Die Frau mit Bart – kaum eine Künstlerin polarisiert so stark wie die Wurst. Was aber hat Conchita mit Marco Müller, dem Präsidenten der Grünen der Stadt Luzern zu tun? zentral+ beleuchtet das interessante Treffen.
Am 12. Juni fand in Tel Aviv die «Gay Pride» statt. Der Präsident der Grünen der Stadt Luzern, Marco Müller, besuchte den farbenfrohen Event zusammen mit seinem Mann. Müller ist bekennender Homosexueller und lebt in einer eingetragenen Partnerschaft.
Witzig, schräg und liebenswert
Am Vorabend der grossen Party war Müller in einem In-Lokal in Tel Aviv zugegen und erblickte zufällig Conchita Wurst. «Ich kenne Conchita seit zweieinhalb Jahren, damals war sie ausserhalb von Österreich noch völlig unbekannt. Ich habe sie damals an die Frigay Night nach Luzern geholt», schildert Müller seine aussergewöhnliche Verbindung zur Gewinnerin des Eurovision Song Contest.
Seither sei der Kontakt allerdings etwas abgeflacht, bedauert Müller. Beim Treffen in Tel Aviv liess er es sich dann allerdings nicht nehmen, ein Selfie zu knipsen und stellte dieses kurzerhand auf Facebook. Müller gerät ins Schwärmen: «Conchita ist eine sehr spannende Person: witzig, schräg und liebenswert. Sie weiss, was sie will, und geht überzeugt ihren Weg.»
Die Wurst als Vorbild
Auch als Künstlerin vermag die Österreicherin Müller zu überzeugen. «Mit ihrer Art eckt sie auch an, irritiert und regt zum Nachdenken an. Das gefällt mir. Sie lässt sich nicht schubladisieren und fördert so die Neugier gegenüber Unbekanntem.»
Conchita Wurst stehe, wie kaum eine andere Künstlerin, für Toleranz ein und habe eine klare Botschaft. Müller, der sich selbst für die Gleichstellung und die Rechte von gleichgeschlechtlich Liebenden einsetzt, findet lobende Worte: «Conchita ist sehr wertvoll für das Erreichen der Gleichstellung, da sie bestehende Muster hinterfragt und vielen auch ein Vorbild ist.»
Einladung nach Luzern steht
Wie sieht es eigentlich aus mit der Gleichstellung in der Schweiz? In der von Pinkcross erstellten Rainbow Map, welche den Fortschritt in Gleichstellungsfragen der europäischen Länder bewertet, landet die Schweiz nur auf Platz 31 von 49. Auch Müller stösst sich an den geltenden Gesetzen und sieht grossen Aufholbedarf: «Die Ehe ist nur für Heteros offen, Adoptionen sind gleichgeschlechtlichen Paaren verboten und auch eine Leihmutterschaft ist illegal.» Ereignisse, wie die kürzlich per Volksabstimmung eingeführte totale Gleichstellung in Irland, stimmten ihn aber zuversichtlich, dass dies auch bei uns bald möglich sei.
Wann Conchita Wurst das nächste Mal in Luzern sein wird, weiss Müller noch nicht. Letztes Jahr habe er versucht, sie für Auftritte am Pink Panorama (lesbischwules Filmfestival) und der Frigay Night zu engagieren – allerdings ohne Erfolg. Er sei aber zuversichtlich, dass es dieses Jahr klappe und bleibe am Ball.
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mmxl gmx.ch, 22.06.2015, 15:07 Uhr Da schimpfen die Grünen vom Genfersee quer durch die Schweiz alles böse über Israel und wie unfair das Land ggü den Menschen ist usw. Aber selbst gehen Sie hin, geniessen Sicherheit und freie Meinungsäusserung, feiern und lassen es sich gut gehen.
Chaotische Partei ohne Rückgrat.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter