Schon wieder ein Marschhalt?

Unter Bauchef André Wicki häuften sich die Marschhalte in auffälliger Weise, glaubt GGR-Mitglied Ernst Meier beobachtet zu haben. Als Beispiele nennt er in seinem Leserbrief das Altstadtreglement und die Casino-Baubewilligung und fragt sich, ob beim Baudepartement mit unterschiedlichen Ellen gemessen wird.

Schon wieder ein Marschhalt?

Unter Bauchef André Wicki häufen sich die Marschhalte in auffälliger Weise. Zuerst der von ihm verlangte Marschhalt beim Altstadtreglement. Es wurde von einer Arbeitsgruppe unter Einbezug der Nachbarschaften der Altstadt erarbeitet und von der zuständigen Bau- und Planungskommission nach vielen Sitzungen, Streitgesprächen und wohlüberlegten Präzisierungen mit grosser Mehrheit beschlossen und verabschiedet. Trotzdem soll es nun dem GGR nicht vorgelegt werden. Demokratische Spielregeln werden so willkürlich und eigenmächtig ausgebremst. Warum wohl? Auf welche Hintenherum-Kreise will oder muss Wicki Rücksicht nehmen? Dass ihm der Stadtrat dabei folgen will, macht die Sache auch nicht besser.

Und nun auch noch diese unsägliche, schon mehrmals verpatzte Casino-Geschichte.

Dass der Stadtrat den Bauchef in seiner Pressemitteilung in Schutz nimmt und von Transparenz und juristischer Korrektheit spricht, ist vor allem der Kollegialität zuzuschreiben und viel weniger dem Offenlegen der Wahrheit. Bauchef Wicki kann es zusammen mit seiner Departements-Juristin drehen und wenden wie er will – Fakt ist, dass die fraglichen zehn Balkone, deren Gebrauchswert sehr in Frage zu stellen ist, am GGR  und am Stimmvolk vorbei geschummelt werden sollten. Wie sonst ist zu erklären, dass für diese massive Veränderung der Fassade keine Bauprofile erstellt worden sind, während z. B. am Pfrundhaus Frauensteinmatt eine klitzekleine, harmlose Dachlukarne profiliert werden musste (siehe Foto)? Mit wie vielen Ellen wird im Baudepartement gemessen?

Auch der Stadtrat wurde getäuscht, als er die Baubewilligung erteilte. Das Bauvorhaben ist gemäss Baugesuch wie folgt umschrieben: «Umbauten, Aussentreppe Nord- und Südseite, Windfangerweiterung Ostseite, neuer Windfang Südseite, Fassaden- und Fensterrenovation.» Renovation der Fassaden und Fenster – ok, so wie bestellt. Einen Hinweis auf die zehn auskragenden Balkone sucht man vergebens. Wie bestätigt worden ist, wurde die Baubewilligung (mangels Einsprachen) als unproblematisches, nicht weiter zu diskutierendes Geschäft vorgelegt. Im Vertrauen darauf wurde die Bewilligung beschlossen. Der Stadtrat wird dem Kollegen in Zukunft besser auf die Finger schauen müssen, um nicht erneut selber in ein schiefes Licht zu geraten.

Im Baudepartement wird das Recht je nach Interessenlage gewisser Kreise so oder anders oder, wie bei der Parktower-Fassade, gar nicht angewendet. Und nun also, nachdem ihm wachsame Bürger/innen auf die Schliche gekommen sind, wieder ein Marschhalt.

Darf man die Zukunft unserer Stadt in solche Hände legen?

Urs E. Meier, Oberwil ZG, Mitglied GGR

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