jedem Spiel für 60 Minuten präsent. Die Konstanz fehlt, sei es von einem Spiel zum anderen wie auch in einzelnen Begegnungen. Daran müssen wir arbeiten, aber weshalb das so ist, kann ich beim besten Willen auch nicht sagen.

6. Sie stehen momentan bei 13 Minuten Eiszeit pro Spiel – wünschen Sie sich mehr Einsatzzeit?

Nein, das ist eigentlich meine Rolle im Team. 12–15 Minuten Eiszeit, ich bin da, wenn 5 gegen 5 und Boxplay gespielt wird. Andernfalls müsste ich die Rolle wechseln, aber ich bin damit eigentlich sehr zufrieden.

7. Denken Sie manchmal sehnsüchtig an die prominentere Rolle als Erstlinienflügel neben Josh Holden und Damien Brunner unter Coach Shedden zurück, als ihr grosse offensive Freiheiten hattet und vor Spielfreude nur so gesprüht habt?

Es ist eine andere Situation. Als ich jung hochgekommen bin, hatte ich als defensiver Stürmer einfach viel «Auslauf» und Freiheiten. Ich war im besten Alter, die Chemie und alles stimmte. Aus Linien konnte man zu der Zeit machen, was man wollte – es hat eh funktioniert. Offensiv spielen ist aber ehrlich gesagt nicht unbedingt mein Part – respektive habe ich auch in dieser Linie den Defensiv-Part gemacht, damit Holden und Brunner noch mehr Räume hatten. Jetzt spiele ich mit Defensiv-Leuten defensiv, das ist eher meine Rolle. Es war sicher eine coole Zeit, aber ich vermisse sie nicht. Und sehe das ganz aus der Teamperspektive: Wir haben sicher bessere Leute als mich für den Offensiv-Part.

«Ich hätte gerne noch mit Todd Elik und Wes Walz zusammengespielt.»

8. Die Linie war speziell – blieb man in Kontakt?

Ja, speziell mit Brunni. Ich habe ihn beispielsweise auch in den USA besucht, und er gehört zu meinem Kollegenkreis. Wir haben aber nicht täglich Kontakt, hin und wieder einfach. Josh sehe ich natürlich immer noch oft, aber mehr im Kontext der Mannschaft. Alleine zum Mittagessen oder so treffen wir uns selten.

9. Sie sind auf dem Eis ein Kämpfer und «Chrampfer» – haben Sie das Gefühl, dass Sie genügend Wertschätzung für die Rolle als unermüdliche Arbeitsbiene erhalten?

Ich bin nicht die Person, die mitten im Fokus stehen muss, das sollen die zwei, drei Aushängeschilder machen. Aber von den Leuten, die mir wichtig sind – vor allem Team und Fans –, spüre ich klar, dass ich für meine Arbeit wertgeschätzt werde.

10. Was sagen Sie zur Stimmung in der Bossardarena – die ist ja manchmal ziemlich mies?

Dass in der Bossardarena grossartige Stimmung gemacht werden kann, hat man schon öfters gesehen – ich denke an den Playoff-Final letztes Jahr oder die grossen Spiele letztens gegen Davos und Lugano, wo es eng war und wir gutes Hockey gezeigt haben. Da kann sie unglaublich sein. Die Möglichkeiten sind da, aber es klappt halt nicht immer. Das kann auch an uns oder unserer Spielweise liegen … Aber ja, man könnte mehr machen.

11. Sie sollen jetzt etwas aus dem Karriere-Nähkästchen plaudern: Wer war Ihr lustigster Teamkollege?

Das war einer, als wir noch im Herti spielten … Ein Ausländer. Er überlegt lange, kommt aber nicht auf den Namen. Wir leider auch nicht. Da wäre auch Damien (Brunner), er war sicher einer der lustigsten Teamkollegen. Der Garderoben-Clown sozusagen.

12. Gegen wen hatten Sie die schlimmste Schlägerei?

Schlägerein sind eigentlich weniger mein Ding, ich kann mich auch an keine bestimmte erinnern … Vielleicht müsste man da eher die Gegner fragen (lacht). Aber im Ernst, ich rechne mir jeweils nicht so viele Chancen aus, darum lasse ich das lieber.

