Integrierte Sekundarschule

Sek-Lehrer in Luzern sind mit Unterrichtsmodell unzufrieden

Die Stadtluzerner Sek-Lehrer sind mit dem aktuellen Unterrichtsmodell nicht zufrieden. (Bild: screenshot Google Maps)

Mathematik und Deutsch werden in der Stadt Luzern nicht in verschiedenen Niveau-Klassen unterrichtet. Das führe zu einem Leistungsabfall, zeigt eine Auswertung.

Eine Evaluation des Stadtluzerner Schulmodells stellt der integrierten Sekundarschule keine guten Noten aus. Seit dem Schuljahr 2016/2017 werden die Klassen nicht nach Leistungsniveau getrennt, nur in Französisch und Englisch werden die Schüler der Stadt in Nieveaugruppen unterteilt. Deutsch und Mathematik werden hingegen in den Stammklassen gelehrt. Die Stadt Luzern ist die einzige Gemeinde im Kanton, die diese Praxis pflegt. Somit sitzen leistungsstarke Schüler zusammen mit leistungsschwachen im selben Unterricht.

Doch laut der Evaluation führt das zu einem signifikanten Leistungsabfall, schreibt die «Luzerner Zeitung». Das hat auch Auswirkungen auf das Befinden der Lehrerinnen: 42 Prozent von ihnen stehen dem Modell (eher) nicht positiv gegenüber, für 60 Prozent ist es gar (eher) belastend. Die Hälfte halten den Lernerfolg für (eher) negativ.

Eine Reform braucht Zeit

Noch sei es zu früh für Massnahmen, schreiben die Autoren der Evaluation von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Das findet auch Volksschuldirektorin Vreni Völkle: «Eine Reform wie die integrierte Sekundarschule verändert die Schule grundlegend. Es dauert rund zehn Jahre, bis eine solche verankert ist», sagt sie zur Zeitung. Der Deutsch- und Mathematikunterricht sei schon vor der Einführung intensiv diskutiert worden.

Völkle warnt davor, das komplette System infrage zu stellen. Sie sieht aber ein, dass Verbesserungen notwendig sind. So seien etwa die Lehrmittel «noch nicht optimal» auf diese Art von Unterricht abgestimmt. Trotzdem hält sie das Modell für das richtige, «um die heutigen Herausforderungen zu meistern».

Bis Ende Jahr sollen Massnahmen ausgearbeitet werden

Auch Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung, sieht das Ergebnis der Evaluation positiv: «Immerhin sind bereits 50 Prozent der Lehrpersonen mit dem Modell zufrieden. Das ist eine deutliche Zunahme gegenüber dem Start des Pilotprojekts.» Ausserdem würden auch stärkere Schüler von heterogenen Klassen profitieren.

Bis Ende Jahr will die Regierung nun entscheiden, welche Massnahmen nötig sind, um das System zu verbessern.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon