«Heikle Phase» nach dem Kindergarten

Schulzuteilung: L20 Horw will Kinderfreundschaften retten

Die Kritierien, in welches Horwer Schulhaus ein Kind zugeteilt wird, sind nicht bekannt. (Bild: Sandro Portmann)

Im Kindergarten knüpfen viele Kinder erste freundschaftliche Bande – die abrupt enden, wenn die «Gspändli» danach in unterschiedlichen Schulhäuser eingeteilt werden. Nun kommt das Thema aufs politische Parkett.

In den Kindergarten zu kommen, ist aufregend. Die Kleinen gewöhnen sich an die Schulstrukturen und lernen neue Freunde kennen. «Der gemeinsame Schulweg, Erlebnisse auf dem Pausenplatz, zusammen lernen und spielen, sich gegenseitig besuchen und einladen – so entstehen prägende Kamerad- und Freundschaften, die nicht selten ein Leben lang halten», schreibt die L20 in einem Vorstoss.

Aus Sicht der Partei sollte diesen Beziehungen mehr Gewicht gegeben werden bei der Schulzuteilung. «In welches Schulhaus die Erstklässlerinnen und Erstklässler nach dem Kindergarten eingeteilt werden, ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern oft auch für die Eltern und Familien ein Entscheid von grosser Tragweite», heisst es im Vorstoss weiter. Die Erziehungswissenschaft bezeichne den Übergang in die erste Klasse als eine «hoch sensible Phase», welche möglichst behutsam und ohne grosse Belastung der Beteiligten vonstattengehen sollte.

Die Zuteilung der Kinder an die Schulhäuser sei in Horw rein jedoch technisch administriert. «Geschwister werden in verschiedene Schulhäuser geschickt, Quartiere auseinandergerissen, Freundschaften getrennt, bewährte Strukturen der gegenseitigen Unterstützung in den Quartieren ausgehebelt und einzelne Kinder aus ihrem vertrauten sozialen Gefüge entfernt», findet die L20. In vielen Fällen scheine nicht das Kindswohl im Vordergrund zu stehen.

Kriterien, wonach sich die Zuweisung in die einzelnen Schulhäuser richten, seien nicht öffentlich. Sie würden sogar bewusst unter Verschluss gehalten. Begründungen für entsprechende Zuweisungen fehlten und Rekurse seien nicht zugelassen. Das sei fragwürdig.

Die L20 fordert nun mehr Transparenz. Sie will vom Gemeinderat wissen, welche Kriterien und in welcher hierarchischen Reihenfolge aktuell bei der Zuteilung in ein bestimmtes Schulhaus berücksichtigt werden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Egli Fisch
    Egli Fisch, 15.07.2021, 22:37 Uhr

    Ich hoffe mal nicht, dass die L20 handelt weil eigene Kinder in die Schule kommen. Den kindern tut es gut neue Kinder kennenzulernen. Im Gegensatz zu den Erwachsenen sind sie unvoreingenommen und haben damit keine Probleme. Das Hauptproblem sind die Eltern. Und gute Freundschaften halten ein Leben lang.

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