Ab jetzt wird gearbeitet auf der ESAF-Baustelle

Schwingerkönig liefert in Zug 18’000 Kubikmeter Kies

Harry Knüsel, Kieslieferant und seines Zeichens erster und einziger Schwingerkönig des Innerschweizer Verbands.

(Bild: wia)

Fertig Planung, jetzt rollen die Lastwagen an: Am Montag fiel der Startschuss für die baulichen Vorarbeiten des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Zug. In rund 100 Tagen soll hier ein Stadion stehen, das doppelt so gross ist wie das Stade de Suisse.

Die Organisatoren des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) 2019 sind zufrieden mit sich und daraus machen sie auch kein Geheimnis. Alles verlaufe nach Plan, man sei «bestens unterwegs», auch wenn es erst gerade «Diskussionen über die Abteilung Verkehr» gegeben habe, so OK-Präsident Heinz Tännler (zentralplus berichtete).

Während er das sagt, steht er auf einem riesigen Feld. Auf jenem, auf dem in 109 Tagen die grösste temporäre Tribüne der Welt stehen wird. Es ist kein Zufall, dass das OK die Journalisten genau dorthin bestellt hat, an diesem Montag nach dem Zuger Sieg am 100. Kantonal-Schwingfest (zentralplus berichtete). Denn genau hier und jetzt beginnen die Bauarbeiten fürs Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Noch ist die Wiese saftig, noch ist die Zahl der Bagger überschaubar. Das dürfte sich jedoch bald ändern.

Die Zeit des Planens und Vorbereitens sei nun vorbei, erklärt der Abteilungsleiter Infrastruktur Walter Lötscher. «Jetzt wird gebaut», sagt er.

Fast doppelt so gross wie das Stade de Suisse

Der Aufwand und der Landbedarf für das ESAF 2019, zu welchem das Organisationskomitee rund 350’000 Besucher erwartet, seien gross. Die in Hexagonform angeordnete Tribüne der Zug-Arena soll einst 56’500 Personen Platz bieten.

Zum Vergleich: Das Stade de Suisse in Bern hat rund 32’000 Plätze, der St.-Jakob-Park in Basel rund 38’500 Plätze. Das Festareal umfasst 33 Hektaren. Mit Camping- und Parkplätzen sollen es gar rund 75 Hektaren werden.

Zuerst muss nun jedoch die Zufahrtsstrasse ab der Nordstrasse asphaltiert werden. «Die jetzige Kiesstrasse würde gerade im Sommer, wenn es trocken ist, zu viel Staub aufwirbeln», sagt Lötscher. Von der Nordstrasse her werde der ganze Verkehr hergeleitet, der die Arena betrifft. Man rechne mit fünf bis sechs Lastwagen pro Tag während der Bauarbeiten. Der Asphaltbelag werde nach dem Fest wieder zurückgebaut, so Lötscher. Das Gesetz verlangt es so.

18’000 Kubikmeter Kies

Später werde das Gelände rund um die Arena auf einer Breite von rund zwölf Metern eingekiest. Ebenfalls auf Kies zu stehen kommt die Arena mit den nicht gedeckten Sitzplätzen. Insgesamt werden dafür rund 18’000 Kubikmeter Kies benötigt, erklärt man beim OK. Damit wird eine Fläche von 40’000 Quadratmetern gekiest. Wer da wohl der Lieferant ist?

Heinz Tännler steht, wo in wenigen Monaten eine gigantische Arena hingezaubert wird.

Heinz Tännler steht, wo in wenigen Monaten eine gigantische Arena hingezaubert wird.

Ein alter Bekannter aus der Schwingerszene: Harry Knüsel. Seines Zeichens nicht nur Bauunternehmer, sondern auch erster und bisher einziger Schwinger des Innerschweizer Schwingerverbands, der je ein Eidgenössisches gewann. «Den Kies können wir nicht vollumfänglich aus dem Kanton Zug beziehen, doch kommt er aus der Nähe», so Knüsel. «Ausserdem wird dieser Kies nach dem Anlass wieder gebraucht.» Es sei für ihn das höchste Gebot, dass die Natur nicht verletzt werde, sagt er.

Sand statt Vlies, der Umwelt zuliebe

Walter Lötscher ergänzt: «Normalerweise unterlegt man den Boden, bevor man ihn kiest, mit einem Vlies. Dieses hätten wir danach jedoch wegwerfen müssen.» Deshalb verwende man nun erst Sand und erst dann Kies. Der Sand schade dem Boden nicht. Für Heinz Tännler ist das ein Stichwort. Er fügt an: «Wenn wir von Nachhaltigkeit reden, dann ist das kein Lippenbekenntnis.»

Drei Wochen sind geplant für den Aufbau der Arena. Genauso lang soll der Abbau dauern. Dafür zieht das ESAF-OK die Hilfe der Schweizer Armee zurate. Am 17. Juni wird begonnen. Ebenfalls werden in dieser Zeit erste Zelte aufgebaut, damit die zahlreichen Helfer während der Aufbauphase verpflegt werden können.

«2021 soll die Fläche wieder normal bepflanzt werden können.»

Heinz Tännler, OK-Präsident ESAF

Es sei geplant, dass man Ende Oktober ganz fertig sei mit dem Abbau. Bis das Feld wieder genützt werden kann, dauere es jedoch einen Moment. «2021 soll die Fläche wieder normal bepflanzt werden können», so Heinz Tännler.

OK-Präsident Heinz Tännler (l.), Chef Infrastruktur Walter Lötscher, Geschäftsführer Thomas Huwyler, und Botschafter Harry Knüsel vereint.

OK-Präsident Heinz Tännler (l.), Chef Infrastruktur Walter Lötscher, Geschäftsführer Thomas Huwyler und Botschafter Harry Knüsel vereint.

(Bild: wia)

Die Anwohner brauchen wohl etwas Geduld

Heinz Tännler und Walter Lötscher hoffen bereits heute darauf, dass die Anwohner von Zug West Verständnis zeigen. «Wir werden alles erdenklich Mögliche vorkehren, damit die Immissionen so gering wie möglich ausfallen», so der OK-Präsident.

Man sei mit den Anwohnern respektive den Quartiervereinen in stetem Kontakt und informiere immer wieder über den Bauablauf. Zudem seien die Anwohner der Quartiere mit einem Flyer umfassend informiert worden.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Roadrunner
    Roadrunner, 07.05.2019, 20:08 Uhr

    Es gibt keinen ehemaligen Schwingerkönig. Schwingerkönig ist ein Titel denn man behaltet.

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    • Profilfoto von Valeria Wieser
      Valeria Wieser, 07.05.2019, 21:04 Uhr

      Guten Tag Herr Schicker

      Vielen Dank für den Input. Ich habe den Titel angepasst. Noch sind ja rund hundert Tage, um sich in diesen Sport einzuarbeiten. 😉

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