Über die Festtage wird es knapp

Spitex Stadt Luzern bereitet sich auf Personal-Engpass vor

Die Spitex fürchtet, dass Mitarbeiterinnen wegen Corona ausfallen und dadurch ein Personal-Engpass entsteht. (Aufnahme vor Corona) (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Die Corona-Fallzahlen bleiben instabil – was für die Spitex eine beunruhigende Situation darstellt. Weil immer wieder Mitarbeiterinnen in die Quarantäne müssen und mehr Kranke zu Hause gepflegt werden wollen, droht ein Engpass. Deswegen stellt die Spitex einen unschönen, aber berechtigten Plan B auf.

Bei der Spitex Stadt Luzern könnten über die Feiertage die personellen Ressourcen knapp werden (zentralplus berichtete). Immer mehr Patientinnen möchten – auch wenn sie schwer krank sind – zu Hause gepflegt werden. Dies nicht zuletzt deswegen, weil in den Luzerner Spitälern derzeit ein Besuchsverbot gilt (zentralplus berichtete). «Besonders in der Palliativpflege möchten viele im Familienkreis bleiben», sagt Barbara Hedinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Spitex Stadt Luzern.

Triage-System als Plan B

Als wäre das nicht genug: Auch im Team der Spitex häufen sich die Corona- beziehungsweise Quarantänefälle. «Zwei bis fünf Mitarbeiter unseres Teams müssen sich pro Tag auf Covid-19 testen lassen», so Hedinger – und das bei mehr als 300 Mitarbeitern. Rund zehn Prozent von allen Getesteten hätten bisher ein positives Resultat erhalten. «Die Situation ist ungemütlich», sagt sie.

Was aber, wenn das Personal während der Feiertage tatsächlich nicht mehr alle Patienten zu behandeln vermag? «Dann werden wir ein Triage-System einführen», heisst es. Bedeutet: Nur die dringenden, akuten Fälle werden behandelt. Alle anderen müssen sich bis auf ruhigere Zeiten gedulden.

Hedinger betont, dass sie bisher keine wirklichen Anhaltspunkte dafür habe, dass sich die Mitarbeiterinnen zu Hause bei den Patienten, die sich mit Covid-19 infiziert hätten, anstecken würden: «Viele der Mitarbeiter sagen uns, dass sie sich das Virus wohl eher im privaten Umfeld zugezogen haben.» Das ganze Team arbeite, sobald ein Patient positiv auf das Coronavirus getestet wurde, mit einem Ganzkörperanzug, der einen möglichst guten Schutz für das Pflegepersonal biete.

Auf Quarantäne-Regel darf in Ausnahmefällen verzichtet werden

Ein kleiner Lichtblick bleibt aber dennoch: Wenn sich eine Mitarbeiterin in Quarantäne befindet – beispielsweise weil es in ihrem Umfeld eine positiv getestete Person gibt – und symptomfrei ist, darf je nach Dringlichkeit auf die Einhaltung der allgemeingültigen Quarantäne-Regel verzichtet werden. Dies, um einen zu grossflächigen Ausfall von unentbehrlichem Pflegepersonal zu verhindern, so Hedinger.

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