Wenig Gebildete und Flüchtlinge betroffen

Sozialhilfequote blieb im Kanton Luzern vor Corona stabil

Menschen mit tiefem Bildungsniveau sind im Kanton Luzern besonders von Armut betroffen. (Bild: Fotolia)

Im Kanton Luzern blieb die Sozialhilfequote 2019, also vor Corona, bei 2,4 Prozent stabil. Im Asylbereich sank die Zahl der unterstützten Personen deutlich, im Flüchtlingsbereich nahm sie leicht zu. Das zeigen neueste Zahlen von Lustat.

Welche Bevölkerungsgruppen sind im Kanton Luzern besonders von Sozialhilfe abhängig? Diese Frage beantwortet eine neue Erhebung der kantonalen Dienststelle für Statistik (Lustat). Demnach tragen ausländische Personen ein vergleichsweise hohes Risiko, von Sozialhilfe abhängig zu werden. Grund für das Abrutschen in die Sozialhilfe ist gemäss Lustat insbesondere fehlende oder tiefe Bildung.

«Im Kanton Luzern ist knapp jede/r dritte Ausländer/in im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ohne nach obligatorische Ausbildung; im Sozialhilfebezug sind es rund 7 von 10 Personen», heisst es dazu in einer Mitteilung. Bei dieser Gruppe sei im Vergleich zu 2010 eine absolute Zunahme um knapp ein Drittel zu beobachten.

Bildung hilft gegen Armut

Während das Bildungsniveau der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen sei, verblieb es bei den Sozialhilfebezügerinnen auf tiefem Niveau. «Der Zusammenhang zwischen Ausbildungsstand der Bevölkerung und Armutsrisiko ist eng. 2019 blieb die Luzerner Sozialhilfequote stabil bei 2,4 Prozent (9'801Pers.). Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung betrug sie 4,5Prozent», so Lustat.

Hingegen lag die Quote bei Personen mit Sekundarstufe-II-beziehungsweise Tertiärabschluss bei deutlich geringeren 1,1 beziehungsweise 0,3 Prozent. Im Jahr 2011 hatte die Quote der Personen ohne nach obligatorische Ausbildung noch bei deutlich tieferen 3,3 Prozent gelegen.

2019 hat die Zahl der unterstützten Schweizer ab- und jene der unterstützten Ausländerinnen zugenommen. Die Zunahme geht laut Lustat vor allem auf Flüchtlinge mit B-Ausweis zurück. «Die Anzahl laufender Asylgesuche in der Schweiz waren von 2014 bis 2016 deutlich angestiegen. Als Folge erhöhte sich die Zahl der anerkannten Flüchtlinge und der vorläufig Aufgenommenen. Das macht sich derzeitund in naher Zukunft in der Sozialhilfe des Kantons bemerkbar», fasst Lustat zusammen.

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