13. Welcher Mitspieler hat Sie besonders beeindruckt? Weshalb?

Das waren Zetterberg, Omark und Metropolit. Zetterberg hatte eine unglaubliche Übersicht, bei Omark und Metropolit staunte ich jeweils, was die mit dem Stock alles anstellen konnten.

14. Haben Sie noch Kontakt zu Henrik Zetterberg?

Nein, persönlich nicht. Hin und wieder habe ich über Umwege etwas von ihm gehört, als Shedden noch Coach war, Josh mal über den Teich flog oder Damien oder Raphi in den USA waren.

15. Wer war die grösste Rampensau im Ausgang? 

Das waren klar Kapanen und Omark, die konnten schon Gas geben. Mittlerweile ist es Timo Helbling, wie Schnyder uns für ein Quiz verraten hat.

16. Wird heute weniger Party gemacht als früher?

Absolut. Eishockey ist nun mehr ein Business, du hast als Profi drei Spiele pro Woche. Während der Saison ist es schwierig, ohne schlechtes Gewissen unter der Woche einen drauf zu machen. An einem Teamabend ist zum Beispiel immer etwas los und es ist nicht einfach, dann um Mitternacht zu sagen: «So, jetzt gehen alle nach Hause.» Darum lässt man es dann eher. Als ich jünger war, ging das Team sicher mehr zusammen weg als jetzt.

Würden Sie sich das wieder mehr wünschen?

Man kann es sich schlicht aus zwei Gründen nicht leisten: Bist du in Zug spätabends unterwegs, kannst du gut von Fans erwischt werden – es hat heute ja jeder ein Smartphone und kann dich filmen oder fotografieren. In Luzern und Zürich interessiert dies hingegen wohl niemanden, aber dann ist die Frage, ob du dir das aus Leistungssicht erlauben kannst.

17. Mit welchem früheren EVZ-Profi hätten Sie gerne zusammengespielt?

Todd Elik und Wes Walz. Zu meiner Zeit waren das die absoluten Legenden, zu denen man als junger Spieler aufgeschaut hat.

18. Was macht man – gerade auch als Führungsspieler –, wenn man einen Teamkollegen auf persönlicher Ebene eher nicht ausstehen kann?

Es ist wie in einer Schulklasse – man muss dann einfach miteinander auskommen. Einander nicht auf den Wecker gehen oder «zleidwärche» und schlussendlich das beste für das Team wollen. Es kann auch ehrlich gesagt werden, dass man das Heu mit dem Teamkollegen nicht auf der gleichen Bühne hat, man lässt sich aber gegenseitig in Ruhe. Persönlich musste ich aber noch nie einem Teammitglied eröffnen, dass ich ihn nicht ausstehen kann.

«Ich habe es nie bereut, dass ich nicht gewechselt habe.»

19. Mit welchem Spieler sind Sie am besten befreundet? 

Mit Raphi Diaz. Mit ihm hatte und habe ich konstant Kontakt, auch in den fünf Saisons, in denen er nicht beim EVZ spielte. Unsere Frauen verstehen sich ebenfalls sehr gut und ich war sein Trauzeuge.

20. Wie war es als Captain unter Hitzkopf Doug Shedden? 

Ich denke, er ist anders rübergekommen, als er wirklich ist. Als Spieler konntest du mit ihm gut und ehrlich reden. Klar ging es hin und wieder heiss her. Aber er hatte den richtigen «Switch» zwischen Chef und Kollege, was eine grosse Respektsperson aus ihm gemacht hat. Aber mit ihm umgehen konnte ich sehr gut, ausserdem wollte er mich auch als Captain und hat mich unterstützt. Es war nicht viel anders als unter Kreis – obwohl er etwas mehr der Gentleman ist und die Emotionen etwas weniger stark herauslässt als noch Shedden.

Lässig im Sessel: «Schnitz» bei unserem Interview in der Sportsbar 67.

Lässig im Sessel: «Schnitz» bei unserem Interview in der Sportsbar 67.

