Alternative zum Tessin?

Sörenberg befürchtet einen Ansturm von Tagestouristen

Die schöne Landschaft und die (vermeintliche) Einsamkeit könnte über Ostern viele Besucher nach Sörenberg locken. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Der Ortsteil Sörenberg hat einen Zweitwohnungsanteil von fast 60 Prozent – und damit den höchsten in Luzern. Auch viele Tagesausflügler ziehen sich gerne hier in die Natur zurück. Sabine Wermelinger, Gemeindepräsidentin von Flühli, sieht Ostern deshalb mit Sorge entgegen.

«Das Verhalten der Bevölkerung ist zum momentanen Zeitpunkt schwer vorhersehbar», sagt die Gemeindepräsidentin von Flühli, zu der auch der Ortsteil Sörenberg gehört. «Es ist jedoch anzunehmen, dass sowohl etliche Zweitwohnungsbesitzer als auch Tagesausflügler nach Sörenberg kommen möchten», so Sabine Wermelinger.

In Sörenberg sind über die Hälfte der Wohnungen Ferienunterkünfte. «Die Zweitwohnungsbesitzer kommen aus verschiedenen Kantonen und aus dem Ausland. Es hat auch Luzerner darunter», so Wermelinger. Da von Reisen ins Tessin abgeraten wird, rechnet sie damit, dass bei schönem Wetter zudem viele Tagesausflügler zum Wandern in die Region kommen. Auch wenn die angeordneten Massnahmen des Bundes die Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten massiv einschränken.

«Mein Wunsch für Ostern ist, dass die Bevölkerung die angeordneten Massnahmen vom Bund diszipliniert durchzieht.»

Gemeindepräsidentin Sabine Wermelinger

Dies bereitet der Gemeindepräsidentin Sorgen. «Mein Wunsch für Ostern ist, dass die Bevölkerung die angeordneten Massnahmen vom Bund diszipliniert durchzieht, damit wir möglichst bald wieder zur Normalität übergehen können.»

Ihr Apell lautet daher: «Befolgen Sie betreffend dem Corona-Virus strikt die Anweisungen vom Bund. Wir freuen uns sehr auf die Zeit nach der Corona-Krise, wenn wir Sie in Sörenberg wieder herzlich willkommen heissen können.»

Seegemeinden wurden überrollt

Auch Weggis und Vitznau haben einen Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent. Die Seegemeinden richten sich deshalb mit einem offenen Brief an die Bevölkerung. «Obwohl sämtliche Restaurants und Ausflugsziele am Vierwaldstättersee aufgrund der aktuellen Corona-Krise geschlossen sind, wurden unsere Gemeinden am letzten Wochenende vom Freizeitverkehr überrollt», schreiben sie darin.

Insbesondere Motorradfahrer hätten das schöne Wetter und die kurvenreiche Panoramastrecke entlang dem Vierwaldstättersee für eine Ausfahrt genutzt. «Zu hunderten dröhnten die PS-starken Maschinen durch die Dörfer, während die Mehrheit der Bevölkerung sich an die Aufforderungen des Bundesamtes für Gesundheit hielt und möglichst zuhause blieb oder alleine unterwegs war», heisst es in dem Schreiben weiter.

Der intensive Ausflugsverkehr bereite den Gemeinden nicht nur Probleme bei der Umsetzung der Bundes-Empfehlungen ­­– die diversen Verkehrsunfälle würden das ohnehin schon stark beanspruchte Gesundheitssystem zusätzlich belasten. Der Apell der Seegemeinden lautet daher: «Lassen Sie Ihr Motorrad über die Ostertage zuhause und besuchen Sie uns wieder, wenn die Krise vorbei ist!»

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