Luzern

Speed-Dating für Industrie und Studierende

In 10 Minuten zu einem neuen Job? Die Zeit läuft. (Bild: tob)

Wie lange dauerte Ihr letztes Bewerbungsgespräch? Beim Career Speed Dating an der Hochschule Luzern Technik & Architektur war nach 10 Minuten Schluss. 10 Minuten, die für den Berufseinstieg der Studenten mitentscheidend sein werden. Kann das funktionieren?

Der Gesprächsrahmen für 24 Studentinnen und Studenten ist vorbereitet, die Spielregeln sind klar. 10 Minuten bleiben ihnen um sich beim gegenübersitzenden Unternehmen zu präsentieren, Stärken hervorzuheben und Interesse anzumelden. Im Vorfeld der Veranstaltung haben sich die angehenden Wirtschaftsingenieure über die teilnehmenden Unternehmen informiert und ihre gewünschten Gesprächspartner angegeben. Das Tätigkeitsfeld der Firma ist den Studierenden bekannt, ebenso deren Strukturen und Visionen. Jeder Student hat ein «Speed Date» mit drei Firmen seiner Wahl.

Die Tür öffnen

Organisiert haben den Anlass rund 30 Studierende der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ). Die Idee dahinter: Besonders kleinere Unternehmen sollen durch den Anlass die Möglichkeit erhalten, direkt mit Studierenden in Kontakt zu treten. Und für die angehenden Berufsleute ist es ein praxisnahes Training im Umgang mit potentiellen Arbeitgebern. Studierende, die während den 10 Minuten einen positiven Eindruck hinterlassen, bleiben auf dem Radar der Unternehmen und werden in absehbarer Zeit für konkretere Gespräche angefragt.      

«Es geht für mich in erster Linie darum herauszufinden, welche Möglichkeiten ich nach dem Studium habe. Und natürlich wäre es schön, wenn sich durch die Gespräche eine Tür für mich öffnet», sagt Student Stefan Willi (23). 

Für einige Studenten ist es der erste Kontakt mit der Industrie, sie benötigen ein Partner-Unternehmen für das Schreiben ihrer Bachelor-Diplomarbeit. Andere schliessen ihr Studium bald ab und sind auf der Suche nach einer festen Anstellung, respektive nach einem Trainee-Programm. 

Kampf um Fachkräfte

10 Minuten sind wenig Zeit um erfolgreiche Bewerbungsgespräche zu führen, für einen ersten Einblick ins Unternehmen und in die beruflichen Perspektiven dort reichen sie aber aus. «Man merkt bereits in diesen 10 Minuten, ob jemand zum Unternehmen passt oder nicht», sagt Melanie Bürli von der Hilti AG. Der Speed Dating-Anlass bietet Studenten und Unternehmen vorab eine informellere Atmosphäre als die Sitzungszimmer der Firmen. «Ich habe mich auch gefragt, ob 10 Minuten reichen für diese Art von Gespräch», sagt Katja Zurkirchen (21). Allerdings sei ihr erstes Gespräch gut verlaufen und auch sie habe viele Informationen zum Unternehmen bekommen.

Ingenieurinnen wie Katja Zurkirchen sind deutlich in der Minderzahl, nicht nur an diesem Anlass, auch in der gesamten Ingenieur-Branche. «Die fachlichen Qualifikationen stehen im Vordergrund. Aber es ist bestimmt kein Nachteil, in dieser Branche als Frau eine Stelle zu suchen», sagt die angehende Wirtschaftsingenieurin mit Vertiefungsrichtung Informatik.

Generell stehen die Chancen auf eine passende Anstellung gut für Katja Zurkirchen und ihre Kommilitonen. Qualifizierte Ingenieure sind gefragt. Der Markt ist gross und viele Unternehmen sind auf der Suche nach jungen, gut ausgebildeten Fachkräften. Der Wettbewerb um Absolventen ist entsprechend hoch. Anlässe wie jener an der Hochschule Luzern finden für Unternehmen in regelmässigen Abständen statt und sind ein fester Bestandteil im Rekrutierungsprozess von jungen Ingenieuren. 

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