FCL-Coach Babbel zieht Zwischenbilanz

«So wird Basel mit 44 Punkten Vorsprung Meister»

Trainer Markus Babbel ist mit dem bisherigen Saisonverlauf des FC Luzern zufrieden.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Jetzt noch Lausanne, dann hat der FC Luzern gegen alle Gegner einmal gespielt. Trainer Markus Babbel nervt es brutal, dass der Meisterschaft schon jetzt Langweile droht, und er appelliert an die ganze Liga. Die Hausaufgaben für den FCL lauten aber erst: drei Punkte gegen den Aufsteiger.

Diesen Samstag trifft der FC Luzern zu Hause auf Aufsteiger Lausanne (um 17:45 im zentralplus-Liveticker). Es ist das letzte Spiel des ersten Meisterschaftsviertels: Der FCL hat danach gegen jede Mannschaft einmal gespielt. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

An der Pressekonferenz diesen Freitag zeigte sich Trainer Markus Babbel mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden: «Bis auf den Match in St. Gallen haben wir in jedem Spiel eine ansprechende Leistung gezeigt.» Doch Babbel ist auch Realist: «So ein Spiel hast du halt ab und zu. Da funktioniert von A bis Z nichts.» Bleibe das Verhältnis von guten und schlechten Spielen wie bisher, so sei dies in Ordnung. «Wichtig war, dass eine Reaktion gekommen ist.» Gegen YB stimmte die Leistung, auch wenn der FCL verlor – diesen Mittwoch gab’s gegen ein «in dieser Saison noch nie so gutes Sion» immerhin einen Punkt. «Jetzt gilt es, uns wieder zu belohnen.»

Die bisherigen Resultate des FC Luzern:

 

FCB-Dominanz nervt Babbel

Und was sagt Babbel allgemein zur Lage der Liga? «Bis auf Basel ist die Liga sehr ausgeglichen.» Babbel bedauert diese Dominanz: «Es ist schade und es nervt mich brutal.» Alle Teams seien gefordert, sich eine Strategie zu überlegen, wie man Basel schlagen könne. «Man darf nicht vor Ehrfurcht erstarren.»

Klar: Für Luzern liege der Fokus auf dem Lausanne-Spiel. «Der Rückstand darf nicht noch grösser werden. Das ist nicht gut für die Liga und den Schweizer Fussball.» Alle Teams müssten die Ärmel hochkrempeln und versuchen, Spannung reinzubringen.

Der FC Basel hat bereits 11 Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger.

Der FC Basel hat bereits 11 Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger.

Für Babbel ist allerdings auch klar, dass es kein Zufall ist, dass Basel bisher verlustpunktelos ist. Niemand kriege eine solche Konstanz hin. «Basel lacht sich tot, weil wir uns gegenseitig die Punkte wegschnappen.» Kein Klub ausser Basel könne mit 80 Prozent ein Spiel gewinnen. Die Rheinstädter hätten sich diese Fähigkeit über die letzten Jahre angeeignet.

Man spürt seine Gier deutlich, etwas am Ist-Zustand zu ändern. «In der Bundesliga haben auch alle das Ziel, die Bayern zu schlagen.» Sonst droht der Liga schnell Langeweile. Oder wie es Babbel sagt: «Wenn es so weitergeht, wird Basel mit 44 Punkten Vorsprung Meister.»

Babbel erwähnt, dass es schon Vereine mit den Möglichkeiten gäbe, den FCB richtig herauszufordern. Konkreter wird er nicht. Er meint wohl die Young Boys – diese sind momentan aber mit sich selbst beschäftigt. «Wir sind ein Verfolger», meint er zur Rolle des FCL. Bei der 2:3-Niederlage gegen den Krösus hielt der FCL gut mit. «Es braucht auch Glück.» Das hat der kommende FCL-Gegner Lausanne gerade diesen Mittwoch erfahren müssen. Nach starkem Spiel verloren die Waadtländer in der Nachspielzeit mit 2:1 gegen Basel.

«Obwohl Lausanne eine junge Truppe ist, spielen sie sehr abgeklärt.»

Markus Babbel, FCL-Coach

Lausanne spüre die Aufstiegs-Euphorie

Sowieso ist Babbel voll des Lobes für den kommenden Gegner. «Ich will sie nicht stärker machen, als sie sind, aber sie spielen richtig guten Fussball.» Vor allem imponiert Babbel, dass sie ihr Spiel durchziehen. «Wir brauchen eine Top-Leistung gegen diese spielstarke Mannschaft.» Lausanne habe die Qualität, jede Mannschaft auszuspielen und könne auch Tore erzielen.

Wie ist es zu erklären, dass der Aufsteiger so durchstartet? «Sie sind natürlich noch immer euphorisch. Sie geben in jedem Spiel Vollgas und betreiben einen unglaublich hohen Laufaufwand.» Zudem sei es für den Aufsteiger ein Vorteil, nun auf Mannschaften zu treffen, die mitspielen, statt sich hinten reinzustellen. Schon fast in Guardiola-Manier macht Babbel den Lausannern Komplimente: «Obwohl es eine junge Truppe ist, spielen sie sehr abgeklärt. Und wenn etwas misslingt, machen sie einfach weiter.» Babbel gefällt dies offensichtlich – er warnt nicht oft genug vor dem kommenden Gegner.

Der FC Lausanne-Sport hat sich in der Super League etabliert. Der ehemalige Nati-Spieler Xavier Margairaz fehlt gegen Luzern allerdings wegen einer Sperre:


 

 Itten reift in Schneuwlys Schatten

Im Anschluss an Trainer Markus Babbel trat FCL-Spieler Cedric Itten vor die Medien. Der 19-Jährige kam bisher in sechs Meisterschaftsspielen zum Einsatz. Er zeigte ansprechende Leistungen. Babbel sagt über seinen Schützling: «Ich bin sehr froh, ihn im Team zu haben. Er hat grosse Qualität.» In letzter Zeit hatte der Basler allerdings mit leichten Blessuren zu kämpfen – muskuläre Probleme machten ihm zu schaffen.

«Jetzt bin ich wieder fit», sagt Itten selbstbewusst. Er fühlt sich wohl in Luzern, wie er wiederholt betont. «Es war toll, zu Beginn der Saison viele Spiele zu machen.» Die Aufgabe eines Stürmers ist das Toreschiessen. Da der FCL mit Marco Schneuwly bereits über einen richtig starken Knisper verfügt, ist der Druck auf Itten etwas geringer. Itten bewundert seinen Sturmpartner. «Er ist ein Top-Stürmer, der in jeder Minute einen Treffer erzielen kann.» Ittens Position wurde wegen Schneuwly leicht angepasst, er spielt etwas zurückgezogen. «So kann ich wichtige Räume schaffen für meine Mitspieler. Aber ich bin auch mit dieser Position sehr zufrieden.»

Cedric Itten fühlt sich wohl beim FCL. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Cedric Itten fühlt sich wohl beim FCL. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Am Rande der Pressekonferenz gab der FCL bekannt, dass er am 6. Oktober ein internationales Freundschaftsspiel bestreitet:


 

 

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