(Bild: lob)

21. Vermissen Sie das Amt als Captain?

Nein. Es war eine coole Erfahrung und hat mich durchaus weitergebracht – sportlich wie auch zwischenmenschlich. Es ist aber völlig ok, dass es jetzt Raphi macht, er ist momentan der Richtige. Und ich kann mich beteiligen und mich einbringen, habe aber nicht den Druck, das zu müssen.

22. Welches war Ihr wichtigstes Tor?

Klar das 3:2 im vierten Playoff-Finalspiel gegen Bern in der letzten Saison. Mein Ziel ist es nicht, 10 Tore zu schiessen, sondern zu gewinnen. Mit 20 Jahren habe ich das natürlich etwas anders gesehen, aber mittlerweile steht der Klub im Vordergrund. Für mich und den Verein war das also mein wichtigstes Tor. Bestärkt wird das Gefühl auch durch die riesige Euphorie, die während des Finals geherrscht hat – das zu wiederholen, wäre natürlich schön.

23. Und was ist mit dem 8:4 ins leere Tor 2001 gegen die Rangers? 

Das ganze Spiel war hier speziell, nicht nur das Tor. Die ganze Mannschaft ist super aufgetreten. Klar habe ich mich gefreut, einen Treffer zu erzielen. Aber neben der Euphorie, dass die Rangers hier waren, ich das Spiel erleben und mittun konnte, ist das fast etwas nebensächlich.

24. Hat es schon Momente gegeben, in denen Sie sich gewünscht haben, dass Sie den Club doch einmal verlassen hätten?

Klar habe ich mich mal gefragt, ob ich karrieretechnisch den Zeitpunkt verpasst habe, zu wechseln. Ob ich nochmals gewinnen kann oder den Zug verpasst habe. Ob man wirklich mindestens einmal in der Karriere wechseln muss. Aber nach jeder Unterschrift habe ich kurz darauf gemerkt, dass es richtig war, dass ich gerne hier bin. Und es gab immer Wechsel – bei den Trainern oder im Team –, die mich vorwärtsgebracht haben. Ich habe es nie bereut, dass ich nicht gewechselt habe.

«Duri ist mir zum Glück so in Erinnerung geblieben, wie er vor seiner Krankheit war.»

25. Wie haben sich die Hockeyspieler in den letzten zehn Jahren verändert?

Sie sind schneller und besser geworden. Das kann gut bei den Jungen beobachtet werden: Sie legen zum Beispiel bei den Schüssen schon eine wahnsinnige Präzision an den Tag, da kann ich nicht mehr mithalten. Mit dem Tempo zum Glück schon noch (lacht). Es schaffen auch mehr aus dem Nachwuchs den Sprung nach oben.

26. Worüber sprecht ihr auf der Busfahrt vor oder nach einer Partie?

Kommt darauf an, wie das Spiel verlaufen ist. Ist es knapp oder blöd verloren gegangen, ist es schon gut, wenn gewisse Details angesprochen werden – und das tun wir auch. Es kann auch mal sein, dass dir ein Patzer unterlaufen ist und du darüber reden möchtest. Ansonsten jassen wir, Einzelne schauen Filme und wir reden auch über Privates, gerade wenn Neue in die Mannschaft kommen. Der Sport ist sicher ein Thema, aber nicht nur.

27. Apropos Kollegen: Vor zwei Jahren ist Duri Camichel verstorben. Sie beide verstanden sich sehr gut – wie schwer war es für Sie, seinen Tod zu verarbeiten?

Das Krasse war, dass ich ihn durch die psychischen Probleme, die er hatte, etwas aus den Augen verloren hatte, als er weggegangen ist. Fabian Suter und ich haben viel Zeit mit ihm verbracht, konnten ihn oft auf andere Gedanken bringen. Es ging ihm nach einer Weile auch besser und er hat alles daran gesetzt, der Alte zu werden. Am Schluss hat er seinen eigenen Weg eingeschlagen und ich habe gespürt, dass wir ihm diese Zeit geben mussten, um sich selber zu finden. Er ist gegangen, weil er Abstand brauchte, mit dem Versprechen, wiederzukommen – aber tatsächlich ging er sozusagen für immer. Gerade als es aufwärtsging, ist der Unfall passiert. Fragen, ob ich ihm geben konnte, was er gebraucht hat, sind natürlich geblieben. Aber er ist mir zum Glück so in Erinnerung geblieben, wie er vor seiner Krankheit war, das hat mir geholfen.

