Fischer hat exotisches Tier gesichtet

Schwimmt ein Kaiman im Hallwilersee?

Kaimane wie dieser leben normalerweise in Südamerika – und nicht im Hallwilersee. (Bild: Wikimedia/Francisco Peralta Torrejón)

Ein Fischer hat angeblich ein 1,5 Meter grosses Reptil im Hallwilersee gesehen. Die Polizei hat die Suche nach dem Exoten aufgenommen – bisher erfolglos.

Die Meldung dürfte jeden Schwimmer aufschrecken: Ein Fischer hat der Polizei gemeldet, dass er am Sonntagabend im Hallwilersee ein 1,5 Meter grosses Reptil gesichtet habe. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen Kaiman – eine Unterart der Alligatoren – handeln könnte.

Der erfahrene Fischer sei am Ufer des Hallwilersees zwischen Beinwil am See und Mosen/LU unterwegs gewesen, seine Schilderung sei glaubhaft, teilt die Aargauer Kantonspolizei mit.

Um etwa 21.30 Uhr sei das Reptil plötzlich an der Wasseroberfläche erschienen und habe nach einer Jung-Ente geschnappt. Danach sei das Tier mitsamt der Beute weggeschwommen.

Kaimane brauchen Bewilligung

«Die genaue Beschreibung durch den Fischer lässt nach Einschätzung von Fachleuten darauf schliessen, dass es sich beim fraglichen Reptil um einen Kaiman handeln könnte», so die Polizei. Die exotische Spezies, die normalerweise in Südamerika lebt, jage in der Abenddämmerung vorwiegend in flachem Wasser nach Beute.

Kaimane unterstehen dem Artenschutzübereinkommen und bedürfen zur Haltung einer Bewilligung. Es sei davon auszugehen, dass das Tier wahrscheinlich aus illegaler Tierhaltung stammt und ausgesetzt worden war.

Erfolglose Polizei-Suche

Auf Veranlassung des kantonalen Veterinärdienstes sowie der kantonalen Jagdverwaltung suchte die Polizei am Montagabend das Seeufer auf dem fraglichen Seeabschnitt ab. Dabei fand sich vom gesuchten Tier jedoch keine Spur. Weitere Suchmassnahmen werden derzeit geprüft.

Hinweise zur Herkunft des Kaimans und möglichen früheren Tierhaltern liegen bislang nicht vor. Die Aargauer Polizei hat mit Unterstützung des Veterinärdienstes entsprechende Ermittlungen aufgenommen.

Keine Gefahr für Menschen

Immerhin: Laut Einschätzung eines beigezogenen Experten geht von einem Tier dieser Art und Grösse keine akute Bedrohung für Menschen im Wasser und am Ufer aus. Solche Reptilien, zu deren Beuteschema primär Fische und Kleintiere gehören, seien grundsätzlich scheu und reagieren erst aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen.

Trotzdem bittet die Polizei um Wachsamkeit. Wer im Hallwilersee ein solches Tier sehen sollte, soll dieses melden (Notruf 117). Dabei ist zu unterlassen, sich dem Tier zu nähern oder es gar selber einfangen zu wollen.

Ferner sucht die Kantonspolizei Personen, die verdächtige Feststellungen im Zusammenhang mit einer privaten Reptilienhaltung gemacht haben.

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