Grosse Investitionen für Neubauten in Zug

Siemens will glänzen

Soll zur Umgebung passen: Neues Bürogebäude der Siemens. (Visualisierung) (Bild: zfg)

Der Industriekonzern Siemens will den Entwicklungs- und Produktionsstandort Zug stärken. Zu diesem Zweck entsteht in den kommenden Jahren ein neuer Büro- und Produktionscampus. Doch nicht nur die Firma, sondern auch die Stadt Zug freut sich über diese Grossinvestition.

Die Abteilung Building Technologies (BT) der Siemens will in die Zukunft investieren und gibt dafür einen Viertel dessen aus, was der Zuger Stadttunnel kosten würde. 250 Millionen Franken will der Konzern in zwei neue Gebäude und damit verbundene Massnahmen stecken.

20’000 Quadratmeter in Zentrumsnähe

Nach Architektenworkshops steht nun fest, wie der neue Campus aussehen wird. Es handelt sich um zwei Neubauten, ein siebenstöckiges Bürogebäude auf einer Geschossfläche von insgesamt 15’000 Quadratmetern und ein neues Produktionsgebäude mit einer Fläche von 20’000 Quadratmetern. Dort sollen Produkte im Bereich Gebäudetechnik wie beispielsweise Klimaregelung oder Brandmeldetechnik hergestellt werden.

Auch Laboreinrichtungen sollen laut Siemens auf dem Gelände neben der Feldstrasse untergebracht werden. «Von besonderer Bedeutung wird hier das geplante Klimalabor sein. Dieses soll unter anderem von der Hochschule Luzern und von Fremdfirmen mitgenutzt werden», erklärte Johannes Milde, CEO der Siemens BT heute an einer Medienkonferenz. Dieses Klimalabor werde signifikant sein für das Know-How mit Schwerpunkt in der Zentralschweiz, so Milde weiter.

Soll zur Umgebung passen: Neues Bürogebäude der Siemens. (Visualisierung)

Soll zur Umgebung passen: Neues Bürogebäude der Siemens. (Visualisierung)

(Bild: zfg)

Ein renomiertes Architekturbüro angeheuert

Das Neubauprojekt wurde vor rund einem Jahr in Architekturworkshops mit vier Architekturbüros gestartet; das Siegerprojekt stammt von der Burckhardt+Partner AG in Zürich. Von ihm stammt beispielsweise der Roche-Turm in Rotkreuz und die Mall of Switzerland in Ebikon, welche sich noch im Bau befindet.

Wie die Siemens-Abteilung Building Technologies (BT) erklärt, sei das Projekt in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit dem Baudepartement der Stadt Zug und der Stadtbildkommission weiterentwickelt worden. Ab Mai 2015 soll das Baubewilligungsverfahren eingeleitet werden. Der Rückbau des Produktionsgebäudes an der Theilerstrasse 3 und der Spatenstich sind für den Sommer 2016 geplant. Das Bürogebäude an der Theilerstrasse 1 bleibt bestehen und wird in das städtebauliche Gesamtkonzept des Campus integriert.

Stadt Zug reibt sich die Hände

Nicht nur die Siemens freut sich über die Investition. Auch die Stadt Zug begrüsst den Neubau, der das Image von Zug als Industriestandort aufpolieren soll. «Wir freuen uns, dass die Siemens in Zug bleibt. Durch die Neubauten erhält sie einen starken Auftritt, welcher dem Qualitätsanspruch der Siemens gerecht wird», erklärt Bauchef André Wicki.

Und was bringt das Projekt der Stadt Zug konkret? «Aus städtebaulicher Sicht wurden die Bauten so geplant, dass ein starker, einheitlicher Auftritt entsteht», erklärt Wicki. Zudem sollen im südlichen Teil des Areals neue Nutzungen entstehen wie Wohnungen, Dienstleistungen und Mischnutzungen. So beispielsweise könne sich die Stadt Zug eine Ausgehmeile vorstellen. «Der Stadt Zug ist wichtig, dass das Siemensareal ein Teil der Stadt ist und eine publikumsattraktive Nutzung möglich wird.»

So soll es ab 2018 auf dem Siemens-Areal aussehen. (Visualisierung)

So soll es ab 2018 auf dem Siemens-Areal aussehen. (Visualisierung)

(Bild: zfg)

Die Aussicht bleibt, doch der Lärm kommt bestimmt

Das Siemens-Areal ist umgeben von neuen Wohnblöcken. Es ist anzunehmen, dass diese von den geplanten Bauarbeiten beeinträchtigt werden.  Wicki sagt dazu: «Wo gebaut wird, da gibt’s Lärm. Das Landis & Gyr-Areal ist ja bereits seit Jahrzehnten im Umbruch, darum nehme ich an, dass die Anwohner sich bewusst sind, dass es bauliche Veränderungen gibt.»

Die Aussicht sollte jedenfalls nicht beeinträchtigt werden durch höhere Bauten. Der Zuger Stadtarchitekt Beat Aeberhard erklärt: «Für Neubauten gilt eine maximale Firsthöhe von 25 Metern. Diese werden mit den jetzigen Bauten teilweise überschritten. Darum entstehen diesbezüglich für die Anwohner auch in Zukunft keine Nachteile.»

Der Start der Bauarbeiten erfolgt Mitte 2016, der Einzug der Mitarbeitenden in die neuen Gebäude sei ab Herbst 2018 geplant.

Am Hauptsitz in Zug arbeiten heute rund 2’000 Mitarbeitende in den Bereichen Forschung und Entwicklung, in der Produktion sowie in Administration, Marketing und Verwaltung. Auch die globale Leitung der Division ist in Zug angesiedelt.

 

Die geplanten Veränderungen.

Die geplanten Veränderungen.

(Bild: Zuenti, Monika)

 

 

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