So wurde im Kanton Luzern geplanscht

Sittlich Sünnele vor schönster Kulisse

Planschen mit Blick auf die Berge: Dieses Bild vom Bürgenstock (Hotel Waldheim) entstand um 1960. (Bild: zvg)

Das Nonplusultra eines Ferienaufenthaltes: Badeanstalten boomten in der Nachkriegszeit als tragende Elemente der Freizeitkultur. Im Alpinen Museum der Schweiz in Bern zeigt die Ausstellung «Bikini in den Bergen», wie vor rund vierzig Jahren in der Schweiz gebadet wurde – auch in Luzern.

Sonne, Wasser und Berge: In Luzern entstand um das Jahr 1960 ein Bild von Badegästen auf dem Bürgenstock. Ein weiteres entstand rund zwanzig Jahre später und zeigt Gäste, die in Weggis an einem Pool ihre Freizeit geniessen. Dies im Hotel Beau Rivage, das auch heute noch Gäste empfängt. In Badeshorts und Bikini liegen die Gäste an Hotelpools – vor schönster Alpenkulisse.

48 Dias zeigen Bikini tragende Sonnenanbeterinnen in Schwimmbädern in den Schweizer Berggebieten. Die Ausstellung «Bikini in den Bergen» im Alpinen Museum der Schweiz stellt 48 grossformatige Dias aus, die zeigen, wie die Schweiz anno dazumal das kühle Nass genoss. Die Badefotografien entstanden im Auftrag von Organisationen der Tourismusbranche.

Gäste im Hotel Beau Rivage in Weggis.

Gäste im Hotel Beau Rivage in Weggis.

(Bild: zvg)

«Bikini in den Bergen»

100’000 Fotografien umfasst die Sammlung der Kunstanstalt Brügger in Meiringen, die als Schenkung ins Alpine Museum der Schweiz nach Bern gelangte. Darunter finden sich 48 Bilder, die als Werbeauftrag der Kunstanstalt für Organisationen der Tourismusbranche entstanden sind. Die Ausstellung findet vom 25. Juli bis zum 4. Oktober 2015 statt.

Unverkennbarer «Retro-Charme»

Die vierzig Postkarten sind in zwei Serien gegliedert: «Blick vom Pool in die Berge» und «Architektur des Pools». Diese Zeitzeugen sind Teil des Sittengemäldes der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der unverkennbare «Retro-Charme» komme durch Kleidung, Frisuren und Posen zur Entfaltung, schreibt das Museum. Dieser wird durch die Farbveränderungen, denen die Fotos zwischen den 1960er- und den 1980er-Jahren ausgesetzt waren, verstärkt.

Während dieser Zeit galten insbesondere «Indooranlagen», also Hallenbäder, bei den Gästen als Nonplusultra eines Ferienaufenthaltes. Die Badeanstalten wurden zum tragenden Element der boomenden Freizeitkultur der Nachkriegszeit und versprachen eine neue Art von Spass und Sport, die sich explizit von der traditionellen Bäder- und Kurkultur abgrenzte. Die Doppelnatur der Alpen, die aus Bergen und Wasser besteht, wurde exemplarisch als Symbiose von grossartiger Erholungslandschaft und künstlicher Badewelt gedeutet.

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