28. Kommen wir noch etwas mehr zu Ihnen persönlich: Was für ein Typ sind Sie privat?

Ein ruhiger Typ, der gerne einen Plan hat. Jemand, der gerne mit Kollegen «Seich» macht, und ein Familienmensch. Ich werde im nächsten Jahr heiraten.

29. Herzliche Gratulation! Spielt Eishockey in Ihrem Privatleben eine grosse Rolle – oder wollen Sie dann lieber Abstand?

Danke. Logisch bin ich bei meiner Freundin oder bei meiner Familie Fabian als Person und nicht der Spieler. Und kann über alles reden, ohne die Person in der Öffentlichkeit zu sein. Aber Eishockey ist ein Teil meiner Familie, schon weil meine Eltern mich auf diesem Weg begleiten, seit ich vier Jahre alt bin, und häufig zu den Spielen kommen. Dass es einen Abstand gibt, ist mir aber wichtig.

30. Bei was können Sie richtig abschalten?

Bei einem Nachmittag auf dem Sofa. Neben dem Training arbeite ich noch oder gehe zur Schule, habe immer viel los. Wenn ich einfach mal nichts tun, auf dem Sofa sitzen und Serien schauen kann, ist das für mich Abschalten pur.

31. Wie sieht ein typischer Sonntag bei Ihnen aus?

Ich schlafe meistens bis etwa zehn, halb elf Uhr aus. Hatten wir gerade ein Spiel am Samstag, mache ich dann etwas Sport, gehe zum Beispiel aufs Velo. Dann brunche ich mit meiner Freundin und wir geniessen anschliessend entweder den Nachmittag oder schauen oft bei unseren Eltern auf einen Kaffee vorbei. Vor allem steht das Relaxen im Vordergrund, weil wir es beide unter der Woche streng haben. Energie tanken für den Montag.

32. Wein oder Bier?

Bier. Am liebsten Weissbier und Cider.

33. Was mögen Sie an sich?

Meine Zuverlässigkeit. Ich finde, auf mich kann man sich verlassen.

34. Und was stört Sie an sich?

Ich könnte etwas spontaner oder unbekümmerter werden. Mal am Strand fünf Stunden auf dem Liegestuhl liegen und keinen Plan haben, was ich an dem Tag noch mache.

35. Was bringt Sie zum Weinen?

Emotionen gehen bei mir eher innerlich ab, ich weine praktisch nie. Das soll nicht heissen, dass ich ein kalter Mensch bin: Ich kann mich sehr wohl total freuen oder traurig sein und das auch mitteilen. Ich zeige Gefühle aber nicht stark nach aussen. Etwas, was mich garantiert zum Weinen bringt, könnte ich nicht nennen.

36. Und etwas, das Sie garantiert zum Lachen bringt?

Dumme Sprüchen, vor allem unter Kollegen. Ich bin selber kein Sprücheklopfer, kann aber sehr gut über mich selber lachen.

Apropos Lachen: Erzählen Sie uns einen Witz?

Mir fällt gerade kein guter ein … Gibt’s eine Alternative?

Ein Selbstporträt zeichnen.

Nicht, dass ich gut zeichnen könnte – aber ok. Er legt mit einem Strichmännchen los. Ein EVZ-Fähnchen müsste noch sein. Und der Hockeystock.

Et voilà, das Resultat:

Schnyders «Selbstporträt» mit EVZ-Fahne und Hockeystock.

Schnyders «Selbstporträt» mit EVZ-Fahne und Hockeystock.

(Bild: lob)

37. Welche Frage können Sie nicht mehr hören?

Die Frage danach, wann wir denn nun endlich mal Meister werden.

38. Woher kommt der Spitzname «Schnitz»?

Den hat mir Fabio Schumacher verpasst, der heute Nachwuchstrainer ist. Wir haben zusammen die Sportlerlehre gemacht; irgendwann nannte er mich «Schnitz» und offenbar hat es sich durchgesetzt. Spitznamen sucht man sich ja nicht aus, aber ich kann damit leben. (Er grinst)

39. Sie wohnen in der Stadt Zug – was ist ihr Lieblingsort?

Einen bestimmten Rückzugsort oder etwas in der Art habe ich nicht, bin aber gerne auf dem Zugerberg und natürlich an der Seepromenade.

