Reto Wyss

«Schneckenhauspolitik»? Regierungspräsident kontert Kritik in Luzerner Skigebiet-Streit

Das Skigebiet Sörenberg sieht sich im Nachteil. (Bild: Unsplash/Stefan Lehner)

In Sörenberg ist man sauer. Während die Skigebiete rund um den Kanton Luzern wieder öffnen durften, müssen die Luzerner weiter Geduld üben. Regierungspräsident Reto Wyss nennt die Gründe.

Als einziger Zentralschweizer Kanton lässt Luzern die Skigebiete weiterhin geschlossen. Für Sörenberg ist das besonders ärgerlich. Der Verwaltungsratspräsident der dortigen Bergbahnen, Theo Schnider, forderte deshalb die umgehende Änderung der Luzerner Praxis (zentralplus berichtete).

Der Luzerner Regierungspräsident Reto Wyss erklärt den Entscheid, die Skigebiete noch nicht zu öffnen, mit der hohen Auslastung der Spitäler. Man wolle die Kapazität nicht mit verunfallten Schneesportlern weiter auslasten.

Schnider kann dieses Argument nicht nachvollziehen, wie er gegenüber dem «SRF Regionaljournal» erklärt. Pro Jahr kämen aus dem Skigebiet Sörenberg rund 25 Hospitalisationen, die «etwas schwieriger» seien. «Das ist ein sehr, sehr kleiner Wert, über den man diskutieren will.» Schnider schlägt andere Massnahmen vor, als «Wintersportgebiete zu schliessen, in denen die Leute im Freien sind».

«Die Skigebiete im Entlebuch sollen nun als Prügelknabe herhalten.»

Bernhard Aregger, Geschäftsführer des Verbands Swiss Ski

Ähnlich klingt es beim Geschäftsführer von Swiss Ski, Bernhard Aregger. Auf Facebook spricht er von einer «Schneckenhauspolitik». Die Luzerner Regierung müsse den Menschen Perspektiven geben. Stattdessen zögere sie einen Entscheid hinaus. «Die Skigebiete im Entlebuch sollen nun als Prügelknabe herhalten», findet Aregger, selbst gebürtiger Entlebucher.

Er erhalte zahlreiche Rückmeldungen, erklärt der Luzerner Regierungspräsident Reto Wyss auf die Kritik angesprochen. Jeder beurteile die Situation aus seiner Sicht. Die Regierung hingegen versuche sich an Fakten zu halten, sagt Wyss gegenüber dem Regionaljournal. Man versuche nach «bestem Wissen und Gewissen», einen Überblick zu bewahren.

Eine Lösung soll nun rasch her. Bereits am Montagnachmittag wollen die Beteiligten sich zum Gespräch treffen (zentralplus berichtete).

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