Luzerner Hersteller fehlen Materialien

Schneesportfans rüstet euch: Bald werden Skis teurer

Bald können Schneesportfans wieder die Pisten hinunterbrettern. Wer mit einer neuen Ausrüstung liebäugelt, sollte das eher früh als spät angehen. (Bild: zvg)

Die Temperaturen werden kälter, die Berge weisser: Der Winter steht vor der Tür. Nicht nur Wintersportfans freuen sich darüber, sondern auch Skihersteller. Die anhaltenden Lieferengpässe bereiten ihnen jedoch Kopfzerbrechen. Stöckli, der im luzernischen Malters produziert, wartet teilweise fast ein halbes Jahr auf Materialien.

Die Temperaturen sinken und so langsam kramt man die Winterjacke hervor. Die Wetterdienste haben bereits die ersten Schneeflocken auch in tiefen Lagen prognostiziert (zentralplus berichtete). Damit steht die Wintersport-Saison praktisch vor der Tür. Die gebeutelten Skihersteller dürften sich freuen. Doch nebst Freude herrscht gemäss dem «Tagesanzeiger» vor allem Unsicherheit. Wie viele andere Branchen auch kämpfen Skihersteller derzeit mit Lieferengpässen (zentralplus berichtete).

Wechselnde Verfügbarkeit der Materialien

Dies spürt auch der Schweizer Skihersteller Stöckli, der seine Modelle im luzernischen Malters produziert. Gemäss dem Produktionsverantwortlichen Christoph Fuchs habe es kein Material gegeben, «bei dem wir keine Probleme gehabt hätten», wie er gegenüber der Zeitung sagt. Stöckli bezieht viele Materialien von Lieferanten aus Österreich. Da diese ihre Rohstoffe global einkaufen, sind auch sie von den Lieferengpässen betroffen. So kam es bei Stöckli immer wieder zu Unterbrüchen in der Lieferkette.

Am schlimmsten sei die Situation gerade beim Aluminium. In den Standard-Stöckli-Skiern werden jeweils zwei dünne Schichten verbaut. Ursprünglich hat Fuchs jeweils 8 Wochen auf das Leichtmetall gewartet. Inzwischen sind es 24 Wochen und selbst da ist der Termin nicht sicher.

Dadurch werde die Produktion enorm gehemmt: «Wenn eines von zwanzig Einzelteilen fehlt, können wir den Ski nicht bauen. Es kommt auf das kleinste Teil an, das da sein muss», erklärt Fuchs der Zeitung. Trotz aller Bemühungen konnte Fuchs nicht immer fristgerecht Ersatzmaterialien besorgen. Um dennoch produzieren zu können wurden teils Arbeitszeiten an Randzeiten verlegt oder die Produktion auf andere Modelle gewechselt. Trotz allem Stress soll Stöckli im Herbst – mit einigen leichten Verzögerungen – lieferbereit sein.

Ab Saison 2022/23 warten Teuerungen

Die Lieferengpässe gehen auch mit deutlich höheren Materialpreise umher. Gemäss Stöckli betragen die Zusatzkosten derzeit rund 10 Prozent. Da die Preise für die kommende Saison 2020/21 bereit festgelegt sind, bleibt Stöckli vorerst auf den Mehrkosten sitzen. Gemäss Fuchs sei deshalb die Wahrscheinlichkeit gross, dass Skis ab der kommenden Saison 2022/23 deutlich teurer würden. Nicht nur bei Stöckli, sondern auch bei anderen Skiherstellern.

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