40. Was ist das Beste an Zug?

Es ist zentral und hat ein Panorama, das See und Berge vereint – das liebe ich.

41. Und das Schlechteste?

Das Image, dass Zug sich nur um Geld und internationale Firmen dreht. Was ich übrigens überhaupt nicht finde.

42. Sie sind in Küssnacht aufgewachsen, leben aber schon lange in Zug: Sind Sie mittlerweile ganz Zuger?

Ich bin sicher kein Ur-Zuger – ich sehe mich als Küssnachter, der in Zug sehr willkommen ist und sich sehr wohl fühlt. Ich habe einen Bezug zu beiden Orten und zum Glück liegen sie nur 15 Minuten auseinander.

43. Ihr Glücksbringer ist ein Ü-Ei-Spielzeug von 1995 – was ist es genau?

Es ist ein Pinguin mit Schwert und ich habe ihn, seit ich zehn Jahre alt bin. Die Figur hat die Bedeutung von Schutz und Wohlfühlen. Ich bin so durchs Leben gegangen, dass ich mich immer wohlfühlen will – und es hat bisher ziemlich gut geklappt.

44. Haben Sie ein Ritual vor dem Spiel?

Kein Ritual, aber einen bestimmten Ablauf. Ein kurzes Fussballspiel, das «Two Touch», weiter einwärmen, aufs Velo gehen, anziehen. Das ist aber weniger eine Macke, sondern es passiert einfach unterbewusst.

45. Mit wem möchten Sie unbedingt mal im Lift stecken bleiben?

Mit Anthony Hopkins. Er scheint mir eine ziemlich coole Person zu sein und kann als Schauspieler in zig verschiedene Rollen schlüpfen. Und macht jedes Mal einen super Job!

46. Und mit wem nie?

Ich könnte sagen, Trump … aber das wäre langweilig. Er überlegt lange. Eigentlich wäre es schlimmer, nicht genug Platz zu haben, wenn der Aufzug stecken bleibt. Deshalb möchte ich nicht mit einem Sumoringer im Lift stecken bleiben – vor allem, wenn es ein Kleiner ist.

47. Verbringen Sie viel Zeit auf den Socials?

Ich habe ein Facebook- und ein Instagram-Profil, ich bin aber extrem selten darauf. Ich folge auch sehr wenigen Leuten und wenn ich angeschrieben werde, braucht es gut einen Monat, bis ich antworte. Mein Instagram-Profil ist aber öffentlich, Fans können mir da gerne folgen – allzu spannend wird es aber nicht sein. Ich bin da noch «alte Schule», investiere wenig Zeit in Social Media und bin alles andere als ein Junkie.

Schnyder hat nicht gelogen: Ganze drei Beiträge zählt sein Instagram-Profil. Das ist einer davon:

 

#bohne83

Ein Beitrag geteilt von schnyder fabian (@faschnyder) am14. Jul 2017 um 8:49 Uhr

 

48. Wie wichtig ist Ihnen die Beziehung zu den Fans?

Sehr wichtig, denn ohne Fans würde es das Ganze nicht geben. Es ist auch ein schönes Gefühl, wenn sich Menschen für einen interessieren, und ich stehe nicht ungern in der Öffentlichkeit. Aber die Beziehung zu den Fans pflege ich lieber bei Autogrammstunden als auf den Socials. Es ist schön zu sehen, wie viel Euphorie und Freude der Sport bereiten kann, darum nehme ich mir auch gerne Zeit.

49. Der perfekte Karriereabschluss mit dem EVZ?

Als Meister aufhören, natürlich. Das wäre die Märchengeschichte.

50. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren? Werden Sie mal EVZ-Trainer?

Ich glaube nicht, dass ich hier Trainer oder Funktionär werde. Eher werde ich noch etwas auf dem Eis sein. Was ich mir aber konkret vorstellen kann: Ich zehn Jahren habe ich hoffentlich eine Familie, bin gesund und mache für das Physiotherapie-Studio meines Bruders das Büro.

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