Vereinbarkeit von Familie und Beruf

SP Luzern beschliesst Initiative für bezahlbare Kitaplätze

Kitaplätze seien für viele Familien zu teuer, findet die SP Luzern. (Bild: zentralplus)

Die familienergänzende Kinderbetreuung sei zu teuer, findet die Luzerner SP. Eine kantonale Volksinitiative für bezahlbare Kitaplätze soll dies ändern. Und auch Firmen in die Pflicht nehmen.

Die SP Kanton Luzern will eine kantonale Volksinitiative für bezahlbare Kita-Plätze lancieren. Das haben die Delegierten am Donnerstagabend beschlossen. «Die bisherigen Vergünstigungen sind zu wenig hoch», sagte Kantonsrat Urban Sager von der parteiinternen Bildungsgruppe. «Wir haben viele Frauen, die Teilzeit arbeiten und ihr Pensum erhöhen möchten», ergänzte Kantonsratspräsidentin Ylfete Fanaj, «aber die Kitaplätze sind zu teuer.»

Die Problematik ist bekannt. Im Luzerner Kantonsrat wurde kürzlich mit grosser Mehrheit ein Vorstoss der GLP überwiesen, der eine gesetzliche Grundlage fordert. «Der Konsens ist da, aber es geht sehr langsam voran», sagte Sager. Mit der Initiative wolle man zusätzlichen Druck machen. Damit dies nicht auf Kosten der Praktikantinnen in den Kitas geht, sollen faire Arbeitsbedingungen ebenso Teil der Initiativforderung sein.

Idee: Eltern tragen maximal 30 Prozent der Vollkosten

Dem Entscheid ging eine Diskussion über insgesamt sechs Vorschläge für eine Initiative voran. Bereits im März rief die Partei die Delegierten und Sektionen dazu auf, Themen einzureichen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Zusammen kamen ganz unterschiedliche Anliegen: von der 40-Stundenwoche über ein Abfedern der Studiengebühren an höheren Fachschulen bis hin zu einer stärkeren Kontrolle steuerbefreiter Vereine. Zur Diskussion stand zudem eine kantonale Elternzeit: Die SP hatte bereits Ende 2019 diese Initiative angekündigt, danach aber sistiert, weil das Anliegen kurze Zeit später auf nationaler Ebene aufkam (zentralplus berichtete).

Nach einer angeregten Diskussion folgten die Delegierten dem Antrag der Parteileitung, die Kita-Plätze in den Fokus zu rücken. Wie man das finanzieren wolle?, nahm ein SP-Delegierter den klassisch bürgerlichen Einwand vorweg. Über Steuern, sagte Parteipräsident David Roth mit einem Schmunzeln. Aber zugleich sollen sich auch die Unternehmen an der Finanzierung beteiligen. Grundsätzlich zielt die Initiative darauf ab, dass Familien maximal 30 Prozent der Vollkosten tragen müssen. Die Zahl ist indes noch nicht in Stein gemeisselt: Die Details der kantonalen Volksinitiative werden jetzt parteiintern ausgearbeitet.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Philipp
    Philipp, 26.08.2021, 22:09 Uhr

    Ja klar liebe SP, finanzieren sollen es die Steuerzahler. Wer den sonst. Allen voran natürlich Singles und Kinderlose Paare werden dann wieder zur Kasse gebeten. Und das wohlgemerkt für Kinder von anderen.
    Früher hat man so viele Kinder gehabt wie man sich es leisten konnte. Heutzutage kann man so viele Kinder auf die Welt stellen wie man will und andere müssen dafür bezahlen. Familien haben weiss Gott schon genug Vergünstigungen bei Kantonssteuern und Krankenkasse. Ganz zu schweigen von der Bundessteuer die auch fast keine Familie zahlt. Dazu kommen finanzierte Krippenplätze, Ergänzungsleistungen, Mutter und Vaterschaftsurlaub und noch vieles mehr. Alles finanziert wie bereits erwähnt von Singles und Kinderlosen.
    Warum müssen die das Ausbaden nur weil Familien meinen mehr Kinder haben zu müssen als dass Sie sich leisten können? Ein Kind kostet im Schnitt nun mal 200’000.- in 18 Jahren. Das weiss man im Voraus. Wer sich das nicht leisten kann soll halt auf das Eine oder Andere zusätzliche Kind verzichten.

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